Mittwoch, 3. Dezember 2008
Herbst - Nachträge
Georg Heym
DER HERBST
Viele Drachen stehen in dem Winde,
Tanzend in der weiten Lüfte Reich.
Kinder stehn im Feld in dünnen Kleidern,
Sommersprossig und mit Stirnen bleich.
In dem Meer der goldnen Stoppeln segeln
Kleine Schiffe, weiß und leicht erbaut;
Und in Träumen seiner leichten Weite
Sinkt der Himmel wolkenüberblaut.
Weit gerückt in unbewegter Ruhe
Steht der Wald wie eine rote Stadt.
Und des Herbstes goldne Flaggen hängen
Von den höchsten Türmen schwer und matt.
THE FALL
Many kites are standing in the breezes,
dancing in the atmospheric veil.
Children stand in fields in flimsy clothing,
bodies freckled and their foreheads pale.
In the golden stubble sea are sailing
tiny ships of whitest, lightest build;
and in dreams of effortless extension
sinks the sky, with clouds of blueness filled.
Far removed, in unperturbèd silence,
stands the forest like a scarlet town -
and the autumn's golden flags are hanging
from the towers grave and tired down.
Auch wenn es gerade nicht unbedingt zu meinem gegenwärtigen Gemütszustand paßt, Prof. Aue, von dem auch das obige Bild herstammt, hat einiges Bemerkenswertes über Georg Heym zusammengetragen, über das ich gerade gestolpert bin. Wie immer, sehr zu empfehlen.
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