Dienstag, 24. März 2009

Über Schönheit &



Soeben komme ich von einem „Lyriksalon“, bei dem der deutsche Expressionismus das Thema war. Kurioserweise erkannte ich viele Texte aus meiner Jugendzeit wieder (nicht daß ich schon vor 100 Jahren gelebt hätte, auch wenn ich mich meist mindestens so fühle, ich fand diese Zeit als Jugendlicher einfach interessant – Benn, Lasker-Schüler, Trakl vor allem), und es war wirklich überwiegend angenehm, der Abend, meine ich, die Jugendzeit, teils.

Aber dann habe ich mich dazu durchgerungen, nein ich mag hier nichts über Wasserleichen schreiben, das mögen andere tun, lieber präsentiere ich eine weitere Variante des Bildes, das mir unser „eigenwilliger Hawaiianer“ zurückgesandt hatte, nicht ohne zu unterlassen, darauf hinzuweisen, daß er auf diesem ein rotes Transportfahrzeug wegretuschiert hat. Und nun darf man fragen, ist es dadurch etwa weniger wahr, genauer gesagt, ist seine Schönheit dadurch weniger wahr, oder nicht vielleicht „wahrer“ als die Wirklichkeit. Warum müssen wir unbedingt zugleich dazusagen, daß unter der schönen Haut eines Menschen das Grauen wohnt, womöglich schreibe ich später noch einmal etwas über Trakl, aber nicht heute. Aber mit Werfel könnten wir enden:

„Und das Haus ist, daß es uns zerfalle…
Fremde sind wir auf der Erde Alle,
Und es stirbt, womit wir uns verbinden.“

Keine Kommentare: