Sonntag, 27. April 2014

Sonntag &





Wir waren heute etwas müde, wahrscheinlich sind die Bilder deshalb diesmal etwas schlampig geraten. Dabei war es der erste Sonntag auf der Terrasse. Nicht der erste Tag überhaupt in diesem Jahr; so war der hier bestens eingeführte Herr Roloff gestern zu Besuch, wie man entsprechend sehen konnte, und wurde dort würdig mit (zu starkem) Kaffee und Kuchen empfangen.

Wir machen es kurz. Es war wieder einmal Lachs (von der Fischfrau des Vertrauens, mit der ich den Tag zuvor eine wirklich amüsante Unterhaltung hatte (ob man nun einen harmlosen Blog schreibt oder Fische verkauft, die Notwendigkeit des Beobachtens führt zu kuriosen Koinzidenzen mitunter)).

Der Lachs war auf Butterschmalz, Rosmarin und Thymian gegart worden (und dabei mit viel Dill bedeckt). Irgendwie ließ sich aus dem Sud auch noch eine leidliche Sauce bereiten. Dazu zweierlei Gurkensalat (der konnte draußen wenigstens nicht noch kälter werden), die Variante meiner Frau Mutter war die altüberkommene mit viel Zucker und Essig (*Schauder; aber jeder bastelt nun mal an seinem eigenen Himmelreich, das ihm dann auch gegönnt sein soll (wir sprechen vom Essen)).

Wir sind heute sehr milde gestimmt und auch (aus guten Gründen) sehr nachdenklich, das mag diesen Platz etwas langweilig aussehen lassen; wir werden später wieder versuchen, diese merkwürdige Verbindung aufzuheben (ach, und um jenes gelegentlich auftauchende "Wir" einmal zu erklären, das ist die Variante des Sich-selbst-etwas-allgemeiner-zu-Machen zu versuchen und beim besten Willen kein verunglückter "Pluralis maiestatis", oder so).



Dienstag, 22. April 2014

"Die schnellen Jahre gehn und wir mit ihnen hin" - von Abschatz &


Ich wollte leicht beginnen und habe daher den Hebe–Tempel aus dem hiesigen Schloßgarten ausgewählt. Eigentlich soll es heute um einen recht vergessenen Dichter des Barockzeitalters gehen; voriges Jahr hatte ich unter der launigen Überschrift "Sagen ist der Weiber Ruhm/ Thun der Männer Eigenthum" einigermaßen manierlich an ihn erinnert, denke ich. Aber da ich die Verse des Freiherrn von Abschatz auch im folgenden nicht unbebildert lassen wollte, will ich kurz etwas dazu anmerken.


Die Photos sind alle von diesem Ort und ein wenig der „getragenen“ Auswahl angemessen. Wir beginnen mit einem Blick in den Gedenktempel an die Königin Luise (der Innenraum ist gegenwärtig einsehbar), das Original ihres Sarkophags von Christian Daniel Rauch wurde 1891 von Albert Wolff nachgeschaffen.



Und dann sind wir schon am anderen Ende der Stadt, am Parkfriedhof mit der von Friedrich Wilhelm Buttel erbauten Friedhofskapelle, er ist an dem Platz in einem (sehr bescheidenen) Mausoleum selbst beigesetzt. Auch davon finden sich Bilder.







Und schließlich erhalten wir etwas zum Bedenken: Während das Andenken Buttels, dessen Überreste in diesem kleinen Kasten ruhen, noch recht lebendig ist, findet sich an diesem ein wenig eindrucksvolleren ehemaligen Begräbnisort einer Familie, der nicht viel mehr als 100 Jahre alt sein wird, eine Tafel mit dem Hinweis, daß über dieselbe, die hier ihr Begräbnis hatte, nichts mehr bekannt sei. So schnell vergeht die Erinnerung.

Über das folgende nur summarisch. Die Tafel hängt am älteren Carolinum, sprich dem Vorgänger des jetzigen Gymnasiums. Und darauf noch zwei pittoreske Stadthäuser, vor allem der Jugendstilversuch hat etwas, irgendwie. Doch damit sollen die Anmerkungen auch enden und der Freiherr von Abschatz, er starb am 22. April 1699 zu Liegnitz (das war der äußere Anlaß), endlich zu Wort kommen.


Die schnellen Jahre gehn und wir mit ihnen hin

Die schnellen Jahre gehn und wir mit ihnen hin/
Eh man sich richtet ein/ das Jahr wohl anzuwenden/
Geht uns das meiste Theil desselben aus den Händen/
Bleibt Reue/ Qual und Angst sein leidiger Gewinn/
Ein ieder hat genung sein Beyspiel anzuziehn.
Es hat mich Gottes Gunst ein Jahr nun lassen enden/
Das neue Schuld und Last gelegt auff meine Lenden/
Mein Leben will/ noch eh es Knospen trägt/ verblühn.
Fürst aller Zeit/ durch den ich diese Zeit erlebt/
Gieb/ daß die alte Zeit mir nie vor Augen schwebt
Samt ihrer alten Schuld/ regiere meine Sinnen/
Daß sie der schnöden Zeit sich recht gebrauchen künnen/
Und wenn ich schliessen soll nach deiner meine Zeit/
Versetze mich zu dir ins Reich der Ewigkeit.


