Vor 232 Jahren (und 2 Tagen) am 10. März 1776 wurde Luise Auguste Wilhelmine Amalie, Herzogin zu Mecklenburg, spätere Königin von Preußen geboren. Sie ist wenige Kilometer von hier 1810 auf Schloss Hohenzieritz verstorben.
Es gibt Menschen, die sind wie Leuchtürme in der Dunkelheit, selbst über die Zeiten hinweg. Ihre Zeitgenossen sehnten sich in den Widrigkeiten der Napoleonischen Okkupation ganz verständlich nach einer Lichtgestalt. Und da geschah es mit ihrer Wesensart sehr leicht, daß sie die verschiedensten Sehnsüchte und Hoffnungen auf sich zog.
Wenn ein Großteil ihrer Wirkung an ihrem unmittelbaren Wesen gelegen haben muß, ist schwer erklärlich, daß die Erinnerung an sie zu unterschiedlichen Zeiten auch sehr unterschiedlich aussah, aber nie ganz geschwunden ist. Es ist vielfach skeptisch gefragt worden, worin denn nun ihre bleibende Leistung bestehen solle. Nun sie hat als Königin ermutigt, inspiriert, gefördert, getröstet und auch gekämpft.
Worin ihr Erfolg besteht, dieses Urteil mag so schwanken, wie Urteile das über die Zeiten hinweg auch sonst zu pflegen tun. Für ihre Zeitgenossen bot sie das Bild der anteilnehmenden lebendigen Würde in einer finsteren und würdelosen Zeit.
Heinrich von Kleist
An die Königin von Preußen
Zur Feier ihres Geburtstages den 10. März 1810
Erwäg ich, wie in jenen Schreckenstagen,
Still deine Brust verschlossen, was sie litt,
Wie Du das Unglück mit der Grazie Tritt
Auf jungen Schultern hast getragen,
Wie von des Krieges zerrissnem Schlachtenwagen
Selbst oft die Schar der Männer zu dir schritt,
Wie trotz der Wunde, die Dein Herz durchschnitt,
Du stets der Hoffnung Fahn uns vorgetragen:
O Herrscherin, die Zeit dann möcht ich segnen!
Wir sahn Dich Anmut endlos niederregnen,
Wie groß Du warst, das ahndeten wir nicht!
Dein Haupt scheint wie von Strahlen mir umschimmert;
Du bist der Stern, der voller Pracht erst flimmert,
Wenn er durch finstre Wetterwolken bricht!
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Hohenzieritz
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