Samstag, 20. Dezember 2008

Die Irritation, sich am Leben zu fühlen

Wir haben einen warmen Wintersturm von herrlichstem Charakter dort draußen. Wie im Wetterbericht angekündigt, hat er wohl inzwischen nach Südwest gewechselt, dieses „Draußen“ ist nicht völlig korrekt, denn ich habe das Terrassenfenster meines „Arbeits“-Zimmers längst weit geöffnet, so daß das „Draußen“ eher ein „Drinnen“ geworden ist, auch wenn sich darauf das Wärmegefühl schnell entschieden verflüchtigt hat, aber das ist von vernachlässigbarer Bedeutung.

Im Gegensatz zu anderen Menschen bin ich ein großer Freund aufregenden Wetters, ja selbst, wenn ich dabei einmal völlig durchnäßt zurückbleiben sollte… Es verschafft einem dieses unvergleichliche Gefühl, am Leben zu sein, noch überhaupt zu fühlen. So wie gerade jetzt.

Kurioserweise erging es mir schon als Kind so und später als Heranwachsendem (es gibt gruselige poetische Bemühungsversuche dazu) und es ist heute noch ebenso. Was für eine beeindruckende Kontinuität, immerhin besteht ersichtlich im Moment wenigstens diese eine.

Oder um mit unserem Freund Hölderlin zu sprechen (nur Sympathie, keine Anmaßung):

„Nicht ohne Schwingen mag /
Zum Nächsten einer greifen“.

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