Samstag, 31. Mai 2008

Sonntag, 25. Mai 2008

Sonntag oder die Insel in der Zeit



Das Stillstehen der Zeit in einem Augenblick, einem Bild, die Bedeutungen irrlichtern zwischen den Dingen, springen von einem Ort zum anderen, der Beobachter von sich selbst abgelöst.








Donnerstag, 22. Mai 2008

Moment


Alles was uns sicher scheinen mag, ist nicht mehr als ein gefrorener Moment, und wenn wir ihn in uns aufheben, bleiben wir, er in uns und wir in ihm, um ein weniges mehr nach seinem Vergehen bestehen.

Sonntag, 18. Mai 2008

Trinitatis


„Im Namen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, von der alle Autorität kommt und auf die, als unserem letzten Ziel, alle Handlungen sowohl der Menschen wie der Staaten ausgerichtet sein müssen...“.

So beginnt die irische Verfassung. Nicht von ungefähr, denn der Legende nach hat der Nationalheilige der Iren Patrick diesen mit einem Kleeblatt die Dreieinigkeit Gottes erklärt und das dreiblättrige Kleeblatt wurde so zum irischen Nationalsymbol (shamrock). Es scheint also eine gewisse Neigung bei den Iren für diese christliche Vorstellung zu geben, die ansonsten eher weniger im öffentlichen Bewußtsein vorkommt.


In der Confessio Augustana von 1530 wird über die Trinität festgehalten:

„Erstlich wird einträchtiglich gelehrt und gehalten, laut des Beschlusses concilii Nicaeni Konzils, daß ein einig göttlich Wesen sei, welches genannt wird und wahrhaftiglich ist Gott, und sind doch drei Personen in demselbigen einigen göttlichen Wesen, gleich gewaltig, gleich ewig, Gott Vater, Gott Sohn, Gott Heiger Geist, alle drei Ein göttlich Wesen , ewig, ohne Stück, ohne End, unermeßlicher Macht, Weisheit und Güte, ein Schöpfer und Erhalter aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. Und wird durch das Wort Persona verstanden nicht ein Stück, nicht eine Eigenschaft in einem anderen, sondern das selbst bestehet, wie denn die Väter in dieser Sache dies Wort gebraucht haben.

Derhalben werden verworfen alle Ketzereien, so diesem Artikel zuwider sind, als Manichäi, die zween Götter gesetzt haben, einen bösen und einen guten. Item Valentiniani, Ariani, Eunomiani, Mahometisten und alle dergleichen, auch Samosateni, alte und neue, so nur Eine Person setzen und von diesen zweien, Wort und heiligem Geist, Sophisterei machen und sagen, daß es nicht müssen unterschiedene Personen sein, sondern Wort bedeute leiblich Wort oder Stimme, und der heilige Geist sei erschaffene Regung in Kreaturen.“

1. Artikel, „Von Gott“


Die Trinität gehört zu den großen Paradoxien des christlichen Glaubens, wie es eigentlich nahezu allen Dogmen wesentlich ist. Und schon die heftige Abwehrhaltung die den obigen Text auszeichnet, zeigt, Gott ist nur zu ahnen, wenn sein Geheimnis gewahrt wird.

Was wir von Gott sagen mit Worten wie “unendlich”, “allmächtig”, “ewig” sind letztlich keine Begriffe, die Näheres bestimmen sollen, sondern sie wollen zeigen, was jede Kategorie übersteigt, und nachdem alle Kategorien verbraucht sind, etwas Unsagbares spürbar wird. Von Seiten des Menschen ist nur diese negative Theologie möglich, alles auszuschließen, was seine Heiligkeit mindern würde, und darum sind diese 3 Personen der Trinität vielleicht beschreibbar als die drei Wege, auf denen Gott aus diesem Ahnen zu uns kommt.

Donnerstag, 15. Mai 2008

Über Literatur


„Wir ordnens. Es zerfällt.
Wir ordnens wieder und zerfallen selbst.“

Die Literatur hätte ebenso ihre Bedeutung, wenn das Folgende nicht der Fall wäre, aber, aber wenn eine Wendung exakt und konzentriert eine Erfahrung beschreibt, ein Fingerabdruck menschlicher, biographischen Wahrheit, dann ist es, als wären Zeitfäden zum Erstarren gebracht worden, um daraus ein Bild zu weben, das wahr ist“.

