Alexander-Newski-Kapelle, hier gefunden
weiteres zum Bild folgt unten
Dr. phil. Carl Gregor Herzog zu Mecklenburg, Prinz von Mecklenburg-Strelitz, M.A., Fürst zu Wenden, Schwerin und Ratzeburg, Graf zu Schwerin, Herr der Lande Rostock und Stargard ist
heute morgen, am Montag, den 23. Juli an seinem Wohnsitz, der Villa Silberburg in Hechingen, im 86. Lebensjahr friedlich eingeschlafen.
Der Herzog wurde als viertes Kind des Herzogs Georg zu Mecklenburg und seiner Frau Irina am 14. März 1933 auf Schloss Remplin bei Malchin geboren. Nach dem Brand des Schlosses 1940, dem Verlust des Wohnsitzes in Berlin durch einen Bombentreffer, der Inhaftierung des Vaters im KZ Sachsenhausen verbrachte er die Nachkriegszeit in Sigmaringen und Hechingen. Er studierte Kunstgeschichte, wurde an der Universität Tübingen promoviert und leitete das Diözesanmuseum in Rottenburg.
Er war das letzte in Mecklenburg geborene Mitglied des ehemals regierenden Fürstenhauses.
Seit 1965 war Herzog Carl Gregor mit der Prinzessin Maria Margarethe von Hohenzollern verheiratet, die 2006 verstarb. Die Ehe blieb kinderlos.“
Soweit die offizielle Mitteilung.
Herzog Carl Gregor war der Onkel des heutigen Chefs des Hauses Mecklenburg, Georg Borwin. Über sein Leben findet man Näheres auf dieser Seite, eine ausführliche Biographie (in englischer Sprache) auf der inoffiziellen Website des Großherzoglichen Hauses.
Alexander-Newski-Kapelle, Inneres
Alexander-Newski-Kapelle
hier gefunden
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Wie Architektur aus einem Feenmärchen
Die Alexander-Newski-Kapelle & einige Erläuterungen
Die Alexander-Newski-Kapelle im Alexandria-Park von Peterhof, der Sommerresidenz der Zaren, wurde ab 1831 im Auftrag von Nikolaus I. nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel erbaut und 1834 geweiht. Sie war die private Familienkirche der Romanows.
Maria Feodorowna, Gemahlin von Alexander III. und Mutter des letzten Zaren Nikolaus II., wurde allerdings vor ihrer Umbettung in die Familiengruft der Kaiserfamilie in der Peter-und-Paul-Kathedrale in Sankt Petersburg 2006 an diesem Ort aufgebahrt, verbunden mit einem Trauergottesdienst.
Selbst bloß von diesen Abbildungen her (die man hier aufsuchen kann) schlägt dieser Bau in seinen Bann. Als Schinkel-Bewunderer erscheint er einem seltsam vertraut, und man gewinnt nicht einmal den Eindruck, daß er sich auf russischem Boden fremd ausmacht.
Als Strelitzer ist man noch einmal verwundert, weil man sich an unseren Baumeister Buttel und seine Neustrelitzer Schloßkirche erinnert fühlt. Ohne ins Detail gehen zu wollen, ist die Verwandtschaft verblüffend. Nun war Buttel gewissermaßen ein Schüler Schinkels und wurde auf dessen Empfehlung hin 1821 in Mecklenburg-Strelitzsche Dienste aufgenommen.
Ob diese Nähe aus der Vertrautheit mit der Ideen- und Formensprache, die er bei Schinkel gelernt hat, rührt oder aus der tatsächlichen Kenntnis von Entwürfen, kann dahingestellt bleiben. Aber wir haben schon einmal eine Verbindung nach Strelitz, die das obige Bild nicht gar so willkürlich erscheinen läßt.
Die andere Verbindung: Herzog Carl Gregor war ein Angehöriger des „russischen“ Zweiges der Strelitzer Herzogsfamilie. Georg zu Mecklenburg, jüngster Sohn des Großherzogs Georg, hatte 1851 die Großfürstin Katharina Michailowna Romanowa geheiratet, Enkelin Zar Pauls I. und Tochter von Großfürst Michael Pawlowitsch Romanow, einem Bruder Nikolaus I.
Nachdem mit dem Freitod von Großherzog Adolf Friedrich VI. 1918 das Haus Mecklenburg-Strelitz in männlicher Linie ausgestorben war, hat der Baum des Herzogshauses gewissermaßen in diesem Zweig überlebt. Der heutige Chef des Hauses Mecklenburg, Georg Borwin, ist der Neffe des Herzog Carl Gregor. Die Erinnerung an die Romanows, die die beiden Bilder aufrufen, ist also nicht ganz willkürlich. Wir schauen gewissermaßen auf eine Linie im Mosaik dieser merkwürdigen europäischen Familiengeschichten.
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