Dienstag, 31. August 2010

Ein kleines Sammelsurium

Roughly translated

Meine Gedanken haben heute ein wenig mäandert, das ist jetzt die Abbreviatur. Johann Rist starb am 31. August 1667 und ich überlegte, woher meine Sympathie für die Barockliteratur stammen könnte, nun woher wohl, von Bach und den Traditionsresten, die sich in der lutherischen Kirche meiner Kindheit, in der ich aufwuchs, noch erhalten hatten. Daher also dieses Stück von Bach “O Ewigkeit, du Donnerwort“, nach einem geistlichen Gedicht von Rist, das sich früher im evangelischen Gesangbuch fand, so daß ich es noch kennenlernen durfte, aber auch diese unerfreuliche Gegenwart wird bald vorüber sein. Es gibt eine sehr verdienstvolle englischsprachige Website, die aufzeigt, was Bach von dem originalen Text verwendete. Und dann fand ich noch diesen erstaunlichen Text über Bach in der NZZ, fast eine Art Glaubensbekenntnis.



My thoughts today were meandering a bit, that now is the abbreviation. Johann Rist died on August 31th 1667 and I wondered where my sympathy could come from to the Baroque literature, well surprise, from Bach and the tradition remains, which still exist in the Lutheran church of my childhood, where I was growing up. So therefore this piece of Bach "O eternity, you word of thunder", after a spiritual poem of Rist, which took place earlier in the Protestant hymnal, so that I became aware of it yet, but this unpleasant presence will be over soon too, what a relieving expectation. There is a very commendable English based website, which shows what Bach used from the original text. And then I found this amazing text about Bach in the NZZ (only in German sorry), almost a confession.

Montag, 30. August 2010

Dies & Das


Bei dem gräßlichen Regenwetter, dachte ich, mache ich einmal einen Scherz auf eigene Kosten, zur inneren Aufheiterung. Als ich noch jung war, habe ich gern gedankenlos meine Umwelt mit Selbstgereimtem gequält. Unter anderem mit Stücken, die in einem betont naiven Tonfall gehalten waren, was natürlich doppelbödig gemeint war. Wir wollen es der Einfachheit halber dem schlechten Einfluß von Eva Strittmatter zuschieben. Die Pointe ist nur, auch auf der nächsten Ebene ist es immer noch vor allem eins – naiv.


Kindervers: Frühling

O Regen, Regen,
grünes Leid,
in Wegen sammelt
himmelweit
ein Traum sich,
leis verendend;

Und eine rosenfarbne Kuh
schweigt dunkelsinnig tief dazu:
Wohin mag sich's noch wenden?

Auch schweigt der Wald,
der traulich alt
wie immer rührt die Zweige
und mir das Herz,
es gilt kein Schmerz,
ging etwas auch zur Neige.

Sonntag, 29. August 2010

Sonntag &


Gut, das ist heute nicht so aufregend: Ein Hähnchen in Butterschmalz gebraten, mit Thymian und Rosmarin und später etwas Weißwein für die Soße dazu. Bei dem schwer erkennbaren Gemüse handelt es sich um Rosenkohl. War durchaus eßbar.

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Well, this is not so exciting today: A chicken roasted in clarified butter with thyme and rosemary and then some white wine for the sauce. The hard to recognise vegetables are Brussels sprouts. Was quite edible.

Samstag, 28. August 2010

Ein wenig über Augustinus &


Heute hatte ich zum ersten Mal das Gefühl von Herbst, und ich bin noch nicht einmal über den letzten Winter hinweg, hm. Wo ich las, daß Augustinus am 28. August 430 starb, spürte ich sofort die Last, etwas zu ihm bemerken zu müssen, aber dann durfte ich befriedigt feststellen, ich hatte gar nicht so langweilig über ihn vor einem Jahr geschrieben.

Übrigens sind diese unterhaltsamen Bilder von einem Stadtfest, das hier heute stattfand, da ich aber am Nachmittag eine ganz reizende Einladung hatte, habe ich davon nicht viel mitbekommen. Da wir gerade bei historisierenden Photos sind, kürzlich wurde mir eine Website mit ganz beeindruckenden historischen Farbaufnahmen aus dem vorrevolutionären Rußland empfohlen. Es lohnt sich wirklich. Und dann wurde Johann Wolfgang von Goethe am 28. August 1749 geboren, ich gestehe, ich habe die meiste Zeit eine gewisse Distanz zu Goethe empfunden, die löst sich gerade langsam etwas auf, also wollen wir mit einem Gedicht von ihm enden. Und wieder ist ein Post mit einem Tag Verspätung fertiggeworden, ich bedaure, und nun Goethe.



Johann Wolfgang von Goethe

Gesang der Geister über den Wassern

Des Menschen Seele
Gleicht dem Wasser:
Vom Himmel kommt es,
Zum Himmel steigt es
Und wieder nieder
Zur Erde muß es,
Ewig wechselnd.

Strömt von der hohen,
Steilen Felswand
Der reine Strahl,
Dann stäubt er lieblich
In Wolkenwellen
Zum glatten Fels,
Und leicht empfangen,
Wallt er verschleiernd,
Leisrauschend,
Zur Tiefe nieder.

Ragen Klippen
Dem Sturz entgegen,
Schäumt er unmutig
Stufenweise
Zum Abgrund.

Im flachen Bette
Schleicht er das Wiesental hin,
Und in dem glatten See
Weiden ihr Antlitz
Alle Gestirne.

Wind ist der Welle
Lieblicher Buhler;
Wind mischt vom Grund aus
Schäumende Wogen.

Seele des Menschen,
Wie gleichst du dem Wasser!
Schicksal des Menschen,
Wie gleichst du dem Wind!