„... nicht mehr gerechnete Jahre
mit dem unendlichen Glück, als wär es nicht innen, läge
keinem gehörend im sanften
Rasen der Erde umher, von göttlichen Kindern verlassen.“

beides von Rainer Maria Rilke

Montag, 12. Mai 2008

veni creator spiritus

Veni, Creator Spiritus, Komm, Gott Schöpfer, heiliger Geist,
mentes tuorum visita, besuch das Herz der Menschen dein,
imple superna gratia, mit Gnaden sie füll, denn du weißt,
quae tu creasti, pectora. daß sie dein Geschöpfe sein.

Qui diceris Paraclitus, Denn du bist der Tröster genannt,
altissimi donum Die, des Allerhöchsten Gabe teur,
fons vivus, ignis, caritas ein geistlich Salb an uns gewandt,
et spiritalis unctio. Ein lebend Brunn, Lieb und Feur.

Tu, septiformis munere,
Du bist mit Gaben siebenfalt
digitus paternae dexterae, der Finger an Gotts rechter Hand;
Tu rite promissum Patris, des Vaters Wort gibst du gar bald
sermone ditans guttura. mit Zungen in alle Land.

Accende lumen sensibus;
Zünd uns ein Licht an im Verstand,
infunde amorem cordibus;
gib uns ins Herz der Liebe Brunst,
infirma nostri corporis das schwach Fleisch in uns, dir bekannt,
virtute firmans perpeti. erhalt fest dein Kraft und Gunst.

Hostem repellas longius, Des Feindes List treib von uns fern,
pacemque dones protinus: den Fried schaff bei uns deine Gnad,
ductore sic te praevio daß wir deím Leiten folgen gern
vitemus omne noxium. und meiden der Seelen Schad'.

Per Te sciamus da Patrem, Den Vater uns wohl kennen lehr
noscamus atque Filium; und Jesum Christum, seinen Sohn,
Teque utriusque Spiritum daß wir auch geben gleiche Ehr,
credamus omni tempore. dir beider Geist in einem Thron.

Deo Patri sit gloria Gott, unser Vater sei allzeit,
et Filio, qui a mortuis aus Herzensgrund von uns gepreist;
surrexit, ac Paraclito Lob sei Herr Jesu, dir bereit´t
in saeculorum saecula. mit Gott dem werten heilgen Geist.


Hrabanus Maurus, +856
Martin Luther, 1546


„Credo quia absurdum“, das dem Kirchenvater Tertullian zugeschriebene "ich glaube, weil es widersinnig ist“, weist nicht zuletzt auf das eine: Wenn sich regelmäßig das schlicht Vernünftige durchsetzen würde, hätte das Christentum nie eine Chance gehabt.

Pfingsten feiern wir die Herabkunft des Heiligen Geistes, der 3. Person der Trinität, die Gestalt, in der Christen an Gott glauben. Es herrschte immer eine gewisse Ungewißheit über dessen wahre Natur. Was regelmäßig Schwärmer aller Art dazu veranlaßt hat, daß der Heilige Geist ihr „Lieblingsgott“ war, weil sie in Wahrheit ihr eigenes eher überschaubares Ego mit dessen Benutzung aufblasen konnten und tatsächlich verwechselten, indem sie in eine Art regellosen Machtrausch verfielen, nun dürfte jeder Rausch überwiegend regellos sein aber vielleicht läßt sich soviel sagen:

Der Heilige Geist ist die Gegenwart Gottes ins uns, die Zusicherung, daß die Welt in Wahrheit nicht kalt und seelenlos ist und nicht nur das Leben sich mechanisch immer weiter selbst wieder erschafft, sondern daß aus Geist Leben entspringt.

Sonntag, 11. Mai 2008

Et in Arcadia ego


Jemand von mir Hochgeschätztes hört kurioserweise auf den Namen Arkadi und er fügt zur Erklärung gern an, „wo die glücklichen Hirten wohnen“.

Arkadien ist einer der mythischen Fluchtorte unseres abendländischen Geistes, ob als Phantasie des französischen Hochadels gegen die Zumutungen ihres Königs oder als Erfindung des Römers Vergil, der in der griechischen Landschaft Arkadien das reine Menschentum findet.

