Mittwoch, 25. März 2009

Von Schwalben und Göttern


Verkündigung Mariens, Bahia, gefunden hier

Gedanken zu Mariä Verkündigung

Die Schwalbe nennt man zuweilen auch den „Muttergottesvogel“. Langjährigen Erfahrungen nach kehrt dieser Vogel in der Zeit um das Fest Mariä Verkündigung in unsere Breiten zurück, um uns am Geburtsfest Marias, den 8. September, wieder zu verlassen. Die Bauernregeln reimen dazu: „Wenn Maria sich verkündet, Storch und Schwalbe heimwärts findet.“ Im September dann wird es wieder heißen: „Zu Mariä Geburt fliegen die Schwalben furt.“

Das Fest selbst erinnert an den Besuch des Erzengels Gabriel bei Maria und wird genau neun Monate vor dem Geburtsfest Jesu begangen. Bezeichnender Weise ist der hebräische Name Gabriel ins Deutsche am ehesten mit „Mann oder Kraft Gottes“ zu übersetzen, der Name Maria wiederum bedeutet „die von Gott Geliebte“.

Dieser Gabriel wendet sich an Maria nun mit dem berühmten „Englischen Gruß“, der mit der englischen Sprache gar nichts zu tun hat, sondern darum so genannt wird, weil er von einem Engel stammt: „Gegrüßet seist du Maria, Hochbegnadete, der Herr ist mit dir!“ Anschließend offenbart der Engel der jungen Frau: „Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, des Name sollst du Jesus heißen.“

Dies ist der Augenblick, in dem Maria schwanger wird, denn wo Gott redet, dort geschieht im selben Moment das, was er sagt. Es ist dasselbe Reden Gottes, das wir aus der Schöpfungsgeschichte kennen, aus der auf uns die Worte überkommen sind: „Es werde Licht.“

Aufmerken muss man an dieser Stelle besonders darum, weil dieses Licht bereits am ersten Tag geschaffen wurde, die Sonne aber erst am vierten Tag. Es gibt also ein Licht, das früher war als der Sonnenschein. Man kann darin einen Hinweis auf Christus sehen, der auch darum zu recht von sich sagt: „Ich bin das Licht der Welt“. Im Geschehen um die Verkündigung an Maria treten also die erste und die neue Schöpfung zueinander, oder, um es anders zu sagen, es wird die Unlöslichkeit zwischen Schöpfungswerk und Erlösungshandeln Gottes verdeutlicht und manifest.

Menschen haben übrigens daraus geschlossen, dass der erste Schöpfungstag ein 25. März gewesen sein muss, weil auch das Erlösungswerk an einem 25. März einsetzte.

Ein schönes Kuriosum, dass wir zwar nicht wissen, wann die Schöpfung aller Dinge, der Urknall oder der Anfang der Welt, zu vermuten sind, dass es aber ein 25. März und außerdem ein Sonntag war, das wissen wir.

So wird im März und außerdem in der Passionszeit schon wieder ein Blick auf das Weihnachtsfest geworfen, und dadurch betont, dass Gott in Christus nicht nur die Lebendigkeit unseres Menschseins teilt, sondern auch den Tod. Die der Gottesmutter Maria geweihten Kirchen, zu denen auch diejenige in Schönhausen gehört, können uns an diesem Tag daran erinnern.

Der obenstehende Text wurde mir freundlicherweise von Thomas Roloff übermittelt, er wird heute in der regionalen Zeitung seines Wohnorts veröffentlicht werden, damit er darüber hinaus den einen oder anderen Leser findet, habe ich ihn gern hier heute ebenfalls angeführt.

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