Freitag, 27. August 2010

Dies & Das


Das Bild dort oben dokumentiert meinen ersten Versuch, selbst Brot zu backen, das Ergebnis war weniger schlimm als erwartet, und die folgenden Bilder zeigen den gegenwärtigen, eher verregneten Garten. Ich würde liebend gern ein paar Rosenbilder mehr hier anbringen, aber leider mögen die meisten Rosen keinen Regen.





Übrigens ist es kurios, die eigens gepflanzten Tomatenpflanzen sehen derzeit gruselig aus, gleichzeitig haben sich aber insgesamt drei in diversen Töpfen selber gepflanzt, denen ergeht es prächtig. Merkwürdig.

Donnerstag, 26. August 2010

Für Dzyan

Roughly translated

The Outsiders: Nothing Gold Can Stay
hier gefunden

Ich habe kürzlich ein leichtfertiges Versprechen abgeben, Dzyan, ein Psychologe aus Mexico-Stadt wird heute 26. Und da ich ihn sehr schätze und mag, sagte ich zu ihm vor ein paar Tagen, dann müsse ich ihm wohl einen Geburtstags-Post schreiben. Ich habe ihn über seinen Blog bi-night.blogspot.com kennengelernt, zunächst war dies einer unter vielen Blogs für mich. Dzyan ist mir dann an verschiedenen Stellen immer wieder aufgefallen. Nun hat mein Lesen anderer Blogs derzeit stark nachgelassen, aber bei ihm habe ich weiter regelmäßig vorbeigeschaut, inzwischen weiß ich zu meiner Überraschung, daß die Wertschätzung wohl wechselseitig ist.

Dzyan hat die ausgeprägte Fähigkeit zu einem dramatischen Gefühlsleben, kümmert sich aber auch sehr um andere, er hat überhaupt eine starke Neigung zum Philanthropischen, was ihm materiell nicht unbedingt Vorteile einbringt. Jedoch, als ich mich also hinsetzte, um etwas über ihn zu schreiben, merkte ich zu meinem Schrecken, wie wenig ich über ihn weiß, ich meine damit keine persönlichen Umstände, die würde ich hier sowieso nicht ausbreiten, sondern, welche Bücher liest er, welche Musik hört er, Dinge dieser Art. Meine Sympathie entpuppte sich also als nicht frei von Oberflächlichkeit. Und ich mußte das also wenigstens etwas nachholen, zumal ich ja einen Geburtstagspost schreiben wollte.

Jetzt weiß ich also, daß er Alice im Wunderland mag und eine kanadische Sängerin namens Leslie Feist, von der ich ebenfalls etwas besitze. Tatsächlich erwiesen unsere Vorlieben sich vielem als durchaus verwandt, was ja durchaus nicht unerfreulich ist. Und darum wollen wir mit ein paar Zitaten aus besagtem Buch enden und einem Stück von Feist enden.

Alles Gute zum Geburtstag Dzyan, tut mir leid daß dieser Post in Wirklichkeit erst mit einem Tag Verspätung fertig wurde.



„Ich weiß, wer ich war, als ich heute Morgen aufstand, aber ich glaube, seitdem habe ich ein paar Mal verwandelt.“

„Aber ich mag nicht zu verrückten Leuten gehen“, bemerkte Alice.
„Oh, das kannst du nicht ändern“, sagte die Katze, „wir sind alle verrückt hier. Ich bin verrückt. Du bist verrückt.“
„Woher weißt du, daß ich verrückt bin?“ fragte Alice.
„Du mußt es sein“, antwortete die Katze, „sonst wärest du nicht hier.“

„Es zu versuchen, hätte keinen Sinn“, erwiderte sie. Unmögliches kann man nicht glauben.“
„Ich möchte behaupten, daß du darin nicht viel Übung hast“, antwortete die Königin. „Als in deinem Alter war, hab ich täglich eine halbe Stunde lang zu glauben versucht. Und manchmal hab ich’s geschafft, noch vor dem Frühstück mindestens sechs unmögliche Dinge zu glauben."


Feist, "Intuition", Album: The Reminder
hier gefunden

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Recently I made a thoughtless promise, Dzyan, a psychologist from Mexico City has his 26th birthday today. And since I appreciate and like him highly I said a few days ago, I would probably write a birthday post for him. I got to know him through his blog http://bi-night.blogspot.com, first it was one of many blogs for me. I saw Dzyan then often at various occasions on the web. Well my reading of other blogs has currently declined considerably, but at his place I still stopped by on a regular basis, meanwhile I know (to my surprise), the appreciation is probably mutual.

Dzyan has the distinct ability for a dramatic sense of life, but also cares strongly about others, in general he has a noticeable inclination to philanthropy, which brings him not necessarily material advantages. However, when I sat down then, to write something about him, I realized to my horror, how little I know about him, I mean no personal details which I would not spread here anyway, but what books he reads, what music he hears, things like that. Thus it turned out my sympathy was not free of superficiality. And I had to catch up so at least a bit, especially as I wanted to write a birthday post.

Now I know e.g. that he likes Alice in Wonderland and a Canadian singer named Leslie Feist I also own some music from. In fact, our preferences were often proved to be quite akin, what is indeed not at all unpleasant. Therefore we want to end with a few quotes from the mentioned book and a piece from Feist.

Happy Birthday Dzyan, I'm sorry that this post in reality is a belated one, finished a day late.

“I--I hardly know, sir, just at present--at least I know who I WAS when I got up this morning, but I think I must have been changed several times since then.”

“'But I don't want to go among mad people,' Alice remarked.
'Oh, you can't help that,' said the Cat: 'we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
'How do you know I'm mad?' said Alice.
'You must be,' said the Cat, 'or you wouldn't have come here.'”

“Alice laughed. 'There's no use trying,' she said: 'one CAN'T believe impossible things.'
'I daresay you haven't had much practice,' said the Queen. 'When I was your age, I always did it for half-an-hour a day. Why, sometimes I've believed as many as six impossible things before breakfast…’”

Dienstag, 24. August 2010

Über Bach

Mosaikfragment aus den Überresten des Großen Palastes in Konstatinopel
hier gefunden

Sollte eines fernen Tages vielleicht die Menschheit ausgelöscht sein, oder vielmehr der Herr hätte sie zu sich genommen, und irgendein vernunftbegabtes unbekanntes Wesen würde Musik von diesem lange vergangenen Planeten hören, wäre es zweifelsohne etwas von Johann Sebastian Bach.

Es mag verwundern, an einem 24. August über Bach schreiben zu wollen, wo doch vor genau 1600 Jahren Rom, die Ewige Stadt, von den Westgoten geschändet wurde. Es ist erstaunlich, wie einem Ort, der so aus der Verkörperung von Macht heraus gelebt hat, auf einmal die Sympathien zufliegen, wenn er an die Vergänglichkeit geführt wird. Aber bei aller geschichtlichen Relativierung, die es immer wieder gegeben hat, mindestens zwei Dinge bleiben unverrückbar: Augustinus, ein römischer Patriot, war so ins Mark erschüttert, daß er „De civitate Dei“ schrieb, „Über den Gottesstaat“, und so einen inneren Ausweg wies aus dem absehbaren Untergang seines Vaterlandes, und eine Stadt, die zumindest zu Hunderttausenden bevölkert war, würde bald zu einer Kleinstadt absinken.

Wenn man sich aufrichtig von der späten Antike anrühren läßt, kann man nicht anders sein als erschüttert. Welch ein Absturz von einer einmal erreichten Reife und Verfeinerung des Geistes. Kultur oder selbst Zivilisation sind nicht unzerstörbar, es geradezu leicht in den Zustand der Barbarei zurückzufallen. Als ich dies zu schreiben begann, stieß ich auch auf das Bild von dem Mosaikfragment aus dem Kaiserpalast von Konstantinopel, ein einstiges Wunder der Welt, von dem eine Handvoll übriggeblieben ist. Sinnbildlich geradezu.

Plünderung Roms durch die Westgoten am 24. August 410
JN Sylvestre, 1890
hier gefunden
Musik hat gegenüber Malerei oder Bildhauerei oder gar der Architektur einen Vorteil, sie braucht wenig Raum zur Überlieferung - ich widerspreche mir kurz selbst, wir wissen von der antiken Musik fast nichts, gut, von der Malerei nicht viel mehr – aber ich brauche den Gedanken, um glauben zu dürfen, Bachs Musik wird überdauern. Es genügt ja nicht, daß etwas übrigbleibt, es muß auch jemand vom Weg ablesen, weil es ihm bedeutungsvoll erscheint.

Und mit dem Empfinden eines musikalischen Laien sage ich, Bach ist die Stimme der Ewigkeit, die in uns widerhallt und mit der Ewigkeit überdauert. Ich habe mich in diesen Tagen etwas mit seiner Biographie beschäftigt, und es ist wirklich kurios, wie wir auf der einen Seite die Zeitgebundenheit seiner Neider, Kritiker, was immer, haben und auf der andren Seite ihn. Ich habe ein paar dieser Zitate einfach einmal zusammengestellt und in einen alten Post verfrachtet, man mag sie dort nachlesen.

Zurück zu Bach. Ich bin mir nicht sicher, wie weit er sich dessen bewußt war, wie sehr er auf eine gewisse Weise seine Zeit hinter sich ließ. Klar ist, er hat aus einem großen Gottvertrauen gelebt, das so zu keinen Zeiten selbstverständlich ist. Das sagt schon ein Eintrag wie dieser in seiner Bibel „Bey einer andächtigen Musique ist allezeit Gott mit seiner Gnadengegenwart.“ Dieser Satz kann aber auch so gelesen werden, daß Musik über die Macht verfügt, ihn gegenwärtig zu machen. Wenn man so will ist seine Musik das Zwiegespräch zwischen Gott und der menschlichen Seele, so wie er sie am Ursprung erschuf, ein sehr ernstes Zwiegespräch mitunter.


Leitung: Karl Richter
Agnus Dei - Messe in h-Moll
hier gefunden



Peter Schreier, Knabenalt des Dresdner Kreuzchores
Agnus Dei - Messe in h-Moll BWV 232
hier gefunden

Ich fand es wirklich interessant, einmal diese beiden Interpretationen des Agnus Dei aus der Messe in h-Moll BWV 232, gegeneinander zu stellen. Ich wollte zuerst noch eine dritte, gesungen von einem Countertenor, dazutun, aber während ich sie hörte, muß ich mich an eine Diskussion erinnern, die ich gestern mit einem Freund hatte, ich fürchte, er hat nicht ganz unrecht.

Enden will ich mit einem Stück aus dem „Musikalischen Opfer“, bekanntlich wollte Friedrich II. mit diesem Bach aufgegebenen Thema diesen wohl etwas auf die Probe stellen. Daß das nicht respektlos und aus einer Laune geschah, mag man daran erkennen, daß Friedrich II. noch 1774 nach dem Zeugnis von Gottfried van Swieten das vorgebene Thema wiederzugeben vermochte, das war 24 Jahre nach Bachs Tod.


aus dem "Musikalischen Opfer"
hier gefunden

Montag, 23. August 2010

Über Blake & andere Nachträge



William Blake

The Sick Rose


O rose thou art sick,
The invisible worm,
That flies in the night
In the howling storm

Has found out thy bed
Of crimson joy:
And his dark secret love
Does thy life destroy.


Die kranke Rose

Oh Ros', du bist krank!
Der heimliche Wurm,
der da fliegt in der Nacht,
im heulenden Sturm,

hat gefunden dein Bett
von Wonne rot:
sein schwarzheimlich Lieben
bringt dir den Tod!