Wenn man die Gewißheit gewinnt, innerlich an einer Art Ende angekommen zu sein, versucht man, all das in sich aufzurufen, was Bestand, Ermunterung, Bedeutung verheißt, wenn das Wort nicht so grauslich wäre, eine Art „geistige Inventur“.

Mein anderer, mehr persönlicher Wunschort wäre Gondor aus dem“ Herrn der Ringe“, ich verweigere mich dem Begriff eines Fluchtorts, denn wie jeder Leser weiß, ist Gondor das Gegenteil eines idyllischen Orts, es begegnen Grausamkeit, Verrat, Verzweiflung, all die üblichen menschlichen Dinge, aber man taucht ein in ein Gefühl, wie die Welt wäre, wenn sie richtig wäre, und die Dinge so wären, wie die Dinge sein sollten, und man nicht in einer Fälschung leben müßte.


Claude Lorrain, „Landschaft mit Ziegenhirt“, 1637
gefunden hier

Freitag, 9. Mai 2008

Arkadien


Das Einzige, was wir der Zumutung des Lebens entgegensetzen können, ist unser Sinn für Schönheit und unser guter Geschmack.

Mittwoch, 7. Mai 2008

Gründe, glücklich zu sein

Ich habe heute eine Einladung erhalten und sie angenommen.

Dienstag, 6. Mai 2008

etwas, angenähert an Freundschaft


Es ist wirkliche Gnade: Es gibt (ehemals) wildfremde Menschen, die gehören zu einem, man haßt sie aus der Tiefe des Herzens, man kann ihre Marotten schon seit Jahrzehnten nicht mehr ertragen und gerät in völlige Panik, wenn man ein paar Tage nichts von ihnen gehört hat, bis ihre üblichen Sprüche einem mitteilen, es geht ihnen irgendwie, jetzt jedenfalls noch - gut. Der Jungfrau sei Dank.


beiläufige Gedanken:

Wer groß in der Sprache ist, muß nicht groß im Charakter sein, im Herzen, aber was, wenn vermutlich genau das, eine Verwundung mit sich herumtragend wie einen verletzten Vogel, sorgsam.

Montag, 5. Mai 2008

Ein Versuch, den Nachträgen ein Ende zu setzen


Ein Resumé, worüber schon.

Ich bewege mich auf völlig unvertrautem Terrain, jemand, der mir sprachlich und habituell erheblich fernsteht, war fast zum Teil des eigenen Gefühlshaushalts geworden, bei meinen erschrockenen Recherchen fiel mir dann auf, wie vielen ganz unterschiedlichen Menschen ähnliches widerfuhr.

Nur ein Einschub, die neuerworbene Wut auf die eigene uninspirierte Sprache. Ein ebenfalls absolut wütender Kommentar hier hat mich beispielsweise ziemlich beeindruckt.

„Left to my own devices, I would take those who spread their vicious brand of hatred to this highly talented gentleman (emphasis on gentle), and I would sentence them to be dragged naked over a mile of broken beer bottles, then dipped in an iodine bath, and then to be flayed and eviscerated and left on public display as a lesson to others who would perpetuate such hatred. (Yes, I am THAT MAD!)“

Andererseits, ist das so ungewöhnlich, wir sind wahrlich nicht immer glücklich in unserer Haut und darum für jede partielle Erlösung davon dankbar, für das Gefühl von etwas Intaktem, vielfältig Bereichernden, etwas Reinem.

Wie auch immer. Ich versuche gerade ein Resumé über die gelegentlichen Aufenthalte in „cooperscorridor“ zu ziehen, wahrscheinlich um irgendeine Art von Abschluß zu finden, allerdings war schon der Name erstaunlich, denn man wurde immerhin bis zum Flur zugelassen.

Was zuerst dastand, war die Ahnung einer großartigen Sprache, das ist schon ziemlich viel, und dann die Mutmaßung von völliger charakterlicher Integrität, das ist eindeutig zu viel und zerschlägt auch jegliche sprachliche Unzulänglichkeit (meinerseits).

Ich weiß, ich mache mich lächerlich wenn ich diese meine Unzulänglichkeit hiermit bloßstelle, aber sei es drum:

"Dear Mr Cooper,

I am sure you will not respond, but your history is like a stone in my stomach, so I write about it here to myself, sorry. Someone said: „You’re an angel among us. Someone, whose eyes see what no others will ever see, whose ears hear what no others will ever hear, and whose perspective and feelings can not be duplicated. Without you, the universe would be sadly less than it is."

