Samstag, 31. August 2019

Über Hunde & nur so zwischendurch II


Da hat die Sommer-Hitze zum Ende hin aber noch einmal alle Stinkdrüsen aufgemacht hat, wie das Volk gemeinhin so sagt. Egal. Daß Katzen einen an der Waffel haben, weiß ich (Bilder sind alle von früher).


Zur Erläuterung: Man sagt ja über Katzen, daß sie sich zum Niederkommen immer einen besonders sicher erscheinenden Ort wählen. Hah! Eine jedenfalls hatte offensichtlich davon nie nichts gehört.


Später lernte ich dasselbe über Menschen. Aber Hunde? Wo mich heute meine Einkäufe bedienten (irgendwie hat das Wetter wirklich nicht den Wetterbericht gelesen), in der kath. Kirche als Lutheraner der Hl. Jungfrau erklärte, daß sie heute besonders vorteilhaft aussähe etc. etc, stellte ich mein durch mich leiderprobtes Fahrrad neben zwei Hunde, einer davon von der Sorte ‚Ich bin groß und böse‘, beide ignorierten mich entgegenkommenderweise und preßten sich weiter gegen das Pflaster. Vielleicht hilft das ja. Alles etwa eine Handbreit entfernt.


Aber als ein Senior samt Gattin sich in zwei Meter Entfernung vorbei schoben, nichts weiter tuend als da zu sein – wurden die umgehend heftig verbellt. Und die Pointe? Als ich die Tierchen darob stumm strafend anschaute, fiel der Übeltuer in den vorigen Zustand zurück, eventuell schuldbewußt schauend, aber das kann auch Einbildung gewesen sein. Lebewesen und ihre Launen halt.


Freitag, 30. August 2019

Nur so zwischendurch


Ich merke, daß ich meinen recht größeren Beitrag über Potsdam, die Zeit & wie man ihr zu widerstehen vermag, die erwartbaren Themen eben, wohl nicht mehr die nächsten Minuten fertig bringen werde. Und bevor ich noch aus fehlgeleitetem Ehrgeiz etc. etc.

In der Residenz ist ja alles so fußläufig, wenn man da aus dem Bett fällt, landet man seinem Arzt vor den Füßen, und mit etwas Glück hatte man sowieso gerade einen Termin (und wird als Zugabe noch über das Sterbedatum unserer Königin Luise belehrt).

Ich wollte in meinem sonambulen Zustand eigentlich nur meine Zufriedenheit darüber aussprechen, ausgerechnet an diesen Gestaden gestrandet zu sein…

Aber den Anfang muß ich doch bringen, es ist sowieso nicht von mir und wer überhaupt, ist dieses „Ich“ eigentlich? Wir kennen es oft kaum…

"Kennen Sie die Geschichte von dem Japaner, der in Paris lebte? Es war Schnee, erster Schnee gefallen, solcher, der ganz weich auf allem liegenbleibt, jedes Ästchen in Kristall und Silber nacharbeitet. So etwas dauert nur ein paar Stunden, dann taut's weg, oder der Wind weht es herunter. Und der Japaner sagte sich, da werde ich ins Bois gehen: Vielleicht bekommt man davon noch etwas zu sehen. Aber es wird natürlich sehr voll sein, denn ganz Paris wird ins Bois strömen. Und der Japaner ging ins Bois und erfreute sich an den beschneiten Bäumen und Büschen, aber er traf keine Seele wegauf, wegab. Endlich kam ganz hinten ein kleines Männchen an, das immerfort stehenblieb und ganz entzückt um sich starrte. Und wie es näher kam, war's auch ein Japaner.“

Sonntag, 25. August 2019

Alphörner & Herder


Daß ich bei unserer Stadtkirche etwas fremdle, habe ich andernorts hinreichend ausgeführt (etwa mit „Glaube, Liebe, Hoffnung & Barmherzigkeit in der Stadtkirche zu Neustrelitz“). Und um noch einmal die Summe zu ziehen – von außen beeindruckt sie mit ihrer stillen Würde, innen hat sie überraschende Schönheiten, die sie aber irgendwie gut zu verstecken vermag. Ich fürchte, ihr Innenraum ist nicht recht gelungen. Wie auch immer.

Mit einigen Bildern will ich diesmal dagegenhalten. Oben hatten wir schon den Altarraum mit der Kreuztragung der Großherzogin Marie. Gegenüber die in Gold und Silber glänzende Grüneberg-Orgel.


Jeden Sonntag um 17.00 Uhr hat in der Stadtkirche derzeit noch im Rahmen des Orgelsommers 2019 eine Konzertreihe ihren Platz, die schon mehrfach Überraschendes bereithielt. Diesmal, fast hätte ich geschrieben Kuhhörner, nein, Alphörner.

Nun hab ich‘s nicht so mit den Alpen, mir geht da sämtliche Sentimentalität ab, aber das war doch recht imponierend. Ich kann nur die Akteure (neben dem hiesigen Kantor Lukas Storch) Katrin Vogel, Henning Storch und Andreas Frey nennen, man begebe sich selbst auf die Suche (dort ein kurzer Eindruck).


Keine Sorge, es folgt nichts Geistliches, jedenfalls nicht als Predigt, auch wenn unser Vater Luther darob mißbilligend gestimmt zu sein scheint und es gleich um den Weimarer Generalsuperintendenten Herder gehen soll.