Vier Winde sind die unsre Ruhe stören!

Vier Winde sind die unsre Ruhe stören!
Bald scherzt um uns der Hoffnung leichter West/
Bald spürt man daß ein furchtsam Ostwind bläst;
Bald pfleget uns der besten Sinnen Pest/
Ein fauler Süd der Freude zu bethören;
Bald läst sich drauff des Traurens Nordwind hören.
So mancher Sturm kan unsre Ruhe stören.


Petrarcha, Est aliquid bene qui meminit

Zwar das Gedächtnis ist ein Schatz von grossem Werth/
Doch wär es offtermahls viel besser nichts gedencken/
Als mit Erinnerung deß/ was uns widerfährt/
Sich täglich sonder Noth und Frucht auffs neue kräncken.


Nicht zu weit auff hohe See/ nicht zu nah auch am Gestade!
Dort kömmt offt von freyem Sturm/ hier von blinder Klipp ein Schade.


Wie ich heute bin gesinnt/ warum war ichs nicht vorhin?
Oder/ warum bin ich nicht/ was ich vor gewesen bin!


Der Sonnen Glantz verfällt/ doch steigt sie wieder auff

Der Sonnen Glantz verfällt/ doch steigt sie wieder auff;
Was von dem Winter stirbt/ sieht man im Sommer blühn.
Beschlüssen wir einmahl den kurtzen Lebens-Lauff/
So schlaffen wir hernach die lange Nacht dahin.
Doch wenn wir uns nur wohl zur süssen Ruhe strecken/
So folget endlich auch ein freudig Aufferwecken.


Daß nichts Ewigs hier zu hoffen/ lehret uns das schnelle Jahr

Daß nichts Ewigs hier zu hoffen/ lehret uns das schnelle Jahr/
Macht die rauberische Stunde/ die den Tag entführet/ wahr.
Linder Sudwind bricht den Frost/ Sommers Glutt vertreibt den Mäyen/
Weicht dem Herbst/ der Früchte streut/ und bald will es wieder schneyen.
Doch der Mond erholt sich wieder/ wenn er abgenommen hat;
Wir/ wenn wir einmahl erreichen unsrer Vätter Lagerstatt
Werden nach dem Leibe Staub/ sehen diese Welt nicht wieder.
Wer weiß ob uns morgen noch geht die göldne Sonne nieder!
Warum suchst du denn dein Geld so begierig auffzuheben?
Was des Erben Geitz entgeht/ bringt dir Danck bey deinem Leben.

beendet am 23. April

Montag, 21. April 2014

Ostern &



Es zählt nicht zu den schlauesten Ideen, einen Tisch mit einem grünen Gaze-Tuch zu bedecken, wenn darauf Essen photographiert werden soll. In der Realität sieht das zwar nett aus, auf Bildern aber, nun ja, zu grün (muß ich mir für die Zukunft merken).

Es wäre heute ein idealer Tag gewesen, auf der Terrasse zu essen (zum ersten Mal in diesem Jahr, und dann noch zu Ostern), wenn, ja wenn der Autor nicht gewissermaßen auf der Couch zwangs-stillgelegt gewesen wäre; das ist zwar kein wirkliches Drama, führt aber doch zu dem Bestreben, alle Anstrengungen sehr zu minimieren. Es lag also nicht daran, daß die Katzen den Platz bereits okkupiert hatten (die werden mich heute übrigens hassen, denn sie haben das ganze vorrätige Katzenfutter durch den Erfolg übertriebenen Jammerns (dafür sind es Katzen), bereits aufgezehrt, und sie fressen weiß Gott nicht alles).

Es gab Lammfilet, bereits fertig mariniert. Obwohl der Ort, an dem es erworben wurde, den Eindruck nahe legt, alles über Lebensmittel zu wissen, konnte mir die nette Verkäuferin nur mitteilen, daß in der Marinade Rosmarin war. Nun das lag nahe. Wie auch immer. Das Ganze wurde also angebraten und anschließend mit dem abgelöschten Sud im Backofen (seniorenfreundlich) unter Folie nachgegart, ebenfalls mit (frischem) Rosmarin. Dazu gab es mit sehr viel brauner Butter begossenes Gemüse. Es war alles recht nett, behaupte ich mal (nicht ohne Gründe).