That is true. And my English is too bad to say something similar true. Maybe I belong to those of which you felt harassed, sorry again.

Who wants to see must be sensitive, who wants protect himself, must not, the old dilemma. You`ve said: „I am a natural born worrier." I‘m sure, you are a natural born warrior." And you will win.

Thank you

Martin"


Gerade die nicht erwartete Schönheit bringt uns dazu, daß wir uns auf die Suche machen und bringt uns über uns selbst hinweg und zu uns selbst zurück, eine Barmherzigkeit, nicht unseres Geistes.

Samstag, 3. Mai 2008

Nachtrag

Eigentlich glaubte ich, das Thema "cooperscorridor" schon deutlich überstrapaziert zu haben, wenngleich ich mich morgens wiederholt dabei ertappe, ihn ansehen zu wollen oder wenn ich mit etwas besonders Häßlichem &oder Geistlosem konfrontiert bin, ihn als seelischen Ausgleich aufsuchen will, aber da ist eben nichts mehr.
Ich stieß auf eine Spur, die ich niemandem vorenthalten will, es besteht ja immer noch eine heftige Debatte in den Kreisen, die Herrn Cooper näher stehen, und da fand ich den Link zu einem Web-Archiv. Ich denke, dort will schnell deutlich, wie authentisch mein Bedauern ist:

Das Geschenk eines Namens

und

Das 100 Dinge Ding.


Wie sehr diese Geschichte übrigens vielen nahegeht, weil eben eine geistvolle orginelle Stimme verstummte, deren Einfühlungsvermögen phänomenal war, läßt sich auf den Kommentarseiten zweier Blogs lebhaft verfolgen:

Auf it's a sunshine night

sowie in den Kommentaren des äußerst kultivierten Blogs Butch's Banter.

Freitag, 2. Mai 2008

Trostgründe des Alterns


Die Zeit vergeht und wir vergeh‘n in ihr. Meine des öfteren bemühte Übersetzung für „tempora mutantur“, wenn ich wieder einmal der Schwäche nachgebe, mich mit meinen bescheidenen Bildungsfrüchten zu dekorieren. Denn je länger je mehr ist Dekorierung oder gar Verkleidung angeraten.

Der Fortgang der Zeiten und welche Spuren ihr Zerstörungswerk an uns allen hinterläßt, ein Jedermannsthema, Hoffnung verwandelt sich in Zynismus, Erwartung in Resignation, Phantasie in ermüdete Routine, bisweilen ergreift jemand die Chance, etwas weiser zu werden, aber es scheint doch das Mißvergnügen an den Möglichkeiten der Jüngeren zu überwiegen.

Womit ich meine eigene Unleidlichkeit nicht behübschen will. Denn um nur ein Beispiel zu nennen, ging ich mir selbst furchtbar auf die Nerven, als quasi mörderische Gedanken in mir aufstiegen, nur weil sich jemand in meiner Gegenwart damit spreizte, wie sehr sich seine Treiber darauf freuen würden, demnächst einheitlich uniformiert zu werden, mit Nummern, „....das sind ja einfache Jungs“.

Düsterer als gemeint klingt dies alles, denn auch das Dramatische verliert mit den Jahren sein Einschüchterungsvermögen. Zumal es anderseits kurios ist, wenn man Gelegenheit hatte, über viele Jahre an einem bestimmten Milieu zu partizipieren, zu verfolgen, wie sich Menschen über Jahrzehnte verändern, das hat gelegentlich durchaus literarische Qualitäten.

Und es gibt Trostgründe gegen das Altern, wenn jemand mit zeitlosem Charme gewissermaßen durch die Zeiten rauscht und das Zerstörungswerk des Alterns an sich abperlen läßt, ein Privileg von Damen, meine ich, und einer der wirklichen Trostgründe des Lebens.

Verluste oder über trügerische Vertrautheit

Ich bin vor kurzem von einer Einladung bei einem langjährigen Bekannten zurückgekehrt und versuchte, da es mir fast den ganzen Tag im Magen gelegen hatte, doch noch herauszufinden, was mir den Morgen so verdorben hatte: einer meiner Lieblingsblogs war unauffindbar, der von mir sehr geschätzte „cooperscorridor“. Ehrlich gesagt, war ich erheblich beunruhigt.

