Samstag, 26. Juli 2008

Über die Fortdauer von Namen

Die Gegend, in der wir leben, hieß noch vor einiger Zeit "Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz". Nun das "Groß" war bei 2.929,5 km² Ausdehnung etwas hochgestapelt. Aber da die Strelitzer Herzöge darauf bedacht waren, den gleichen Rang wie ihre Schweriner Vettern zu wahren, obwohl sie bei der letzten Teilung Mecklenburgs 1701 den deutlich kleineren Teil des Landes erhalten hatten, gelang es ihnen bei der Standeserhöhung der Schweriner mitzuhalten.

Recht eigentlich "bekannt" ist es wohl nur durch die Einheiratungen in andere deutsche bzw. europäische Fürstenhäuser geworden, zunächst denkt man natürlich an die hochverehrte Königin Luise, aber es gab auch eine Sophie Charlotte, Schwester Herzog Adolph Friedrichs IV. und seit 1761 als Gattin Georgs III. englische Königin.

1773 nun erlangte der Botanische Garten von London eine aufsehenerregende Blume, die im südlichen Afrika ihre Heimat hat, und zu Ehren der Königin Sophie Charlotte benannte man diese Blume bzw. ihre ganze Gattung nach deren Heimat Mecklenburg-Strelitz: "Strelitzia" bzw. "Strelitziaceae".

Völker vergehen, Länder verschwinden und bedeutsame Namen versinken im Vergessenwerden. Vielleicht bleibt von ihnen der Name eines Flusses, eines Berges, eines Monats oder eben einer Blume. So lebt der Name dieses vergangenen kleinen Großherzogtums immerhin in einer Blume weiter.




"Strelitzia reginae", Berthold Werner, gefunden hier

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