Freitag, 5. Dezember 2008
Über Graf Platen und anderes
Heute, vor ein paar Jahren, am 5. Dezember 1835 starb Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde.
Tristan
Wer die Schönheit angeschaut mit Augen,
Ist dem Tode schon anheimgegeben,
Wird für keinen Dienst auf Erden taugen,
Und doch wird er vor dem Tode beben,
Wer die Schönheit angeschaut mit Augen!
Ewig währt für ihn der Schmerz der Liebe,
Denn ein Tor nur kann auf Erden hoffen,
Zu genügen einem solchen Triebe:
Wen der Pfeil des Schönen je getroffen,
Ewig währt für ihn der Schmerz der Liebe!
Ach, er möchte wie ein Quell versiegen,
Jedem Hauch der Luft ein Gift entsaugen
Und den Tod aus jeder Blume riechen:
Wer die Schönheit angeschaut mit Augen,
Ach, er möchte wie ein Quell versiechen!
Ich ringe noch mit mir, ob ich den Grafen Platen einen großen Dichter nennen muß, ich habe eben sein wohl bekanntestes Gedicht gewählt und an gerade diesem entzündet sich mein Zwiespalt geradezu exemplarisch, aber genug, ich werde meinen Geist ein wenig aufräumen und dazu Hölderlin lesen, „Patmos“ wäre wohl angemessen.
Übrigens führt mein zweiter Link zu einem Zitat, das mir höchst bemerkenswert erscheint.
"Ein jedes Band, das noch so leise
Die Geister aneinanderreiht,
Wirkt fort auf seine stille Weise
Durch unberechenbare Zeit."
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