Posts mit dem Label Persönliches werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Persönliches werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 12. April 2025

Aufgelesenes vergangener Tage - ein Selbstgespräch

"Tempora mutantur, nos et mutamur in illis."
Die Zeit vergeht und wir vergehn in ihr. (nur sehr annähernd übersetzt, ich weiß).

Kürzlich mußte ich spät von meinem Lieblings-Klassik-Sender flüchten und landete ausgerechnet bei Herrn Lanz. Tolle Flucht. Aber tägliche Unterhaltungen müssen nicht sinnlos sein. Es war nämlich etwas ziemlich Atonales, dem mein Zurückweichen galt. Und dazu gab es den hinreichenden Kommentar von Herrn R.: Davon wird man krank.


Dieses Brot ist tot. Genauer: Es ist es nur im nicht zuträglichen Sinne.

Ich habe einen sehr fürsorglichen Körper. Er sagt mir täglich: 'Mach mal nicht mehr so lange'.

So originell wie die Idee eines Sterbenden, noch einmal sein Gewicht messen zu wollen.

Warum machen Küchenhandtücher-Muster glücklich?


Über Religion

 
Book of Kells, ChiRhoMonogram, von hier

Wohl ein Zitat, das ich nicht mehr zurückfinde:

"Ich vertraue der Fähigkeit zur Größe eines einzelnen mehr, als Gier und Mißgunst von vielen.

Das Christentum will nicht Weltveränderung, sondern Menschenveränderung. Ehe man all die Bösen totschlägt, sollte man das Böse in sich totschlagen."

Die doppelte Prädestination ist talibanesque. Als ob Gott völlig desinteressiert an einem freien Menschen wäre, den er doch erlösen will.

Die Rettung der Vernunft über den Umweg des Irrationalen. Das Märchenhafte bringt einfach in einen anderen, bewußteren Zustand.

Walter Crane, A Masque for the Four Seasons, von hier

Noch n' Zitat (hier wiedergefunden): "Mack: Einer meiner Lieblingsverse aus dem Alten Testament ist Sprüche 16,30 nach der Schlachter-Übersetzung: 'Wer die Augen verschließt, denkt verkehrt.' Jede Ideologie ist ein Augenverschließen vor dem, was ihr nicht entspricht. Dieses Andere und Ausgeblendete wird dann bekämpft und bildet den 'politischen Gegner'. In der Psychologie spricht man konfirmatorischem Denken."

H. wollte das Christentum von allem antik-mythischen und mittelalterlich Dogmatischen reinigen und es in die reine Sittlichkeit überführen. Er ist damit auch sehr erfolgreich gewesen, vorübergehend. Harnack half nicht für lange.

Ihre Göttin ist nicht einmal die Vernunft, von der etwa Boetius spricht, sondern die von der Aufklärung geschrumpfte Vernunft.

Zum Anderen: Falschheit aus Feindseligkeit gegen die Wirklichkeit. Im religiösen Eifer versteckt sich gern Herrschsucht, die sich als moralisch überlegen ausgibt (wie bei der anderen verwandten Sekte).

Askese ist auch Feindseligkeit gegen die Schöpfung, wenn sie gegen die vergängliche und todgeweihte Welt wettert, auch Kulturfeindschaft. Nicht daß das heute ein vorherrschendes Problem wäre.  Aber seit wann interessiert uns die Gegenwart. Frömmigkeit als Selbstermächtigung.

Die christliche Gefühlswelt ist stark, aber auch verklemmt, was nichts anderes bedeutet, als an unpassendem Ort steckengeblieben. Da müssen wir eben durch. 

Über das Königtum

Gedenkmausoleum für die Königin Luise, Neustrelitz

Die besten Kommentare zum Königtum stammen immer noch von Georg Philipp Friedrich von Hardenberg

"Einem König sollte nichts mehr am Herzen liegen, als so vielseitig, so unterrichtet, orientirt und vorurtheilsfrey, kurz so vollständiger Mensch zu seyn, und zu bleiben, als möglich. Kein Mensch hat mehr Mittel in Händen sich auf eine leichte Art diesen höchsten Styl der Menschheit zu eigen zu machen, als ein König."

