Donnerstag, 17. April 2014

Gründonnerstag


Christus factus est pro nobis

Mit Gründonnerstag verbinden sich zwei tiefgreifende Aspekte des Glaubens - einmal die Einsetzung des Abendmahls und dann der wohl tiefste Einblick in das Seelenleben Jesu beim Geschehen auf dem Ölberg. Benedikt XVI. hat 2012 darüber, wie Jesus auf dem Ölberg beginnt sich in den Raum des Bösen hineinzubegeben und dessen Folgen, meditiert.

Ich will zumindest den Schlußgedanken wiedergeben, in dem Benedikt auf den menschlichen Grundirrtum hinweist, Gott sei etwas Fremdes, gegen das man sich emanzipieren müsse, um wahrhaft Mensch zu werden. Dabei löst sich der Mensch damit nicht nur von seinem Seins-Grund, sondern er verfehlt auch sein innerstes Wesen, denn letztlich ist der Mensch ein Gedanke Gottes, und somit ist er Teil des göttlichen Wesens. Er ist zwar ein Wesen von eigener Würde, aber beides, das, ein Wesen für sich zu sein, und das andere, eine Existenz von herausragenden Möglichkeiten führen zu können, wird durch ein Dagegen-Sein nicht gewonnen, sondern zerstört.

„Wir denken, wir seien erst frei und wahrhaft wir selber, wenn wir nur noch dem eigenen Willen folgen. Gott erscheint als Gegensatz unserer Freiheit. Von ihm müssen wir uns befreien, so denken wir: Dann erst seien wir frei. Dies ist die grundlegende Rebellion, die die Geschichte durchzieht und die grundliegende Lüge, die unser Leben verfälscht. Wenn der Mensch gegen Gott steht, steht er gegen seine Wahrheit und wird daher nicht frei, sondern entfremdet. Frei sind wir erst, wenn wir in unserer Wahrheit sind, wenn wir eins mit Gott sind.“


Die Engelsköpfe auf dem nachfolgenden Bild stammen aus der Dorfkirche in Weitin, unweit von Neubrandenburg gelegen, wo ich den Gottesdienst besuchte. Als ich wieder in Neustrelitz war (auf unserem Rückweg machte ich noch ein paar Bilder vom dem Raps, der gerade wunderbar blüht),  überkam mich das „nostalgische“ (?) Bedürfnis, einmal nachzusehen, was der vorige Papst bei dieser Gelegenheit so gesagt hat. Und ich wurde nicht enttäuscht.





Beim heutigen Karfreitagsgottesdienst war jeder denkbaren Enttäuschung vorgebaut, denn Herr Roloff hatte mir seine sehr ernste Karfreitagspredigt schon geschickt, insofern hatte das „nettere“ Pendant heute hier allerdings naturgemäß so von vornherein deutlich schlechtere Karten. Andererseits war es eine gute Illustration dessen, wovor er warnt. Wie auch immer. Ich will sie gleich im Anschluß an diesen Beitrag ohne Vorrede bringen, daher erwähne ich sie schon.

Meine eher nichtreligiösen Leser tun mir jetzt fast schon leid, aber spätestens zu Ostern wird es wieder anheimelnder.

nachgetragen am 18. April

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