Caspar David Friedrich
„Einsamer Baum“ (Dorflandschaft bei Morgenbeleuchtung, Harzlandschaft), 1822
gefunden hier
„Einsamer Baum“ (Dorflandschaft bei Morgenbeleuchtung, Harzlandschaft), 1822
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"Hünengrab im Schnee", 1807
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Warum wird an diesem Platz so viel Geschichtliches traktiert, nun es gibt immer die Möglichkeit der Ausflucht zu verschiedenen Antworten: Einfallslosigkeit, Bildungsspreizerei, Erbauungsbedürfnis, … wir brechen ab. Tatsächlich ist es so, daß ich bisher das offensichtlich Unangenehme, also Biographisches, Tagesaktuelles u.dgl. von diesem Ort fernhalten wollte, da hilft Historisches durchaus, nicht weil ich glauben würde, dort einen Ort der Idylle gefunden zu haben, aber es ist meines Erachtens so: Wir stehen auf einem Geflecht von Bedeutungen, historischen zumal, die uns davor bewahren, ins Nichts abzustürzen, das denke ich, ist die lebenserhaltende Wirkung von Kultur.
Um kurz von dieser Richtung abzuweichen, zu Zeiten, als meinen Bruder und mich mehr verband als unsere herzliche gegenseitige Abneigung (ich komme an diesem Tag vermutlich deshalb darauf zurück, weil dies das allererste Mal war, wo er einen Ort aufgesucht hat, an dem ich lebe, und wir buchstäblich kein einziges Wort gewechselt haben), sind wir durchaus auch gemeinsam in den Urlaub gefahren und da wir beide eine heftige Zuneigung zu Irland hatten, geschah es einmal, daß wir einen Anhalter bei Derry oder Londonderry in unserem Mietwagen mitnahmen, der uns nach meiner enthusiastischen Eröffnung mitteilte, er wäre gerade aus Amerika zurück und nein, er sei kein Fan seiner Heimat, „too much history“.
Vielleicht gibt es das, „zu viel Geschichte“, wenn das Gegenwärtige unter der Last von Tradition und abgestorbenem Leben zu ersticken droht, aber ich glaube nicht, daß wir hier heute dieser Gefahr allzu sehr ausgesetzt sind.
An diesem 5. September haben wir die Möglichkeit, an zwei gründlich verschiedene Menschen zu erinnern, die tiefe Spuren im europäischen Geist hinterlassen haben, an Ludwig XIV., geboren am 5. September 1638, oder an Caspar David Friedrich, geboren am 5. September 1774. Beide können für sich in Anspruch nehmen, etwas völlig Neues kreiert zu haben, eine komplexe Bedeutung, eine Stimmung, einen Charakter, eine neue Facette des Seins (so wie bspw. Kafka oder Cervantes). Und bei all meiner Sympathie für das Barock entscheide ich mich doch lieber für Caspar David Friedrich. Vielleicht weil mein Gemüt gerade eher nach etwas Seelenerbauendem verlangt.
Um kurz von dieser Richtung abzuweichen, zu Zeiten, als meinen Bruder und mich mehr verband als unsere herzliche gegenseitige Abneigung (ich komme an diesem Tag vermutlich deshalb darauf zurück, weil dies das allererste Mal war, wo er einen Ort aufgesucht hat, an dem ich lebe, und wir buchstäblich kein einziges Wort gewechselt haben), sind wir durchaus auch gemeinsam in den Urlaub gefahren und da wir beide eine heftige Zuneigung zu Irland hatten, geschah es einmal, daß wir einen Anhalter bei Derry oder Londonderry in unserem Mietwagen mitnahmen, der uns nach meiner enthusiastischen Eröffnung mitteilte, er wäre gerade aus Amerika zurück und nein, er sei kein Fan seiner Heimat, „too much history“.
Vielleicht gibt es das, „zu viel Geschichte“, wenn das Gegenwärtige unter der Last von Tradition und abgestorbenem Leben zu ersticken droht, aber ich glaube nicht, daß wir hier heute dieser Gefahr allzu sehr ausgesetzt sind.
An diesem 5. September haben wir die Möglichkeit, an zwei gründlich verschiedene Menschen zu erinnern, die tiefe Spuren im europäischen Geist hinterlassen haben, an Ludwig XIV., geboren am 5. September 1638, oder an Caspar David Friedrich, geboren am 5. September 1774. Beide können für sich in Anspruch nehmen, etwas völlig Neues kreiert zu haben, eine komplexe Bedeutung, eine Stimmung, einen Charakter, eine neue Facette des Seins (so wie bspw. Kafka oder Cervantes). Und bei all meiner Sympathie für das Barock entscheide ich mich doch lieber für Caspar David Friedrich. Vielleicht weil mein Gemüt gerade eher nach etwas Seelenerbauendem verlangt.
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