Donnerstag, 25. Juni 2009
Muster der Erinnerung oder die Farbe Gold 4
Muster der Erinnerung – ein später Nachtrag
Diese vielversprechende Gold-Serie brach kürzlich erkennbar ab, warum? Ein steckengebliebener Post. Ich gestehe, fast immer entstehen Beiträge hier improvisiert, kurz vor ihrer Veröffentlichung, nur reichte es bisher bei Widrigkeiten immer noch für einen Notabschluß. Es war die abseitige Idee, etwas Persönliches beizufügen, aber dann hatte es aus verschiedenen Gründen die Stimmung verhagelt, dabei war mir diese Entscheidung für einen persönlichen Bezug zunächst gar nicht recht bewußt. Übrigens, falls sich ein Leser, der zufällig nicht in den USA lebt, seit Tagen wundert, warum die Playlist hier nicht funktioniert (und die Seite vorübergehend „einfriert“), tja genau das ist der Grund, die funktioniert jetzt nur noch dort. „Sic transit gloria mundi.“ Oder in anderen Worten „Mist“.
Nun das Mitteilenswerte: Das Bild oben zeigt die „Gotische Bibliothek“ in Potsdam. Gut, „gotisch“ ist mehr oder weniger die Formensprache, in der sie erbaut wurde, zur Zeit der wirklichen Gotik war Potsdam erst ein unbedeutendes Städtchen mit einer Burg, die den Havelübergang schützte, keine glanzvolle Residenz. Die Bibliothek steht im „Neuen Garten“, einem der Schloßparks Potsdams und war für die Büchersammlung König Friedrich Wilhelms II. gedacht. Die Musik stammt von seinem Onkel und Vorgänger König Friedrich II. von Preußen, auch zurecht „Friedrich der Große“ genannt, es ist der 2. Satz aus dem Konzert Nr. 2 in G-Dur für Flöte, Streicher und Continuo.
Vielleicht weil ich lange unmittelbar in der Nähe gewohnt habe, ist sie für mich wie mein emotionales Zentrum dieser Stadt. „Neide die Leidensfreien nicht, die Götzen von Holz, denen nichts mangelt, weil ihre Seele so arm ist, die nichts fragen nach Regen und Sonnenschein, weil sie nichts haben, was der Pflege bedürfte. Ja! ja! es ist recht sehr leicht, glücklich zu sein mit seichtem Herzen und eingeschränktem Geiste.“ Dieses sagt Hölderlin.
Glücklich sind wir, wenn wir zurückblicken auf eine gnädige Landschaft der Erinnerung. Nein, keine goldene. Menschen bleiben unbestimmbar und wechselhaft, an ihnen findet die Erinnerung zu wenig Halt. Aber die Schönheit der Dinge kommt aus der Erinnerung zu uns und tröstet uns, ihr Gold der Erinnerung erwärmt das Herz und erhellt unser Gemüt. Die Schönheit der Dinge bleibt, auch wenn sie äußerlich vergeht. „Ein Ding von Schönheit ist ein Glück auf immer“ sagt Keats, denn die Schönheit der Dinge kommt zu uns aus der Ewigkeit.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen