Dienstag, 6. Oktober 2009
Eine kurze Illusion von Spätsommer
Für wenige Stunden hätte man heute glauben können, das wäre eine Art Spätsommertag, und da ich zumindest nach meinem Gefühl in letzter Zeit kaum noch Gartenbilder veröffentlicht habe, war das ein guter Anstoß, hier etwas nachzuholen, die bedeutsamen Themen werden morgen auch noch nicht viel von ihrem Gewicht verloren haben, und wenn, waren sie nicht gewichtig genug. Es folgen also ein paar Bilder vom heutigen Garten und drei Nachträge.
Nachtrag Nr. 1: Vor kurzem wußte ich gar nicht, wer Mercedes Sosa war und jetzt bohrt sich mir seit vorgestern diese schmerzensvolle Liebesballade durchs Gemüt, daß es eine solche sei, hatte ich mehr vermutet und letztlich in meiner Not (ich kann kein Spanisch) ein Übersetzungsprogramm bemüht (ich verspreche, wieder mehr Übersetzungen zu machen), die Vermutung liegt nahe, es sei eine solche, wenn auch die „Übersetzung“ sehr kryptisch klingt.
Der liebe Urs (ist er wirklich) sagt mir, da kann ich dir auch nicht weiterhelfen, aber schau dir unbedingt einmal Chavela Vargas an. Die ist in der Tat 1919 geboren und singt immer noch und wie (nicht wie Heesters), ich bin schwer beeindruckt.
Das war der zweite Nachtrag und der dritte, ach der ist mir jetzt fast genierlich, ich bringe ihn auch nur, weil ich das vor ein paar Stunden für mich so beschlossen hatte und es ein Sommergedicht ist und das Ding sowieso gerade irgendwo gedruckt wird, eines meiner leider durchschnittlichen Gedichte (sie sind alle so), die freundlicheren Menschen brechen jetzt ab, Gute Nacht.
Erinnerung
Ein Sperling
erkundete die Haut des Sommers
und ein anderes,
das ich vergessen habe.
Welch hübsche Drei-Tage-Wohnung
hatten deine Gedanken bezogen,
die zufälligen Erinnerungen
so sorgsam arrangiert.
In Sepiabraun
ein vergröbertes Kindergesicht;
das Vogelnest deiner Achseln
ist leer.
Hinter den Fenstern des Aufwachens
versprengte Kolonnaden,
kein Gefüge des Glücks,
es zerfällt der Zerfall,
sein Spiegelbild.
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4 Kommentare:
A short illusion of late summer
A few hours ago one could have believed today, that would be a kind late summer day, and since at least (my feelings say so) I hardly have published some garden pictures here, it was a good reason to make up for something, the important topics will not have loose much of their significance until tomorrow, but if, they are probably not that important enough. Here are following thus few pictures from the today's garden and three supplements.
Supplement No. 1: Recently I did not know at all, who Mercedes Sosa was and now since the day before yesterday this hurtful love poem occupies my mind, I had assumed it is one and at least helpless I was (I do not know Spanish) I used a translation program (I promise I will make more often translations), the assumption is obvious, it is such a poem, even if the “translation” sounds very cryptic.
My dear Urs (http://gomad-ch.blogspot.com - he is really a very kind person) says to me, I can’t help you there, but you have to look at Chavela Vargas (http://en.wikipedia.org/wiki/Chavela_Vargas). She was indeed born in 1919 and she still sings and how she sings (not like Heesters), I ‘m heavily impressed.
That was the second supplement and the third, oh that is embarrassing for me, I only present it here, because I had decided so a few hours ago and it is a summer poem and it is somewhere printed at the moment, one of my unfortunately average poems (they are all like that), kind people make a break here (so do I), and so Good night.
Is this your garden? It's beautiful! I wish I knew enough German to understand your poem, I'm sure it's equally beautiful. It's nice and warm here today. I won't be on the computer for awhile, but I can't wait to read your posts when I get back online. Have a great week and take care :)
Thanks for your nice comment; I have to confess I’m not really convinced from my poetry. What means “for awhile”? Oh and yes, it’s my garden. Have a great week too.
Ich habe Dir die gewünschte Übersetzung zwar nicht geliefert, erlaubte mir aber, mich an die Übersetzung des Boleros 'Piensa en mi' zu wagen. Er wurde vom Mexikaner Ángel Agustín María Carlos Fausto Mariano Alfonso del Sagrado Corazón Lara y Aguirre del Pino (was für ein Name! die Kurzform ist übrigens Agustín Lara) verfasst und ist für mich das schönste Liebeslied das ich kenne. Kaum jemand sonst hat es geschafft in so wenigen Zeilen so viel Leidenschaft und Hingabe zu stecken:
Si tienes un hondo penar, piensa en mí;
si tienes ganas de llorar, piensa en mí.
Ya ves que venero tu imagen divina,
tu párvula boca que siendo tan niña
me enseñó a pecar.
Piensa en mí cuando sufras,
cuando llores también piensa en mí,
cuando quieras quitarme la vida,
no la quiero, para nada,
para nada me sirve sín tí.
Piensa en mí cuando sufras,
cuando llores, también piensa en mí,
cuando quieras quitarme la vida,
no la quiero, para nada,
para nada me sirve sin tí.
~~~~
Wenn du schweren Kummer hast, denk an mich
wenn du das Begehren hast zu weinen, denk an mich.
Du siehst, dass ich dein göttliches Bild anbete.
Dein kindlicher Mund, der so klein ist,
hat mich gelehrt zu sündigen
Denk an mich, wenn leidest,
wenn du weinst, auch dann denk an mich,
wenn du mir das Leben nehmen willst,
ich will es nicht, nichts,
nichts nützt es mir ohne dich.
Denk an mich, wenn leidest,
wenn du weinst, auch dann denk an mich,
wenn du mir das Leben nehmen willst,
ich will es nicht, nichts,
nichts nützt es mir ohne dich.
Und speziell wenn Chavela Vargas das interpretiert, kriege ich immer Gänsehaut.
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