Freitag, 6. Dezember 2013

"Ihr Götter!"




2 Kommentare:

  1. "Ihr
    Goetter!"

    Friedrich Hölderlin

    Da ich ein Knabe war . . .

    Da ich ein Knabe war,
    Rettet' ein Gott mich oft
    Vom Geschrei und der Rute der Menschen,
    Da spielt ich sicher und gut
    Mit den Blumen des Hains,
    Und die Lüftchen des Himmels
    Spielten mit mir.

    Und wie du das Herz
    Der Pflanzen erfreust,
    Wenn sie entgegen dir
    Die zarten Arme strecken,

    So hast du mein Herz erfreut,
    Vater Helios ! und, wie Endymion,
    War ich dein Liebling,
    Heilige Luna !

    Oh all ihr treuen
    Freundlichen Götter !
    Daß ihr wüßtet,
    Wie euch meine Seele geliebt !

    Zwar damals rief ich noch nicht
    Euch mit Namen, auch ihr
    Nanntet mich nie, wie die Menschen sich nennen
    Als kennten sie sich.

    Doch kannt ich euch besser,
    Als ich je die Menschen gekannt,
    Ich verstand die Stille des Aethers,
    Der Menschen Worte verstand ich nie.

    Mich erzog der Wohllaut
    Des säuselnden Hains
    Und lieben lernt ich
    Unter den Blumen.

    Im Arme der Götter wuchs ich groß.

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  2. Danke. Und ja, ich fürchte, meine Floskel stammt aus der gleichen Quelle (ich habe früh begonnen, Hölderlin zu lesen (nicht, daß das viel an Einsicht gebracht haben wird, vielleicht eine Art von Trotz damals, ich weiß es nicht)).

    Und wörtlich war es genau das, was ich ausrief (aus alter Gewohnheit), als ich auf die Terrasse trat, nach einem recht ordentlichen Sturm, nur auf Schnee war ich völlig nicht gefaßt, und das bei dieser Jahreszeit (wir Menschen mögen die Realität irgendwie nicht wirklich zur Kenntnis geschweige denn ernst zu nehmen, vermute ich). Danke, nochmals, u.a. für's Vorbeischauen!

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