Und allen Besuchern dieses Ortes wünsche ich

Wohl-Verbrachte, gesegnete Ostern








Sonntag, 20. April 2014

Osternacht


Predigt

2 Tim 2,8-13

8 Halt im Gedächtnis Jesum Christum, der auferstanden ist von den Toten, aus dem Samen Davids, nach meinem Evangelium, 9 für welches ich leide bis zu den Banden wie ein Übeltäter; aber Gottes Wort ist nicht gebunden. 10 Darum erdulde ich alles um der Auserwählten willen, auf daß auch sie die Seligkeit erlangen in Christo Jesu mit ewiger Herrlichkeit. 11 Das ist gewißlich wahr: Sterben wir mit, so werden wir mitleben; 12 dulden wir, so werden wir mitherrschen; verleugnen wir, so wird er uns auch verleugnen; 13 glauben wir nicht, so bleibt er treu; er kann sich selbst nicht verleugnen.

Der Friede des Auferstandenen sei alle Zeit mit euch!

Liebe Gemeinde,

auch in dieser Nacht ist wieder vom Leiden die Rede, obgleich wir doch gerade das als überwunden ansehen wollen, denn Christus hat in dieser Nacht über Leiden und Tod triumphiert. Christus ist aus dem Grab erstanden und hat sein Leben wiedergenommen. „Christus siegt - Christus herrscht - Christus gebietet“, „Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat“, so heißt es in einem alten lateinischen Osterhymnus. Diese Inschrift trägt das inzwischen in der Schatzkammer der Wiener Hofburg verwahrte Schwert des Reiches, das zu den Krönungsinsignien der römischen Kaiser gehört.

Durch die Auferstehung Christi ist der ganzen Welt ihre eigentliche Ordnung gegeben worden. In dieser Nacht wurde die Welt zu einer wahrhaft christlichen Welt. Gab es bis in jene Nacht viele Könige, so gibt es nun nur noch einen König, und dieser Raum, in dem wir uns hier heute befinden ist fürwahr eine Basilika, eine Königshalle. Ganz selbstverständlich nahmen die Christen die königliche Bauform für ihren Herrn in Anspruch, und ganz selbstverständlich sprechen auch wir ihn im Bekenntnis und im Gebet als unseren Herrn an.

Dieses Bekenntnis ist das Gedächtnis, von dem Paulus spricht.  „Halt im Gedächtnis Jesum Christum, der auferstanden ist von den Toten, aus dem Samen Davids, nach meinem Evangelium, für welches ich leide bis zu den Banden wie ein Übeltäter; aber Gottes Wort ist nicht gebunden.“

Durch dieses unser Bekenntnis steht die Auferstehung Christi in der Welt! Paulus prägt hier eine Vorstellung vom Christen, als wäre dieser gleichsam das Gefäß, in dem die kostbare Wahrheit vom siegreichen Christus bewahrt, durch die Welt und durch die Zeit getragen wird. So wie wir die Osterkerze durch das Dunkel der Kirche getragen haben, so tragen wir Christen die Wahrheit von der Auferstehung unseres Herrn durch die Welt und durch die Zeit.

In unserem Lande werden wir nicht wie Paulus damals in Fesseln gelegt. Die Kirche ist frei. Uns werden nicht Strafen auferlegt, weil wir an Christus glauben. In vielen Ländern ist das leider anders. In unserer Gemeinde ist es eine gute Tradition, daran wieder und wieder zu erinnern und den verfolgten Christen so eine Stätte zu geben. Ich weiß, dass das kein Anliegen nur für einen Tag ist, sondern wir sind dem dauerhaft verpflichtet.

Aber auch in unserem Lande mehren sich die Stimmen, die nun endlich aus der scheinbar eingetretenen Minderheitensituation von uns Christen Konsequenzen ziehen wollen. Die Sonntags- und Feiertagsruhe werden untergraben, die christliche Vorstellung vom konsequenten Schutz des Lebens und von der Pflicht zum Frieden wird bestritten, und die guten Ordnungen menschlichen Zusammenlebens werden nicht mehr ernst genommen und zerfallen. Nur ein ganz kleines Indiz für diesen Prozess ist der Umstand, dass die Erinnerungsstätte an im Auslandseinsatz gefallene Soldaten der Bundeswehr in Potsdam ganz bewusst ohne jede christliche Symbolik geschaffen wird.

Manchmal gewinnt man den Eindruck, als würde die Kirche nur noch dort und so geduldet, wo sie sich selbst als religiöse Folklore versteht, die dem Zeitgeist das Gewand des Richtigen und der Beständigkeit umhängt, und inzwischen greift man selbst dann nicht mehr immer auf sie zurück. Wir dürfen dem nicht nachgeben.

