Mittwoch, 17. Juni 2009
See- und Gartenidylle oder Über sentimentale Lektüre
Blogs, so kommt es mir mittlerweile vor, sind oft eine Mischung aus „mein liebes Tagebuch“ für Erwachsene, also etwas eher Gruseliges (obwohl auch große Literaten Tagebücher geschrieben haben, wie auch immer), und einer abgewandelten griechischen Tragödie (wir wollen höflich bleiben).
Zum Glück ist die Zahl meiner Kommentatoren überschaubar und auch erst ein eher neueres Phänomen, der Flurschaden ist also steuerbar, aber wenn ich anderswo, meist aus Neugier hineinstolpere, lese ich von Migräne, Zahnoperationen und Herzeleid und ähnlichem, und der Chor der Kommentatoren ruft „Es wird schon wieder“ oder „Mir geht es viel schlechter“, so etwas in der Art. Es ist schon skurril.
Obwohl es Ausnahmen gibt: Ich persönlich bevorzuge ja mehr die unpersönlichen Blogs, die die etwas zu erzählen haben, Gartenblogs z. B., und wie da jemand, den ich wirklich tief mag, seine sowohl witzigen wie kenntnisreichen Ausführungen über Pflanzen einmal unterbricht, um etwas Persönliches zu erzählen, und er schrieb, warum die einzigen lebenden Wesen, die ihn in seinem Leben tief beeindruckten, Bäume sind, das war herzeinschnürend.
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3 Kommentare:
A sea and garden idyll or about sentimental reading - a translation
Blogs, so it seems to me meanwhile, are often a mixture of „my dear diary“ for adults, thus somewhat rather weird (although also great authors wrote diaries, however), and a modified Greek tragedy (we want to remain polite).
Fortunately the number of my commentators is not that large and also only a rather newer phenomenon, the field damage is thus controllable, but when I stumble over something, usually leaded from curiosity, I read about migraine, tooth operations and heart suffering or something similar, and the choir of the commentators shout „it will get better“ or „I am much worse“, something like that, strange.
Although there are exceptions: I personally prefer more impersonal blogs, which have to tell something, garden blogs e.g., and then one, who I like really deeply, interrupts his witty and experienced remarks about plants once, in order to say something personal, and he says, why the only living beings, who impressed him in his life deeply, are trees. That was nearly heart-breaking.
Merci pour rien! Propz Pilgrim
Zum Glück verstehe ich kein Französisch, und kann das daher unkommentiert lassen.
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