"Ein wahrhaftes Königspaar ist für den ganzen Menschen, was eine Constitution für den bloßen Verstand ist."

Aber:

"Ein einstürzender Thron ist, wie ein fallender Berg, der die Ebene zerschmettert und da ein todtes Meer hinterläßt, wo sonst ein fruchtbares Land und lustige Wohnstätte war."

Wer die Ordung des Denkens zu zerstören versucht, wird regressiv, was ein Wunder.

Der heutige Schutz von Denkmälern, genauer, dessen Akteure, will alle Dinge in ein Grab verwandeln, weil er keine positive Idee von den Dingen mehr hat; er glaubt lange nicht mehr daran, daß es Dinge von größerer Schönheit gäbe, und nur dies das Kriterium für ihren Schutz sein könne (weil er nicht an die Schönheit glaubt, sondern sie für ein Geschwätz hält). Er denkt auch nicht, daß Schönes verfehlt sein, aber dennoch vorläufig anders vollendet werden könne. Es ist eine Kultur des Todes, die das für relevant hält, das da ist. Er ist eine der Randerscheinungen unseres absinkenden Zeitalters.

Varia

im Slawendorf, Neustrelitz

Wir stolpern von einer Fremdheit in die andere, die überwucherten Pfade der Vertrautheit, fast verschollen das Vergangene, fast nur Leere. Wesensverdreht und lebensverquer die falsche Zeit.

Man kann alle Zumutungen daran unterscheiden, ob sie das Leben fortsetzen wollen oder nicht.

Wir müssen gerade eine Sprache ertragen, die selbst einen Walter Ulbricht beschämen würde. Dieses Nicht-Deutsch ist von einem Mißachtungswillen gezeichnet, daß nur ein Satz genügt, um dann zu wissen, wie pathologisch besetzt ein Land sein muß, das so etwas zuläßt.

Der Krieg hat eine so unermeßliche Leere gerissen, daß der Wunsch, sie mit Dingen zu füllen, ganz natürlich ist, zumal der Verlust von Dingen zu dieser Leere gehört. So daß die Angst vor dem Verlust die alte Trauer immer tiefer eindringen läßt und man sie allenfalls leugnen, überspielen oder betäuben kann.

Für Frauen ist Wahrheit etwas, das sich Männer ausgedacht haben, um sie zu demütigen. Wahrheit, überhaupt ein komisches und völlig überholtes Wort, ist das, was sie gerade fühlen. Aber! Es gibt tapfere, unverzichtbare Ausnahmen.

Über Wahrheit

Memleben Crypta

Sie wollen etwas besitzen, um es zu zerstören. Um dann verblüfft zu bemerken, das Zerstören macht auch nicht glücklich, die doch diesmal alles richtig machen wollten. Also braucht es Schuldige, sprich Feinde. Marxismus - der Enthusiasmus für den Massenmord. Die gut linke Überzeugung, daß durch die gute Sache alles gerechtfertigt ist. Die Lüge ist der Anfang. Die Lüge ist der Schlüssel zu allem. Darum wird die Wahrheit so gern relativiert, kontextualisiert und was der Wieselwörter mehr sind. Wer der Spur der Lüge folgt, kommt zum Vater der Lüge.

Congo &

Charles Davidson Bell: Landung von Jan van Riebeeck am Kap der Guten Hoffnung, Tafelbucht 1652, vor 1851, von hier

"Ein junger Einwohner Kinshasas in dem Buch Congo von David Van Reybrouck : 'Wie lange wird diese Unabhängigkeit noch dauern? Wann kommen die Belgier zurück?' "

"We will not prosecute killers of white farmers." 

nachgetragen am 16. April

Dienstag, 24. Dezember 2024

Frohe Weihnachten!

 

Frohe und gesegnete Weihnachten!

 

Mittwoch, 24. Juli 2024

Über Herrn Maaßen und Menschenfresser in Norwegen

Berliner Siegessäule, Photo von hier


Siegessäule Berlin, Mosaik, Photo von hier

Siegessäule Berlin, Mosaik, Photo von hier


Es gibt den Vorwurf an Herrn Maaßen, dem ich eine Plausibilität lange nicht absprechen konnte: Wer eine Intrige gegen sich , also, daß er längst in Ungnade gefallen war, nicht spüre, sei nicht geeignet als Chef eines Geheimdienstes.

Nun, dazu hätte er aber ein Bewußtsein davon haben müssen, daß er sich tatsächlich an einem, sagen wir es als Bild, byzantinischen Hof befindet, einem ziemlich unmoralischen zumal. 

Er hat alles geglaubt und fühlte sich darum von dieser Seite her sicher, wenn er etwa meinte, es habe keine Hetzjagden gegen Ausländer in Chemnitz gegeben, inzwischen längst gerichtlich bestätigt. Es sollte sie aber gegeben haben. Das war das politische Kalkül der Habituslinken AM. Also war er nicht mehr brauchbar.

Daß er nun, nachdem er aus diesem gewissermaßen Zustand des Unbewußten erwacht ist, sich nicht schmollend zurückzieht, sondern etwa mit seinem juristischen Scharfsinn das Agieren der gegenwärtig Regierenden seziert, ist verdienstvoll. Denn gedankliche Klarheit ist eines der Mittel, das gegen den Wortnebel, die Begriffsentleerungen und vermeintlich moralische Erpressungen helfen kann. 

Übrigens ist inzwischen sogar unsere, von mir gern so apostrophierte, "Dorfzeitung" überraschend mutig geworden, siehe dieses Interview mit ihm.  

Vor allem aber nachfolgend das Video eines Interviews von Roland Tichy. 

Stichworte: 

Meinungsfreiheit; offenes Agieren unterhalb der Strafbarkeitsschwelle; Umgehen des Zensurverbots; neue Kunstbegriffe wie „Delegitimierung des Staates“ und „menschenverachtende Hetze“; verbotene Wortbegriffe als Wortverbrechen, verfolgtes Sprechhandeln außerhalb des Strafrechts, der Begriff Globalisierung wird auch von Rechtsextremisten benutzt, darum ist er antisemitisch; der Begriff Islamisierung wird auch von Rechtsextremisten...; bestimmte Worte, die einen Zustand beschreiben, den die Regierungsparteien verursacht haben, werden als toxisch markiert, so werden den Menschen die Worte weggenommen und Alternativbegriffe zielsicher ebenso stigmatisiert.

Meinung ist links oder wenigstens Mainstream, alles andere ist Haß und Hetze; neuer Demokratiebegriff der progressiven Demokratie, alles andere ist antidemokratisch; Grundgesetz kennt deutsche Staatsangehörige und deutsche Volkszugehörige, verfassungsfeindlich wird es erst, wenn ersteren die gleichen Rechte abgesprochen werden; Die Opposition hat in einer Demokratie die Aufgabe, die Regierung zu delegitimieren; der Verfassungsschutz gefährdet die Demokratie; Menschen werden bewußt im Unklaren darüber gelassen, was strafbar ist und was nicht, Konkurrenzausspähung der Regierung...

Tichys Einblick: Wie der Verfassungsschutz uns Wörter verbietet

Interview mit Hans-Georg Maaßen, von hier

Aus der dem Untertext des Videos:

"Das Verbot des Magazins Compact... ist ein Symptom für die nicht demokratisch legitimierte Ausweitung der Kompetenzen des Inlandsgeheimdienstes. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), so sein früherer Präsident... Hans-Georg Maaßen, sollte sich wieder auf die ursprüngliche und im Gesetz festgelegte Aufgabe zurückziehen: Die Bundesregierung und den Bundestag über Spionage und Gefährdung der Freiheitlich demokratischen Grundordnung zu informieren."

Es sei aber nicht Aufgabe des BfV die Sprache zu kontrollieren und der Bevölkerung Begriffe und Wörter durch Stigmatisierung wegzunehmen und damit zu verhindern, dass Probleme wie Migration und zunehmende Kriminalität überhaupt angesprochen und thematisiert werden.

Es würden willkürlich Begriffe aus der Alltagssprache oder der politischen Debatte herausgegriffen und behauptet, ihre Verwendung sei verfassungsfeindlich. "'So werden uns die Wörter weggenommen'."