Übersetzung von Walter A. Aue

Ich bin mit einigem in Verzug, was ich hier eigentlich anbringen will, gut, das ist nichts Neues, aber trotzdem bedauerlich, aber dieses ist doch unbedingt nachzutragen. Ich hatte kürzlich einen etwas drögen Beitrag über Blake geschrieben, der wenigstens ein Gutes hatte, er hat Prof. Aue dazu gebracht, eine Übersetzung des Gedichts zu verfertigen. Auf seiner eigenen Website findet man sie, wenn man diesem Link folgt.

Und um ganz ausnahmsweise einmal eine persönliche Anmerkung einfließen zu lassen: Wenn man mit Dingen oder Gewohnheiten über eine lange Zeit aufwächst, so glaubt man irgendwann, dies sei natürlich, einem selbst zugehörig, um dann erkennen zu müssen, wenn man nicht dauerhaft Schaden nehmen will, sollte man sie schleunigst loswerden. Weniges ist so trügerisch, wie das Gefühl der Vertrautheit.

Sonntag, 22. August 2010

Sonntag &

translated
Ich habe keine Ahnung, wie ich auf die Idee gekommen bin, das jeweilige Sonntagsmenü hier zu posten, nun gut, also das, was dort zu sehen ist, wäre ein Kotelettbraten mit Sauerkraut, ein Gurken- und ein gemischter Salat und die üblichen Beilagen.

Ach übrigens habe ich kürzlich einen der älteren Posts fertiggeschrieben – „Über die Schönheit der Dinge“ - vielleicht werden heute noch weitere folgen, das würde dann Nachträge an dieser Stelle zur Folge haben. Ich hoffe meine Leser haben einen angenehmen Sonntag.


I have no memory how I got the idea to post each Sunday meal at this place; well, so there is to see today a pork chop roast with sauerkraut, a cucumber and a mixed salad and the usual side dishes.

Oh by the way, I recently finished one of the older posts - "About the beauty of things" – perhaps there will follow some others today, we will see, which would then result in additions here. I hope all my readers have a pleasant Sunday.

Predigt zur Taufe von Amalia

Herr Roloff hat heute an seinem Wohnort Schönhausen / Altmark ein kleines Mädchen getauft und dazu die nachfolgende Predigt gehalten. Sie hatte mir gefallen und darum habe ich ihn davon überzeugt, sie hier heute zu veröffentlichen:

Predigt

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen

Liebe Amalia, liebe Eltern, Paten, Großeltern und alle, die ihr dem kleinen Mädchen angehört,
liebe Gemeinde,

es ist ein guter Brauch, am Tage der Taufe eines Menschen über seinen Taufspruch zu predigen. Ihr habt Amalia zwei Verse aus dem Matthäusevangelium ausgesucht:

„Schauet die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist wie derselben eine.“
Matth 6, 28b/29

Eine Blume nimmt Christus zum Beispiel um uns an diesem Tage zu belehren. Fast könnte man die Redewendung bemühen, er sagt es uns durch die Blume. Schaut die Lilien auf dem Felde. Dieser Aufruf soll die damaligen Hörer aus ihrem gewohnten Alltag herausreißen, sie aufmerken lassen, und er soll dasselbe mit uns tun.

Die Verse, die Ihr Eurer Tochter zum Taufspruch gewählt habt, stammen aus einem der bekanntesten Stücke des Neuen Testaments, aus der Bergpredigt. Christus beginnt sie mit den acht Seligpreisungen, lässt die Verheißung folgen: Ihr seid das Licht der Welt! Und dann belehrt er uns über das Schwören, über die Feindesliebe, über das Almosengeben, über das Fasten und über das Beten. Dort lehrt er uns das Vater unser.

Der Abschnitt, aus dem der Taufspruch von Amalia stammt ist überschrieben:

„Vom Schätzesammeln und Sorgen“.

Es geht um das Sammeln von Schätzen, und einen großen Schatz haltet Ihr nun grade in den Armen. Es geht aber auch um das Sorgen. Das ist schon ein ganz merkwürdiger Zusammenklang. Man könnte zunächst fragen, ob es die Schätze sind, die uns die Sorgen verursachen.
Nach einer repräsentativen Umfrage, und der moderne Mensch ist schließlich „umfragegläubig“, keineswegs nur unsere politischen Klasse – o, was wünschte ich mir manchmal, sie würden wieder mehr Gott vertrauen als den Umfragen – jedenfalls nach einer Umfrage machen sich 60 % der Deutschen Sorgen darüber, dass sich ihre finanzielle Lage verschlechtert. Das ist ein toller, plakativer Wert. Schauen wir genau hin, dann müssen wir allerdings feststellen, dass dieser so eindeutig aussehende Wert gar nichts aussagt. Wir erfahren nichts über die finanzielle Situation dieser Menschen, außer dass sie sich offenbar theoretisch verschlechtern kann. Die Sorge sucht sich immer einen Zustand, an dem sie sich jetzt schon fürchten kann, obgleich er noch gar nicht eingetreten ist. „Die Sorge, sie schleicht sich durchs Schlüsselloch ein.“ Keinen Grund zur Sorge hätten demnach nur diejenigen, deren finanzielle Situation sich gar nicht mehr verschlechtern kann.

Ich will aber nicht zynisch klingen.

Sind es nicht also vielmehr die Sorgen, die dafür sorgen, dass wir unsere Schätze nicht mehr sehen?

Sind es vielleicht manchmal die falschen Schätze, denen wir anhängen?

Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. So sagt Christus es am Anfang unseres Abschnitts und kommt dann später zu dem schönen Zweiklang, den ihr als Taufspruch ausgewählt habt, und der mit der Aufforderung beginnt: Schauet!

Seht doch selbst! Ich rede hier von etwas, das ihr selbst entdecken könnt. Schaut! Es gibt da Blumen auf dem Felde, die wachsen von ganz alleine und sind unbeschreiblich, unnachahmlich schön.

Diese Blumen sind genauso ein Geschenk, wie das Kind, das Ihr in den Armen haltet, nicht ganz so von alleine gewachsen, wie die Lilie, aber zumindest Arbeit war es nicht, was ihr zu ihm beigetragen habt.