Mit Paulus sprechen wir: „Darum erdulde ich alles um der Auserwählten willen, auf daß auch sie die Seligkeit erlangen in Christo Jesu mit ewiger Herrlichkeit. Das ist gewißlich wahr: Sterben wir mit, so werden wir mitleben; dulden wir, so werden wir mitherrschen; verleugnen wir, so wird er uns auch verleugnen; glauben wir nicht, so bleibt er treu; er kann sich selbst nicht verleugnen.“

Auch die Herausforderungen, die sich uns stellen, seien sie groß oder klein, sollen uns zu dieser Kraft im Glauben ertüchtigen. Es ist tatsächlich ein Wendepunkt erreicht, denn Gott ist in die Geschichte eingetreten und hat durch die Auferstehung seines Sohnes unser Menschsein ganz und gar in sein Wesen hinein aufgenommen und die Welt erlöst. Gott ist in die Geschichte hineingetreten, er hat sie aber nicht beendet. Darum gibt es auch noch das Leiden. Nun aber nehmen wir im Leiden an ihm Anteil und können ganz auf seine Treue hoffen. Durch diese Nacht ist alles Leiden der Menschen gleichsam zum Geburtsschmerz der erlösten Welt geworden! Jedem Geburtsschmerz aber folgt die vollkommene Freude, denn der, den sie ins Grab gelegt haben, hat sein Leben wieder genommen. Christus hat den Tod besiegt und eine unvergängliche Wahrheit ans Licht gebracht.

Wir sind sein Volk. Wir verkünden das Evangelium aller Welt. Wir leben aus dieser völligen Freude und haben die Pflicht, der Welt diese Freude einzuprägen.

Amen

Der auferstandene Gott sei alle Zeit mit euch.
Thomas Roloff

Replikas der Reichsinsignien des Heiligen Römischen Reiches,
Krönungssaal des Aachener Rathauses

Samstag, 19. April 2014

Der Sturm auf die Düppeler Schanzen

Der Flensburger Löwe

Dieser griesgrämige Löwe ist ein Denkmal für einen vergeblichen Sieg, sage ich mal so, aber der Reihe nach.

Herr Roloff hat an einem anderen Ort an ein Ereignis von vor 150 Jahren erinnert, das, wie man im Nachhinein weiß, ein wichtiger Schritt hin zur Reichseinigung sein sollte. Der deutsch-dänische Krieg wurde de facto am 18. April 1864 entschieden (wenn man die Schlacht von Alsen außer Acht lassen will, darum im Anschluß gleich noch dieser "schmissige" Marsch von Herrn Piefke). Ich wollte seinen Text gern hier auch bringen, aber an einem Karfreitag erschien mir das doch eher unpassend.


Der "Alsenströmer" von Gottfried Piefke

Ich will den Anlaß seiner Ausführungen nicht korreferieren, nur ein paar Randglossen hinzufügen:

Zunächst: Der obige Flensburger Löwe oder Idstedter Löwe erinnert an einen Vorgang, der diesem voranging, nämlich den Sieg der Dänen 1850. Daß die Schleswig-Holsteiner sich im 19. Jahrhundert zum überwiegenden Teil als fremdbeherrscht ansahen, ist ein aufschlußreiches Beispiel dafür, wie Dinge äußerlich gleich zu bleiben scheinen und sich doch völlig ändern. Im alten Reich war der dänische König als Landesherr Reichsfürst gewesen, das alte Reich gab es aber nun nicht mehr (staatsrechtlich ist es noch etwas verwickelter, aber belassen wir es dabei), und selbst im eigentlich dänisch-deutschen Königreich (etwa die Hälfte der Bevölkerung war deutsch und es gab starke geistig-kulturelle Verbindungen nach Süden) begann der Nationalismus sein zerstörerisches Wirken.

Das obige Siegesdenkmal steht (wieder) in Flensburg. Dieser recht ausgewogene Artikel scheint wirklich alle Seiten dazu zu Wort kommen zu lassen und hat zum Ende hin den interessanten Satz: „Da 2012 dänischerseits heftige Kritik an Plänen darüber laut wurde, ein eigens dafür entworfenes Versöhnungsdenkmal auf den Düppeler Schanzen zum gemeinsamen deutsch-dänischen Erinnern zu errichten, verstärkt sich nun durch die Aufstellung des 'Idstedt-Löwen' die Asymmetrie der Erinnerungskultur im Grenzland“. Dazu fällt einem manches ein, aber wir wollen nur anmerken. Das deutsche Pendant bei Düppel gibt es natürlich nicht mehr: „Acht Tage nach (sic!) Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Denkmal im Mai 1945 von dänischen Widerstandskämpfern gesprengt“, lese ich hier (ich liebe diesen nachgetragenen Heldenmut, aber den gibt es überall und immer wieder).

