Montag, 29. September 2008

Michaelis

Es gibt nichts, das einen in einen angenehmeren Zustand somnambulen Wohlbehagens zu bringen vermag, als die lateinisch gesungene Allerheiligenlitanei: Die Zeit versinkt, die Ewigkeit erscheint, das Häßliche schwindet, die Schöpfung erkennt das Gesicht ihrer Schönheit. Ein schönes, wenn auch unvollständiges Beispiel, findet sich hier von dem Begräbnis Papst Johannes Pauls II.



Warum dies, nun unter den aufgerufenen Heiligen folgt unmittelbar nach der Heiligen Jungfrau der Erzengel Michael. Und heute ist der Tag des Erzengel Michael, Michaelis.

Ich muß im Zusammenhang meines Christentums gestehen, daß tief in mir immer noch ein hartnäckiger Heide schlummert, dem die Kirche in ihrer Weisheit von daher entgegengekommen ist, daß sie ihm einiges an einer neuen Mythologie angeboten hat. Und ich will nicht undankbar sein.

Michaels Hauptheiligtum ist der Monte Sant'Angelo in Apuliens Gargano, bekannt ist der Mont-Saint-Michel in der Normandie, weniger bekannt ist der St. Michael's Mount, von dem wir nachfolgend eine alte Postkarte anbringen möchten.



Der Erzengel Michael ist der, der Satan bezwungen hat und der die Seelen am Tag des Jüngsten Gerichts wägen wird. Und seit der Schlacht auf dem Lechfeld von 955 verehren dessen Bürger ihn als Schutzpatron des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation.

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