Schauet! Was uns geschenkt ist. Geschenke können immer nur eines auslösen, und das ist Dankbarkeit. Wenn wir auf die Blumen und auf dieses Kind blicken, dann sollen wir dankbar werden und still.

Schauet hat der Herr empfohlen, damit wir selbst in der Natur erkennen, worin die Wahrheit begründet liegt. Dann aber folgt das Zweite: Ich sage euch!

Schauet und ich sage euch. Zu dem, was wir selbst sehen, erfahren, erkennen können, muss das hinzutreten, was der Herr uns sagt.

Ich sage euch, spricht Christus, auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit ist nicht bekleidet gewesen, wie derselben eine.

Etwas ganz großartiges macht uns unser König Jesus Christus, der ja in der Nachfolge von David und Salomo steht, damit klar. Salomo brauchte den Schmuck und die Pracht seines orientalischen Hofes, der so sagenumwoben war, dass sich selbst die Königin von Saba auf den Weg machte, um ihn zu sehen. Denn es war eine tiefe Kluft zwischen seinem bloßen Menschsein und dem höchsten Amt, das er bekleidete. Alle Prachtentfaltung an den Königshöfen aller Zeiten gibt also in ihrem Kern nicht Reichtum, Größe und Bedeutung kund, sondern sie macht auf den Mangel aufmerksam, dass ein Mensch nicht leisten kann, was er hier gegenwärtig halten soll. Nicht einmal den Vergleich mit einer Feldblume, in der Gottes Schöpfungsmacht sich ausdrückt, hält er stand. Überrascht es dann noch, dass Friedrich der Große wohl nichts mehr gesucht hat als den Ort ohne Sorge, sein Sans souci?

Christus aber braucht diese äußeren Attribute eines Königs nicht, denn er verkörpert das Königtum nicht nur, er ist der ewige König, er ist der einzige König.

In dieser Erkenntnis verbinden sich unser Schauen, und das was uns nur Christus sagen kann, zur ganzen Wahrheit. Wer sie gefunden hat, der soll und kann frei sein von Sorge und Furcht.

Damit ist zugleich eine schöne Beschreibung für das Geschehen der Taufe gegeben. Sie ist im Wasser etwas, das wir schauen können. Das Waschen, die Reinigung haben wir oft genug erfahren, um Gutes und auch Angenehmes damit zu verbinden. Dennoch liegt in ihr noch etwas anderes, das nur er uns sagen kann. In der Taufe wird uns durch seinen Tod der Tod abgewaschen, und es wird uns seine Ewigkeit geschenkt.

So spenden wir mit der Taufe etwas Ersehntes, was im Wasser auch zu sehen ist. Das Wasser allein ist aber nicht die ganze Wahrheit. Die Wahrheit der Dinge liegt in dem Wort Gottes, durch das sie bezeichnet sind, durch das sie erst werden.

Liebe Gemeinde,

darum sind unsere schönen Verse von den Lilien, die nicht arbeiten und auch nicht spinnen, keineswegs ein Lob der Faulheit oder der Trägheit, sondern sie sind eine Mahnung zur Weisheit.
Wir sollen in allem die Hand des Schöpfers erkennen und ihm danken, und wir sollen gerade darin demütig werden. Ein Tischler weiß, das Schöne an den Möbeln, Türen, Fußböden und an allem was er macht, ist das Holz. Es ist einer der wunderbarsten Stoffe, die uns Menschen gegeben sind, warum man im Übrigen auch Respekt vor den Bäumen haben soll.

Das Holz ist eine Gabe, die ihre Lebendigkeit, fast möchte man sagen, die ihre Seele zu bewahren und zu verschenken vermag. Gerade darum aber sollte man auch wenn schon, dann ein guter Tischler sein, der dem Holz gerecht wird.

Erkennt in allem, was euch begegnet, die wunderbare Hand Gottes, die euch beschenkt und führt, die euch segnet und hält und die uns alle an die Hand nehmen wird, wenn unsere Zeit gekommen ist.

Amen

Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle unsere Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.

Amen

Samstag, 21. August 2010

Für Urs aus Zürich



Dies ist ein alberner Anfang für einen Post, der anläßlich des Geburtstages eines Freundes geschrieben wird. Wahrscheinlich ist diese Benennung anmaßend, aber ich empfinde es so. Urs ist ein Ingenieur aus Zürich, der gefährliche Dinge entwickelt und einem unverhofft ein Päckchen mit selbstgebackenen Weihnachtskeksen (steinhart, aber dafür von wundervollem Geschmack) schickt oder auf eine interessante lateinamerikanische Musikerin mit der Nase stößt oder das Rezept für Kalbsbraten mit Kräuter-Sauermilch zusendet oder eben den Link zu einem komplexen Artikel über Geschichte und Erinnerung, den man immer noch im Hinterkopf hatte, weil unbedingt ein Beitrag dazu geschrieben werden müßte, und gerade jetzt kann man ihn nicht wiederfinden und verfängt sich seit Stunden in all den interessanten Texten , die auf eine Antwort warten, aber es ist nur noch eine ¾ Stunde, eigentlich weniger, übrig, um an seinen Geburtstag zu erinnern. Denn das hatte ich versprochen.

Ich habe mich immer geärgert, wenn Menschen dieses Medium wie etwas betrachten, in das sie ihren Fuß kurz halten, ob es denn auch lauwarm genug sei, um ihn gefahrlos wieder herausziehen zu können. Urs hat dieses Medium, die Begegnung mit den Menschen, die er hier traf, immer ernst genommen. Eher müßte ich mich selbst maßregeln, ein nicht beantworteter Kommentar hier in diesem Blog, eine andere Vergeßlichkeit, ich fürchte, ich war seiner Großherzigkeit nicht immer gewachsen. Wer ihn näher kennenlernen will, und Toño, schaue in diesen Blog und seine Vorgänger.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute Urs, ich weiß, daß Du diesen Abend mit Freunden verbringen konntest, Gott behüte Dich.