Ach und Fontane hat ein sehr patriotisches Gedicht aus diesem Anlaß geschrieben, das man in Gänze an diesem Ort nachlesen kann. Ein Spandauer, Carl Klinke, soll sich selbst mit den Worten geopfert haben: „Ick bin Klinke, ick öffne dit Tor!“ :

Palisaden starren die Stürmenden an,
Sie stutzen; wer ist der rechte Mann?
Da springt von achten einer vor:
»Ich heiße Klinke, ich öffne das Tor!« –
Und er reißt von der Schulter den Pulversack,
Schwamm drauf, als wär's eine Pfeif' Tabak.
Ein Blitz, ein Krach – der Weg ist frei –
Gott seiner Seele gnädig sei!
Solchen Klinken für und für
Öffnet Gott selber die Himmelstür.

deutsches Siegesdenkmal bei Sonderburg


Kalenderblatt
Sturm auf die Düppeler Schanzen vor 150 Jahren


Mit dem Sturm auf die Düppeler Schanzen am 18. April 1864 fand der deutsch-dänische Krieg seine Entscheidung. Er ist der erste der drei Deutschen Einigungskriege. Seine Ursache lag wohl vor allem in dem Umstand, dass sich das deutsche Nationalgefühl mit den überkommenen dänischen Souveränitätsrechten über die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg nicht abfinden wollte. Bereits 1848 hatte sich daran ein Krieg entzündet. In ihm konnte Dänemark noch bestehen, wurde aber durch das Londoner Protokoll von 1852 dazu verpflichtet, die Selbständigkeit und Einheit der Herzogtümer innerhalb des dänischen Gesamtstaats zu wahren und Schleswig nicht enger an Dänemark zu binden als Holstein und Lauenburg, die auch staatsrechtlich zum Deutschen Bund gehörten.

Nationale Stimmungen gab es aber auch in Dänemark. Die sogenannten Eiderdänen verlangten massiv nach einer Ausweitung der vollen dänischen Souveränität bis an die Eider, der südlichen Grenze Schleswigs. Eine entsprechende Verfassungsänderung durch König Christian IX. sollte diesen Anspruch durchsetzen, verletzte aber die Bestimmungen des Londoner Protokolls, worin für den Deutschen Bund ein legitimer Kriegsgrund gegeben war. Österreich, Preußen, Sachsen und Hannover wurden gemeinsam durch den Bundestag beauftragt, die entsprechenden militärischen Schritte zu unternehmen. Am 1. Februar 1864 begann dann der Krieg, den Preußen und Österreich gemeinsam führten. Mit dem Sieg der Verbündeten an den Düppeler Schanzen war die dänische Niederlage besiegelt.

In Folge des Krieges wurden die Herzogtümer dauerhaft an Deutschland gebunden und 1867 in eine preußische Provinz verwandelt. Der Erwerb Lauenburg für Preußen brachte dem späteren Reichsgründer die Erhebung in den erblichen Grafenstand ein. Vor allem aber war es Bismarck gelungen, Preußen an die Spitze der deutschen Nationalbewegung zu stellen und in Europa ein militärisches Achtungszeichen zu setzen. Im deutsch-dänischen Krieg zeichnete sich die Bedeutung von Eisenbahn und moderner Bewaffnung für den Schlachtverlauf ab. 10.000 Gefallene waren auf beiden Seiten zu beklagen. Im Vergleich zu den Opferzahlen der Kriege, die folgen sollten, erscheint das gering. Dennoch prägte der Waffengang die nationale Erinnerung auf beiden Seiten der Grenze. Bei uns Deutschen ist sie inzwischen allerdings weitestgehend verblasst, was sicherlich mit dem Verlauf des 20. Jahrhunderts zu tun hat. Dänemark gedenkt der folgenschweren Niederlage aber nach wie vor jedes Jahr und am 18. April in Düppeln auch wieder im Beisein seiner Königin Margarethe II.

Vor der Geschichte bleibt der deutsch-dänische Krieg sicher einer der Punkte, an denen sich sichtbar und unaufhaltsam die Umformung unseres Kontinents aus den dynastischen Bindungen der Vergangenheit hin zu den modernen Nationalstaaten vollzogen hat. Das hatte überall dort Konflikte zur Folge, wo es eine nationale Homogenität der Bevölkerung nicht gab. Nun war das alte Europa aber in weiten Teilen genau durch diesen Zustand von gemischten Bevölkerungen geprägt, und gerade diese Landschaften zählten oft zu den kulturell fruchtbarsten. Es ist vielleicht das größte Verhängnis, dass man diesen Zustand nicht mehr gelten lassen wollte und ihn jeweils einer nationalen Dominanz opferte.

Thomas Roloff
nachgetragen am 20. April

Freitag, 18. April 2014

Karfreitag


J.S. Bach,  Messe in h-moll (BWV 232), "Agnus Dei"
Kathleen Ferrier, hier gefunden

Jes 52, 13- 53, 12

Das stellvertretende Leiden und die Herrlichkeit des Knechtes Gottes

13 Siehe, mein Knecht wird weislich tun und wird erhöht und sehr hoch erhaben sein. 
14 Gleichwie sich viele an dir ärgern werden, weil seine Gestalt häßlicher ist denn anderer Leute und sein Ansehen denn der Menschenkinder, 15 also wird er viele Heiden besprengen, daß auch Könige werden ihren Mund vor ihm zuhalten. Denn welchen nichts davon verkündigt ist, die werden's mit Lust sehen; und die nichts davon gehört haben, die werden's merken. 1 Aber wer glaubt unsrer Predigt, und wem wird der Arm des HERRN offenbart? 2 Denn er schoß auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt noch Schöne; wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. 3 Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, daß man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet. 
4 Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. 5 Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. 
6 Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeglicher sah auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn. 7 Da er gestraft und gemartert ward, tat er seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut. 
8 Er aber ist aus Angst und Gericht genommen; wer will seines Lebens Länge ausreden? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er um die Missetat meines Volkes geplagt war. 9 Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab und bei Reichen, da er gestorben war, wiewohl er niemand Unrecht getan hat noch Betrug in seinem Munde gewesen ist. 10 Aber der HERR wollte ihn also zerschlagen mit Krankheit. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Samen haben und in die Länge leben, und des HERRN Vornehmen wird durch seine Hand fortgehen. 11 Darum, daß seine Seele gearbeitet hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben. Und durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen; denn er trägt ihre Sünden. 12 Darum will ich ihm große Menge zur Beute geben, und er soll die Starken zum Raube haben, darum daß er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleich gerechnet ist und er vieler Sünde getragen hat und für die Übeltäter gebeten.

Friede sei mit Euch!

Liebe Gemeinde,

„an einem strahlenden Frühlingsmorgen des Jahres 334 vor Christi Geburt überquerte Alexander der Große die Meerenge, die Europa von Asien trennt. Noch in Europa hatte er am Grab des Protesilaos, das an der Spitze der Halbinsel Gallipoli liegt, geopfert. Protesilaos war bei Beginn des Trojanischen Krieges der erste Achaier, der nach dem Eintreffen der griechischen Flotte vor der Küste Troias an Land sprang. Er wurde, nachdem er mehrere troische Krieger im Zweikampf besiegt hatte, von Hektor erschlagen. Selbst Achilleus war nicht tapfer genug gewesen, der Erste sein zu wollen. Seine Mutter Thetis hatte ihm vorausgesagt, daß der, welcher als Erster an Land ginge, als Erster fallen werde.“ Der Schriftsteller Peter Bamm schließt diesen Bericht mit der bemerkenswerten Feststellung: „Es ist ein sympathischer Zug an diesem gewaltigsten der homerischen Helden, daß schon er, wie alle Helden nach ihm, Angst hatte. Frei von Angst sind nicht die Helden, sondern die Heiligen.“

Nach meiner Überzeugung soll uns auch das gesamte Reden des Propheten zu der erhebenden Gewissheit führen, dass es für den Menschen nur zwei wirkliche Gefühle geben kann – die Furcht oder die Liebe. Von beiden spricht dieser Tag zu uns.

Der Karfreitag ist der Tag des Todes und der Tag unserer Todesfurcht. Grausam und grauenhaft zieht sich das Sterben dahin. Selbst Gottes Sohn bleibt nicht verschont. Ein furchtbares Geschehen findet am Kreuz sein Ziel. Die Schlagworte – Verrat, Verhaftung, Verleugnung, Verspottung, Folterung, Verurteilung und Hinrichtung geben nur eine schemenhafte Vorstellung von dem, was damals geschah.

Ein Mensch wurde zerschunden, zerquält, zermartert, zermalmt und am Ende, ganz am Ende, getötet.


J.S. Bach,  Matthäus-Passion (BWV 244), "Erbarme Dich, mein Gott"
Friedel Beckmann 1941, hier gefunden

Wie oft in der Geschichte, die randvoll ist von Grausamkeiten, hat sich das zugetragen? Dennoch bleibt der Tod Gottes einzigartig. Das Kreuz Gottes ist gleichsam über alle Tode, die jemals geschahen, aufgerichtet. Das Kreuz unseres Herrn ragt empor auf einem gewaltigen Leichenberg, es überragt fürwahr eine Schädelstätte, es ragt empor auf Golgatha.

Gott ist tot, so lautet die unmissverständliche Botschaft dieses Tages. Nichts, aber auch gar nichts darf sich neben diese Botschaft stellen. Das immer wieder aufkommende und nur scheinbar tröstliche Gerede, das heute schon das Geschehen der Osternacht vorwegnehmen will, zeugt von nichts anderem als von der Furcht davor, den Tod Gottes aushalten zu müssen. Wir sollen dem toten Gott mit der gleichen Liebe begegnen, wie seine Mutter Maria es tat, die ihn unter dem Herzen getragen und dann geboren hatte, und die ihn nun wieder auf ihren Schoß legt und beweint.

