Ich bin vor kurzem von einer Einladung bei einem langjährigen Bekannten zurückgekehrt und versuchte, da es mir fast den ganzen Tag im Magen gelegen hatte, doch noch herauszufinden, was mir den Morgen so verdorben hatte: einer meiner Lieblingsblogs war unauffindbar, der von mir sehr geschätzte „cooperscorridor“. Ehrlich gesagt, war ich erheblich beunruhigt.
Dieses Medium schafft bisweilen eine trügerische Vertrautheit. Und ich habe den kanadischen Vater zweier Söhne hinter diesem Blog - ich will hier niemandem mein armseliges Englisch zumuten - einmal gefragt, wie er mit seiner Wirkung auf andere Menschen umgehen würde und wie er bei der natürlichen Reinheit seines Denkens auf das vorbereitet sei, was ihn aus den Untiefen des Internet jederzeit anspringen könne.
Ich habe auf diese Frage damals keine direkte Antwort erhalten, bis heute, denn die Schließung seines Blogs war eine solche. Nach eher mühseliger Suche fand ich einiges, u.a. folgendes:
„I deleted my blog so as not to expose my little sons further to the public eye. I do not blame Joe for the reaction of some of his readers. It was not what was said here that prompted me to take this action. It was some of the comments and private e-mails I consequently received.
As Barbara Kingsolver wrote so wonderfully in "Last Stand: America's Virgin Lands": "In the places that call me out, I know I'll recover my wordless childhood trust in the largeness of life and its willingness to take me in."
Thank you to all who have since sent or posted kind messages.“
"I have deleted my blog. I’m very sad that I have felt the necessity to do this, because I loved the Corridor and feel it had a unique voice of its own. I started getting many hundreds of hits on my blog and multiple e-mails, some very nice, but others full of vitriol and judgement. Yet others poked fun at me. I feel threatened. I won’t expose my sons to that kind of scrutiny, so I ended it right then and there. I’ll continue writing privately, but never again will I expose my heart and soul and those of my children to public consumption. It may seem like an over-reaction, and although it hurts terribly, I feel I had no choice. It’s a sad world we live in when gay men denigrate and deliberately choose to hurt others."
Das stammte offensichtlich von Herrn Cooper selbst. Wer will, mag das alles genauer unter folgenden Links ( 1 und 2) nachlesen:
Ich muß gleich anfügen, das ist alles sehr fremd für mich, und ich mag mich dieser Art miteinander umzugehen, auch nicht tiefer vertraut machen. Festzuhalten bleibt, daß ein tatsächlicher Verlust vorliegt, an Originalität, an Witz, an sprachlichem Einfallsreichtum, an Beobachtungsgabe, an Geist also, jedenfalls für uns, die bisher daran teilhaben durften.
Wer sehen will, muß empfindsam sein, wer bestehen muß sich eben davor schützen, das alte Dilemma.
Und, es tut mir leid, diese stillose Äußerung nicht unterlassen zu können, ich bin nach langer Zeit wirklich traurig gestimmt.
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