Donnerstag, 19. August 2010

Mittwoch, 18. August 2010

Dies & Das


Nur eine kleine Notiz heute, dieses beeindruckende Ergebnis zeigt sich, wenn eine noch nicht Vierjährige etwas Ordnung in die Dinge zu bringen sucht. Aus meinen Kindheitstagen hat sich noch diverses an Spielfiguren erhalten, das wohlverpackt in einem Karton schlummert, wie Ritter, Cowboys & Indianer, Haus- & wilde Tiere etc. Als den beiden Mädchen, die gestern hier schon zu sehen waren, erkennbar langweilig wurde, viel mir das zum Glück ein und die Stimmung hob sich für Stunden, auf der einen Seite tobten Ritterschlachten, auf der anderen entstand ein wohlgeordneter Bauernhof. Der Regen, der über Nacht kam, hat gewissermaßen außerdem dafür gesorgt, daß das Ganze wieder einmal entstaubt wurde. Und vor dem Wegräumen habe ich noch ein kleines Arrangement davon abfotographiert.

Dienstag, 17. August 2010

Bei Luise


Am Todestag Friedrichs II. ein Besuch am Sterbeort der Königin Luise in Hohenzieritz, wenige Kilometer entfernt von hier, alles von großer preußischer Bedeutsamkeit folglich. Wir haben gerade Besuch und fanden dies ganz passend, die Bilder sind teilweise nicht so besonders geworden, tragen mehr dokumentarischen Charakter gewissermaßen. Es gibt einen Verein, der sich rührend und verdienstvoll um Ihr Erbe bemüht, wer nachschauen möchte, folge diesem Link.





Montag, 16. August 2010

Charlie

translated

Ich habe keine Ahnung, wie ich diesen Post beginnen soll, dieser Beitrag hätte besser schon gestern hier gestanden, aber aus verschiedenen Gründen hat er das nicht, wischen wir diese Gründe einfach beiseite.

Charlie wurde gestern 17 Jahre alt, ich habe oft genug erklärt, wie beschränkt mein Englisch ist, ich bin wahrscheinlich einfach nicht wirklich geeignet für fremde Sprachen, aber ich kann zumindest im Englischen erkennen, wann ich beeindruckt sein sollte. Und vor einiger Zeit bin auf einen jungen Blogger gestoßen, der mich unvergleichlich beeindruckt hat.

Charlie hatte kein besonders einfaches Leben bisher, ungeachtet seiner 17 Jahre, aber ich habe kein Recht, das näher auszuführen, doch kann ich sagen, wie unglaublich es mich beeindruckt, wenn jemand diese Umstände zum Anlaß für große Sprache nimmt. Manchmal ist die Sprache größer als wir selbst und nimmt uns gleichsam an die Hand, nicht daß wir sicher sein könnten, es nähme alles ein gutes Ende, aber wir haben wenigstens Gesellschaft und sind nicht vollkommen allein.

Ich glaube, er würde es nicht mögen, wenn ich mich in sentimentalen Ausführungen darüber ergehen würde, was mich an seinem Charakter fasziniert. Sein Blog beginnt hier, es sind nicht viele Beiträge, die er stehen gelassen hat, also ist der Aufwand überschaubar, ich kann allerdings nicht versprechen, daß es beim Lesen nicht zu größeren emotionalen Aufwallungen kommt.

Wie auch immer, ich wünsche Charlie zu seinem 17. Geburtstag alles Gute, an das ich auch nur denken kann.



I have no idea how to start this post, this contribution would have been better found yesterday here, but for various reasons it doesn’t, and we better just wipe those reasons aside.

Charlie had yesterday his 17th birthday, I’ve often explained how limited my English is, I'm probably just not really suitable for foreign languages, but I can at least recognize in English when I should be impressed. And recently a young blogger came across who has impressed me beyond compare.

Charlie had not a particularly easy life, despite his 17 years, but I have no right to explain this in more detail, but I can tell you how incredibly impressed I am, if someone such circumstances turned to an opportunity for great writing. Sometimes language is more than us and takes us by the hand somehow, not that we could be sure there will be a happy ending, but at least we have company and are not completely alone.

I guess he wouldn’t like it if I would take the opportunity to make some sentimental comments or confessions what fascinates me about him. His blog starts here, there are not many posts he has allowed to stay, so the effort is manageable, but I can’t promise, however, there won’t be the one or another emotional outburst.

Anyway, I wish Charlie to his 17th Birthday all the best I can even think.

Sonntag, 15. August 2010

Sonntag

translated

Da ich weiß, daß manche Menschen auf meinen armen kleinen Blog nur wegen der Essensbilder schauen, gut, das war ein Scherz, aber während ich noch an anderem schreibe, hier sind die vom heutigen Sonntag. Diesmal habe ich mitleidslos meiner Frau Mutter das Kochregime entzogen, und das war offenbar nicht von Nachteil, ich bin so gnädig, die entsprechenden Bilder vorzuenthalten. Es gab also Hähnchen, im Backofen mit Butterschmalz, Rosmarin und Thymian zubereitet. Beim Rotkohl wurde etwas experimentiert, zusätzlich zu den obligatorischen Nelken habe ich ein paar Piment- und Pfefferkörner dazugetan.


Because I know some people look at my poor little blog just for the food pictures, well, that was a joke. But since I’m writing about other things, here are the pictures of today's Sunday. This time I have withdrawn my mother mercilessly the cooking regime and that was obviously not a disadvantage, I'm so gracious to withhold certain images. So there was chicken, cooked in the oven with butter, rosemary and thyme. I experimented a bit with red cabbage; in addition to the mandatory cloves I added a few allspice and peppercorns. Reluctantly I confess it was delicious.