Der Karfreitag verlangt von uns einzig und allein das – wir müssen den Tod Gottes aushalten. Nur so kommen wir in die Nähe dessen, was dieser Tag bedeutet. Es gibt eine tiefe Parallelität oder sogar Gleichzeitigkeit von Schöpfung und Erlösung.

Es war ein Sonntag, an dem Gott das Licht ins Dasein rief, und es war ein Sonntag, an dem der Engel Gottes die Menschwerdung des Herrn der Welt verkündet hat. Das war der erste Tag.

Nun am Karfreitag stehen wir am sechsten Tag. Gott schuf an ihm den Menschen. Der Tod Gottes muss folglich in eins gesetzt werden mit der Erschaffung des Menschen am Anfang der Welt. Erst im Tod Gottes kommt die Erschaffung des Menschen an ihr wirksames Ziel. Mit seinem Tod schafft Gott gleichsam ein erneutes und diesmal menschliches Nichts, aus dem heraus die Erlösung und die Vollendung aller Dinge Gestalt gewinnen soll. Im Tod verbindet sich Gott mit uns Menschen, seinen geliebten Geschöpfen, ganz.

Der Tod Gottes entspricht geradezu der Erschaffung des Menschen, und der Mensch wirkt mit seinem Dasein Gottes Tod. Denn er hat gefehlt und Gott verlassen, er ist in Sünde und Gottesferne gestürzt. Gott aber wollte sein Werk nicht vernichten, sondern Gott will es retten. Auch davon redet schon der Prophet.

Ist das eine so ferne Geschichte? Er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Haben wir nicht auch erlebt wie Lüge, Verrat und Betrug Herrschaft über das Leben erlangten? Haben wir nicht erlebt, wie zerstörerische Fluten alles hinwegfegten, was das Leben ausgemacht hat? Haben wir nicht auch so vieles erlebt, wovon wir glaubten, es könne immer nur die anderen treffen? Aber es ist unsere Krankheit, und es sind unsere Schmerzen.

Nicht nur das Leben der Menschen der Vorzeit, auch unser Leben, jedes Leben hat biblische Ausmaße. Darin entspricht der Tod Gottes der Erschaffung des Menschen, und der Mensch wirkt mit seinem Dasein das Leiden und den Tod Gottes. Gott und Mensch sind ganz im Tode vereint, denn es ist unser Tod, der hier gestorben wird. Es ist der Tod, der für uns aus Liebe gestorben wird, um uns aus unserer Todesfurcht zur Liebe zu erwecken.

Nur Gott kann sein Leben lassen und es auch wieder nehmen. Wir Menschen aber können nur über den Tod hinaus lieben, oder wir werden die Opfer unserer Furcht. Es gibt nur Furcht oder Liebe – aus diesen beiden heraus entfaltet sich unser ganzes Leben.


J.S. Bach, Matthäus-Passion, BWV 244, 
"Wir setzen uns mit Tränen nieder", Karl Richter 1971, hier gefunden

Nun schaut auf das Kreuz. Das Kreuz steht am Scheideweg jedes Menschen. Hier am Kreuz folgt er entweder weiter seiner Furcht, oder er lässt sich zur Liebe bekehren. Gott ist diese Liebe. Darum sollen wir uns nicht in Ekel und Entsetzen abwenden vom leidenden, gequälten und sterbenden Menschen. Der, der heute stirbt, der stirbt unseren Tod. Wo ich mich von ihm abwende, da verleugne ich auch mich selbst, ich beraube mich meiner eigenen Menschlichkeit, die doch im Tode Gottes erst ganz in Erfüllung geht.

Die am Kreuz gewirkte Versöhnung ist doch immer auch die Versöhnung des unter dem Kreuz stehenden Menschen mit seiner eigenen Existenz. Darum befielt der Herr dem Jünger die Mutter und der Mutter den Jünger an. Die Gottesmutter und der Lieblingsjünger des Herrn – sie sind die zentralen Zeugen des Kreuzes. Sie haben alle Furcht überwunden und folgten Christus, nur noch durch ihre Liebe geleitet, bis unter das Kreuz.

Die Liebe, die die Furcht wirklich ganz überwunden hat, die gelangt an keinen anderen Ort als unter das Kreuz auf Golgatha, denn sie muss nun nichts mehr fürchten, denn der eigene Tod ist hier ja bereits gestorben worden. Ein kleiner Schein, von dem, was hier auch gemeint ist, schimmert uns auf, wenn wir an Menschen, die ihr ganzes Leben gemeinsam verbrachten, als Eheleute oder als Freunde, nachdem der eine gestorben ist, den Tod nicht mehr fürchten, denn wie sollte man nicht ertragen können, was der geliebte Mensch bereits ertragen hat?