Dieses Medium schafft bisweilen eine trügerische Vertrautheit. Und ich habe den kanadischen Vater zweier Söhne hinter diesem Blog - ich will hier niemandem mein armseliges Englisch zumuten - einmal gefragt, wie er mit seiner Wirkung auf andere Menschen umgehen würde und wie er bei der natürlichen Reinheit seines Denkens auf das vorbereitet sei, was ihn aus den Untiefen des Internet jederzeit anspringen könne.

Ich habe auf diese Frage damals keine direkte Antwort erhalten, bis heute, denn die Schließung seines Blogs war eine solche. Nach eher mühseliger Suche fand ich einiges, u.a. folgendes:

„I deleted my blog so as not to expose my little sons further to the public eye. I do not blame Joe for the reaction of some of his readers. It was not what was said here that prompted me to take this action. It was some of the comments and private e-mails I consequently received.
As Barbara Kingsolver wrote so wonderfully in "Last Stand: America's Virgin Lands": "In the places that call me out, I know I'll recover my wordless childhood trust in the largeness of life and its willingness to take me in."
Thank you to all who have since sent or posted kind messages.“

"I have deleted my blog. I’m very sad that I have felt the necessity to do this, because I loved the Corridor and feel it had a unique voice of its own. I started getting many hundreds of hits on my blog and multiple e-mails, some very nice, but others full of vitriol and judgement. Yet others poked fun at me. I feel threatened. I won’t expose my sons to that kind of scrutiny, so I ended it right then and there. I’ll continue writing privately, but never again will I expose my heart and soul and those of my children to public consumption. It may seem like an over-reaction, and although it hurts terribly, I feel I had no choice. It’s a sad world we live in when gay men denigrate and deliberately choose to hurt others."


Das stammte offensichtlich von Herrn Cooper selbst. Wer will, mag das alles genauer unter folgenden Links ( 1 und 2) nachlesen:

Ich muß gleich anfügen, das ist alles sehr fremd für mich, und ich mag mich dieser Art miteinander umzugehen, auch nicht tiefer vertraut machen. Festzuhalten bleibt, daß ein tatsächlicher Verlust vorliegt, an Originalität, an Witz, an sprachlichem Einfallsreichtum, an Beobachtungsgabe, an Geist also, jedenfalls für uns, die bisher daran teilhaben durften.

Wer sehen will, muß empfindsam sein, wer bestehen muß sich eben davor schützen, das alte Dilemma.

Und, es tut mir leid, diese stillose Äußerung nicht unterlassen zu können, ich bin nach langer Zeit wirklich traurig gestimmt.

Donnerstag, 1. Mai 2008

Himmelfahrt


"Die erste Rede habe ich zwar getan, lieber Theophilus, von alledem, das Jesus anfing, beides, zu tun und zu lehren, bis an den Tag, da er aufgenommen ward, nachdem er den Aposteln (welche er hatte erwählet) durch den Heiligen Geist Befehl getan hatte, welchen er sich nach seinem Leiden lebendig erzeiget hatte durch mancherlei Erweisung; und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes.
Und als er sie versammelt hatte, befahl er ihnen, daß sie nicht von Jerusalem wichen, sondern warteten auf die Verheißung des Vaters, welche ihr habt gehöret (sprach er) von mir. Denn Johannes hat mit Wasser getauft; ihr aber sollt mit dem Heiligen Geiste getauft werden nicht lange nach diesen Tagen. Die aber, so zusammenkommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du auf diese Zeit wieder aufrichten das Reich Israel?
Er sprach aber zu ihnen: Es gebühret euch nicht, zu wissen Zeit oder Stunde, welche der Vater seiner Macht vorbehalten hat, sondern ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird; und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. Und da er solches gesagt, ward er aufgehoben zusehends, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg."

Apostelgeschichte 1, V 1-9



Himmelfahrt Christi (Christus wird von vier Engeln zum Himmel getragen),
angelsächsisch, 8. Jh.; Elfenbein, Bayerisches Nationalmuseum München,
aufgenommen von Andreas Praefcke und gefunden hier