Samstag, 14. August 2010

Über die Schönheit der Dinge

Roughly translated
"Wo immer im Denken und Handeln die menschliche Existenz selbst in Frage gestellt und damit transzendiert wird, wo immer unbedingter Sinn durch bedingte Sinngebung hindurchschwingt, da ist Kultur religiös“ (Paul Tillich „Auf der Grenze“). Tillich meint damit, daß es eine erfahrbare Tiefendimension gibt, die wir spüren, wenn wir großer Kunst begegnen, der Moment wo wir begreifen, daß die Wirklichkeit unter ihrer kalten Oberfläche nicht hohl und leer ist, sondern bedeutungsvoll, beseelt, zu anderem, Unbekannten führend, um dafür ganz unzulängliche Begriffe zu benutzen. Dies ist ein nachgetragener Post, da ich mit meinen Gedanken unzufrieden war und mich dieses Thema schon immer stark beschäftigt hat. Und wo ich mir gerade etwas meine lange zurückliegende Beschäftigung mit Tillich zurückhole, stieß ich auf dieses Zitat. Er spricht nicht ganz von dem, was mir am Herzen liegt. Aber dies ist verwandt.

Ich denke, wenn wir die Dinge nicht nur als etwas ansehen, das einen nüchternen abgrenzbaren Gebrauchswert hat, sondern eine Bedeutung darüber hinaus, haben wir gute Chancen, daß unsere Seele nicht erbarmungslos verarmt. Dies gilt nicht unterschiedslos für alles, aber für das, was uns wie Fragmente einer besseren, vollständigen Wirklichkeit erscheint. Die Mohnblume am Feld, ein charaktervolles altes Haus, ein Fragment eines zerstörten Kunstwerks.

Manchmal finden diese Dinge eine vorübergehende Zuflucht bei uns, wie etwa in meinem Fall eine 400 Jahre alte Familienbibel, die ich dem Sohn der Besitzerin zurückgab (sie hatte sie mir übergeben), als mir dies möglich war (ich hoffe, er hat sie nicht anschließend verkauft). Oft werden Dinge von Bedeutung auch unrettbar ausgelöscht, es berührt mich tatsächlich, wenn ich daran denke, wie verarmt wir im Geistigen sind, weil so vieles in den letzten 100 Jahren zerstört wurde, das eine Bedeutung und eine Geschichte hatte.

Ich schäme mich des Pathos nicht zu behaupten, daß jedesmal, wenn schöne Dinge zerstört werden und so die göttliche Harmonie beeinträchtigt, die Engel im Himmel darüber klagen. Und so wie Vergänglichkeit nicht das letzte Wort für den Menschen ist, ist es auch keines über die Dinge, glaube ich.

Es war ein simpler Gedankengang, der zu diesem Post führte. Einer der Vorzüge dieses Mediums ist es, unvermittelt auf andere Menschen zu treffen, denen die Schönheit am Herzen liegt, die besondere Dinge überhaupt um sich herum zu sehen vermögen und sodann in ihre Liebe einschließen.

Und folglich blickte ich, so ermuntert, um mich herum und fand dieses Kinderbuch von etwa 1900, von dem hier zwei Abbildungen zu finden sind.


"Wherever human existence in thought or action becomes a subject of doubts and questions, wherever unconditioned meaning becomes visible in works which only have conditioned meaning in themselves, there culture is religious" (“The Interpretation of History” by Paul Tillich). Tillich means by this that there is a dimension of depth we are able to experience, when we meet great art, the moment we understand reality is under its denying surface not hollow and empty, but meaningful, lively, leading to other, unknown fields, to use very inadequate terms.

This is a belated post because I was dissatisfied with my thoughts and this topic was always meaningful for me. And while I’m just trying to bring back my little long-ago involvement with Tillich, I came across this quote. He speaks of not quite exact the same what’s on my heart. But it’s similar.

I think if we look at things not only as something that has a definable unemotional practical value but a meaning beyond; we have a good chance our soul becomes not impoverished mercilessly. This does not apply equally to all, but for those that seems like fragments of a better, more complete reality. The poppy on the border of a field, a characterful old building, a fragment of a destroyed work of art.

Sometimes these things find a temporary refuge at us, as in my case a 400 year old family Bible, which I returned to the son of the owner (she deposited it at me) when it was possible (I hope he has not subsequently sold it thereafter). Often things of importance are also irretrievably wiped out; it really touched me when I think how impoverished we are in a spiritual meaning, because so much was destroyed in the last 100 years, which had a meaning and a history.

I am not ashamed of pathos to say that every time beautiful things are destroyed and the divine harmony is degraded, the angels in heaven complain about it. And as perishability is not the last word for people, it is none of things either I believe.

It was a simple thought that led to this post. One of the advantages of this medium is to meet suddenly other people, who have a heart for beauty, are able to see special things around them in general and then include them in their love.

And therefore so encouraged I looked around me and found this children book from about 1900, these two pictures you can see here are from it.

Freitag, 13. August 2010

Nikolaus Lenau und über die Schönheit der Dinge

Denkmal für Nikolaus Lenau von Karl Schwerzek im Schillerpark in Wien
hier gefunden

Nikolaus Lenau

Waldlied

Rings ein Verstummen, ein Entfärben;
Wie sanft den Wald die Lüfte streicheln,
Sein welkes Laub ihm abzuschmeicheln;
Ich liebe dieses milde Sterben.

Von hinnen geht die stille Reise,
Die Zeit der Liebe ist verklungen,
Die Vögel haben ausgesungen,
Und dürre Blätter sinken leise.

Die Vögel zogen nach dem Süden
Aus dem Verfall des Laubes tauchen
Die Nester, die nicht Schutz mehr brauchen,
Die Blätter fallen stets, die müden.

In dieses Waldes leisem Rauschen
Ist mir, als hör ich Kunde wehen,
Daß alles Sterben und Vergehen
Nur heimlichstill vergnügtes Tauschen.