Am Karfreitag blicken wir darum unverwandt auf das Kreuz und auf die Wunden unseres Herrn. Im Sterben bereits beginnt er, sich in die Welt hinein zu verströmen, und dann ganz in seinem Tod, nachdem der Landsknecht ihm die Seite geöffnet hat, fließen Blut und Wasser von seinem Leichnam herab. Ein niemals wieder endender Strom der Gnadengaben fließt auf uns Menschen nieder.


J.S. Bach - Johannes-Passion (BWV 245), "Es ist vollbracht"
Peter Schreier 1950, hier gefunden

Weil unser eigener Tod bereits gestorben wurde, sollen wir den Tod nicht mehr fürchten, sondern allein auf die Gaben blicken, die uns vom Kreuz her werden – das Wasser unserer Taufe und der Leib und das Blut unseres Herrn zur Speisung für die Ewigkeit.

In diese Gemeinschaft hinein sind wir berufen, in die Gemeinschaft der Heiligen, die unter dem Kreuz nichts mehr zu fürchten hat.

Amen.

Der Friede Gottes ist höher als alle unsere Vernunft. Er bleibe an diesem Tag und alle Zeit bei euch!

Amen.
Thomas Roloff


J.S. Bach - Johannes-Passion (BWV 245), "Herr, unser Herrscher" 
Leitung Philippe Herreweghe, hier gefunden

Donnerstag, 17. April 2014

Gründonnerstag


Christus factus est pro nobis

Mit Gründonnerstag verbinden sich zwei tiefgreifende Aspekte des Glaubens - einmal die Einsetzung des Abendmahls und dann der wohl tiefste Einblick in das Seelenleben Jesu beim Geschehen auf dem Ölberg. Benedikt XVI. hat 2012 darüber, wie Jesus auf dem Ölberg beginnt sich in den Raum des Bösen hineinzubegeben und dessen Folgen, meditiert.

Ich will zumindest den Schlußgedanken wiedergeben, in dem Benedikt auf den menschlichen Grundirrtum hinweist, Gott sei etwas Fremdes, gegen das man sich emanzipieren müsse, um wahrhaft Mensch zu werden. Dabei löst sich der Mensch damit nicht nur von seinem Seins-Grund, sondern er verfehlt auch sein innerstes Wesen, denn letztlich ist der Mensch ein Gedanke Gottes, und somit ist er Teil des göttlichen Wesens. Er ist zwar ein Wesen von eigener Würde, aber beides, das, ein Wesen für sich zu sein, und das andere, eine Existenz von herausragenden Möglichkeiten führen zu können, wird durch ein Dagegen-Sein nicht gewonnen, sondern zerstört.

„Wir denken, wir seien erst frei und wahrhaft wir selber, wenn wir nur noch dem eigenen Willen folgen. Gott erscheint als Gegensatz unserer Freiheit. Von ihm müssen wir uns befreien, so denken wir: Dann erst seien wir frei. Dies ist die grundlegende Rebellion, die die Geschichte durchzieht und die grundliegende Lüge, die unser Leben verfälscht. Wenn der Mensch gegen Gott steht, steht er gegen seine Wahrheit und wird daher nicht frei, sondern entfremdet. Frei sind wir erst, wenn wir in unserer Wahrheit sind, wenn wir eins mit Gott sind.“


Die Engelsköpfe auf dem nachfolgenden Bild stammen aus der Dorfkirche in Weitin, unweit von Neubrandenburg gelegen, wo ich den Gottesdienst besuchte. Als ich wieder in Neustrelitz war (auf unserem Rückweg machte ich noch ein paar Bilder vom dem Raps, der gerade wunderbar blüht),  überkam mich das „nostalgische“ (?) Bedürfnis, einmal nachzusehen, was der vorige Papst bei dieser Gelegenheit so gesagt hat. Und ich wurde nicht enttäuscht.





Beim heutigen Karfreitagsgottesdienst war jeder denkbaren Enttäuschung vorgebaut, denn Herr Roloff hatte mir seine sehr ernste Karfreitagspredigt schon geschickt, insofern hatte das „nettere“ Pendant heute hier allerdings naturgemäß so von vornherein deutlich schlechtere Karten. Andererseits war es eine gute Illustration dessen, wovor er warnt. Wie auch immer. Ich will sie gleich im Anschluß an diesen Beitrag ohne Vorrede bringen, daher erwähne ich sie schon.

Meine eher nichtreligiösen Leser tun mir jetzt fast schon leid, aber spätestens zu Ostern wird es wieder anheimelnder.

nachgetragen am 18. April