Johann Gottfried von Herder wurde nämlich am 25. August 1744 in Mohrungen, Ostpreußen geboren, also vor 275 Jahren. Herr Morgenländer, der hier früher des öfteren auftauchte, erinnerte daran, seine Person gibt es noch immer, den Blog nicht mehr so recht.

Es ist der sehr schöne Anfang eines Poems (das dann leider abfällt) namens „Amor und Psyche auf einem Grabmal“. Und die Pointe. Dies gab es schon einmal an diesem Ort, übersetzt von Prof. Aue. Seine Übersetzung, die er noch einmal änderte, ist es wirklich wert, in Erinnerung gebracht zu werden, der Rest ist - Bilder, genauer gesagt Aufnahmen von farbigen Fenstern der Stadtkirche



Johann Gottfried von Herder 

Inmitten der Ewigkeit

Ein Traum, ein Traum ist unser Leben
Auf Erden hier.
Wie Schatten auf den Wogen schweben
Und schwinden wir
Und messen unsre trägen Schritte
Nach Raum und Zeit;
Und sind (und wissen's nicht) in Mitte
Der Ewigkeit.


Within Eternity

A dream, a dream is our being 
of mortal clay, 
as shadows on the waves are fleeing 
and fade away.
We measure progress by the ride of 
an hours' strife, 
and live, not knowing, right inside of 
eternal life…

Übersetzung / Translation by Walter A. Aue




nachgetragen am 26. August

Samstag, 24. August 2019

Gedenken in Mirow


Bekanntlich ist die Grablege des Mecklenburg-Strelitzer Herzogshauses in der Johanniterkirche zu Mirow. Seit dem Tod des Herzogs Georg Alexander, des Vaters des jetzigen Herzogs zu Mecklenburg Georg Borwin, im Jahre 1996, des letzten hier beigesetzten Mitglieds des ehemals regierenden Großherzoglichen Hauses, wird jährlich an diesen Ort und die dort Beigesetzten mit einer Gedenkveranstaltung erinnert.

Bei dieser Gelegenheit sind die nachfolgenden Bilder entstanden, die ich ohne weiteren Kommentar bringen werde. Nur soviel, wer Näheres erfahren will, mag hier nachlesen, und auf dem obigen Bild sind auf der linken Seite (von links) die beiden Herzöge Carl Michael und Georg Alexander zu sehen, die als Vertreter des Hauses anwesend waren. Daß der Erbprinz Georg Alexander nunmehr in Neustrelitz seinen Wohnsitz genommen hat, wie man bei dieser Gelegenheit erfahren konnte, war eine recht erfreuliche Nachricht.















Sonntag, 18. August 2019

Sonnabend & Sonntags-Bilder











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Samstag, 10. August 2019

Über das Parkhaus III




Nach dem getragen freundlichen ersten und mehr zwiespältigen zweiten Teil wollen wir mit 2 Räumen enden, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten. Die obigen Bilder zeigen das sogenannte Herrenzimmer. Nicht nur war es recht düster dort, und man meinte fast, den Geruch der hier einst gerauchten Zigarren wahrnehmen zu können, meine Kamera weigerte sich auch, davon annehmbare Aufnahmen zu machen. Sie wird ihre Gründe gehabt haben. Mit anderen Worten: Es war genau die Art von Raum, dessen bisheriges Ausbleiben in so euphorische Stimmung versetzt hatte.

Dafür befiel mich beim Auswählen der nachfolgenden Photos der dringende Wunsch, ein besserer „Photograph“ zu sein als ich bin. Denn, sie leisten in keiner Weise Gerechtigkeit. Der Raum, dessen Bestimmung mir gegenwärtig nicht sicher klar ist und den ich hilfsweise Marmorzimmer nennen will, war ohne Übertreibung atemberaubend. Insofern ein würdiger Endeindruck, nur leider einer, den ich bloß behaupten kann.







Die Bilder lenken den Blick eher auf die Spuren der einst eingezogenen Zwischenwände und andere Gruseligkeiten, dabei ist es ein geradezu musterhaft spätklassizistischer Raum, dessen Aura sich sofort auf einen überträgt und gefangennimmt. Genauer gesagt, ist es das exakte Gegenteil, es ist die Art glückseliger Befreiung, die authentische Schönheit zu verschaffen vermag, so daß das innere Auge alles Abträgliche einfach beiseite schieben kann. Ich war nicht allein mit diesem Eindruck.


Von Adolf Friedrich VI. , der, wie es so schön heißt, zu größten Hoffnungen Anlaß bot, sind uns 2 Dinge geblieben: Seine Grabsäule auf der Liebesinsel in Mirow und das Park-Haus in Neustrelitz.
Das Park-Haus ist vergleichbar (ich räume ein, das Bild ist etwas schief) mit einem Menschen, dessen Fehler man sieht, den man aber vor allem seiner inneren Werte wegen mag, und für das Gemeinsame, das einen mit ihm verbindet. Eine mehr emotionale Angelegenheit also.

Daß hier Bilder der Art auftauchen, wie ich abschließen will, ist eher selten, aber Frau L. war so entgegenkommend, dieses von mir machen zu wollen. Die Pointe: Als ich danach beim Verlassen des Park-Hauses den Balkon von unten besah, war dort ein großer Riß an der Stelle, wo ich soeben noch gestanden hatte, wie man auf dem allerletzten Bild deutlich sehen kann. Weder hoffe ich, diesen vorher verursacht, noch ihn zumindest verschlimmert zu haben.



nachgetragen am 14. August