Forest Song

The sounds and hues around are fading;
How soft the winds caress the forest
and pluck its foliage like a florist:
I treasure gentle Death parading.

To quiet lands the journey's tending:
The time of love has been degraded,
sweet calls of birds have slowly faded,
through dried-up leaves in calm descending.

The birds are gone, their South was calling.
Above the fallen leaves now hover
their nests, no longer needing cover:
The tired leaves are always falling.

In this old forest's rustling leasure
I seem to hear it softly saying
that all this dying and decaying
is just exchange of secret pleasure.

Nikolaus Lenau wurde am 13. August 1802 geboren, es ist unverfroren, aus diesem Anlaß erneut den guten Prof. Aue wegen einer Übersetzung ins Englische zu bemühen, ich tue es dennoch, er möge es mir nachsehen. Der Titel deutet an, daß dieser Post ursprünglich weitläufiger angelegt war (übrigens habe ich gerade Mühe, nicht auf die Motten zu treffen, die sich auf meiner Tastatur niederzulassen suchen), das Intendierte mag vielleicht in Kürze folgen.

Donnerstag, 12. August 2010

William Blake


Benjamin Britten
Elegy - Serenade for Tenor, Horn and Strings
hier gefunden


William Blake

The Sick Rose

O rose, thou art sick!
The invisible worm,
That flies in the night,
In the howling storm,

Has found out thy bed
Of crimson joy,
And his dark secret love
Does thy life destroy.


Dies ist der Text zu dem obigen Stück, vertont von Benjamin Britten, ohne Übersetzung. Dieser Blog ist ja eigentlich reserviert für das Wahre, Gute und Schöne, nun, auf eine nicht genau faßbare Art wahr ist das nachfolgende Gedicht von William Blake zweifelsohne, und schön sowieso, aber auch gut? Dafür können wir diesmal eine Übersetzung von unserem geschätzten Professor Aue beisteuern.

William Blake
A Poison Tree

I was angry with my friend:
I told my wrath, my wrath did end.
I was angry with my foe:
I told it not, my wrath did grow.

And I water'd it in fears,
Night & morning with my tears;
And I sunned it with my smiles
And with soft deceitful wiles.

And it grew both day and night,
Till it bore an apple bright;
And my foe beheld it shine,
And he knew that it was mine,

And into my garden stole
When the night had veil'd the pole:
In the morning, glad, I see
My foe outstretch'd beneath the tree.


Der Giftbaum

Ich war zornig auf den Freund;
sagt' es ihm: mein Zorn verblich.
Ich war zornig auf den Feind;
schwieg: mein Zorn vermehrte sich.

Nächtens, Morgens, furchtverseucht,
hielt ich ihn mit Tränen feucht,
sonnte ihn im Lächeln mein
und mischt' List und Trug darein.

Und er wuchs bei Tag und Nacht,
hat den Apfel mir erbracht,
bis mein Feind, verlockt vom Glanz
(wissend, er gehört mir ganz)

sich in meinen Garten stahl,
als verhüllt der Sterne Strahl:
Morgens seh ich, mit Vergnügen,
meinen Feind am Giftbaum liegen.


Ich gestehe, daß ich mich an Blake etwas mühsam herantaste, hier sowieso. Übrigens empfehle ich wirklich dringend direkt auf die Seite des Herrn Prof. Aue zu gehen, er hat da rechts unten eine Übersetzung ins Wienerische, von ihm selbst vorgetragen, beigesteuert, wie es scheint, sind manche Mundarten geradezu für gewisse Gefühlslagen geschaffen worden. Blake, der große Mystiker, hatte also auch Humor, unterstellen wir einfach einmal.


Hubert Parry, Jerusalem
hier gefunden

Es hat etwas höchst Merkwürdiges, daß jemand, der so denkbar fremd zu seiner Zeit stand, die heimliche Nationalhymne Englands geschaffen hat: „ And did those feet in ancient time / Walk upon England’s mountains green? / And was the holy Lamb of God / On England’s pleasant pastures seen?...”

„Sind wohl in alter Zeit diese Füße / Über Englands grüne Berge gewandelt? / Und wurde wohl das heilige Lamm Gottes / Auf Englands lieblichem Weideland gesehen?...“

Das Gedicht basiert auf der Legende vom Besuch Jesu, begleitet von Josef von Arimathäa, in Glastonbury. Man kann das komplette Gedicht hier nachlesen. In diesem Gedicht trifft man den ganzen Blake, sein gläubiges Verwurzelt-Sein im Mythos, seinen spirituellen Utopismus, sein vernichtendes Urteil über die “satanischen Mühlen“ der seelenlosen Gegenwart und seinen glühenden Enthusiasmus, mit dem er für ein geistliches „Neues Jerusalem“ zu kämpfen gewillt war. Man würde so schnell gar nicht fertigwerden mit der Aufzählung all dessen, was dort an unterschiedlichsten Bekenntnissen zusammenströmt. Vielleicht ist das der Grund, warum sich verschiedenartigste Strömungen auf ihn berufen können. Wie auch immer, seltsam bleiben sie doch, diese verschlungenen Wege der Popularität. Ach so: William Blake starb am 12. August 1827 in London.

William Blake
Und Elohim schuf Adam, 1795
hier gefunden

Dienstag, 10. August 2010

Montag, 9. August 2010

Sonntag, 8. August 2010

Sonntag


Der Gewohnheit wegen also Bilder vom heutigen Sonntagsessen, ausnahmsweise durfte diesmal meine Frau Mutter wieder einmal kochen, wie man sieht, genießt sie es.


Mein Gemüt erfreut sich übrigens gerade an diesem ausdauernden Regen und erholt sich daran.

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Because it’s a tradition somehow images from today's Sunday dinner, as an exception this time my mother cooked once again, as we see, she enjoys it.

My mind (and stomach) is recovering while enjoying this very heavy rain.