Berliner Dom, Photo von hier


Berlin, Mitte, Spreeinsel, Am Lustgarten: Berliner Dom, 


Zur Erholung habe ich eine kleine Bildstrecke eingestreut. Herr Roloff (dessen letzte Predigt hier nachzulesen wäre), besucht gerade die Reichshauptstadt und hatte diese Bilder geteilt bzw. meine Suche angeregt.



Berliner Dom, Altar, Photo von hier

Blick in die Kuppel des Berliner Doms, Photo von hier



Neoclassical Decorative Medallion. 19th.century. gilt wood, von hier

Und um mit einer freundlicheren Note zu enden, und zwar über etwas, das mir das Unbewußte in seinen ausufernden, diesmal nicht Albträumen, sondern erbauenden Imaginationen letzte Nacht gewährte.  

Es war tatsächlich ein Bau, ein weitläufiger, dem Publikum geöffneter Palast, der in meinem Traum in Potsdam angesiedelt war, obwohl derlei so dort nicht vorhanden ist und auch gar nicht zum Charakter des Ortes passen würde. Barock, jedenfalls den Formen nach, immer großformatig, aber unregelmäßig über und nebeneinander getürmte Gebäudeteile. 

Alles im Traum war plastisch und detailliert ausgeführt, bis in die unterschiedlichen Stimmungen hinein, die Raumaufteilungen, Ornamente und so fort. Einige Orte waren recht obskur, so etwa ein Kuriositätenkabinett über Menschenfresser in Norwegen (??), aber das meiste war einfach nur prachtvoll und schön.

Ich hatte eine Mappe mit Kunstdrucken erworben und bemerkte, daß einige Blätter offenkundig herausgerutscht waren. Also begann ich, zunehmend angestrengt und verwirrt, den mühselig verwinkelten Rückweg, um sie wiederzufinden. Vorbei etwa an einem Saal mit imposanten goldgerahmten Gemälden von herrschaftlichen Gestalten, auf die ich bei meiner nervösen Suche nur einen flüchtigen Blick warf.

Schließlich entwich ich nach draußen, um nach einem anderen Eingang zu suchen. Ich wandte mich nach links, da dort das machtvolle Gebäude eine runde Begrenzung aufwies, die von rot blühenden ausgedehnten Büschen umgeben war. Ich folgte der Biegung, sah im ferneren Hintergrund zwei Kirchtürme, der eine bereits wiederhergestellt, der andere eingerüstet. Als ich die Seite umschritten hatte, erblickte ich eine Frau, die rote Blütenblätter von einem Balkon warf.

Mir einen Reim auf Derartiges zu machen, habe ich lange aufgegeben. Vielleicht, daß wir an einem größeren, auch kulturellen Bewußtsein teilhaben können, wenn wir offen sind. Aber das allein kann es nicht sein. Aber warum nicht etwas Erbauliches und Erfreuendes mitzuteilen suchen.

John William Waterhouse, The Soul of the Rose (1908), von hier

Freitag, 19. Juli 2024

Tagesbeobachtungen

Frühsommerfeld mit Mohn- und Kornblumen sowie Kamille in Pommern, hier gefunden

Die Erheiterung, während der man bemerkt, daß man entnervt nach einem Gedanken "virtuell" zurücksucht, den man nur eben gerade handschriftlich niedergeschrieben hat.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Erklärung: Auch nur ein heimatversichernder Mensch, versuche ich natürlich Dinge aufzurufen, die dem Gemüt Stärke und Zutrauen schenken, und sei es die Lieblingsblume unserer Königin und eines ihrer Söhne. Darum das Eingangsbild und das Ausgangslied, das sich wiederum auf dessen Sohn bezieht (mit hilfreichen Verweisen).

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Profanes: Wie möglicherweise die meisten, lasse ich beim Aufschneiden eines Brotes einen Kanten übrig, der sich anschließend zu dem Übrigen zusammenfügen läßt, warum auch immer. Kürzlich, beim Wieder-Auswickeln, schoß mir dieser Kanten geradezu aus der Hand und dabei um die Ohren, ich versuchte ihn zu fangen, finde ihn seitdem aber nicht mehr. 

Nun sind meine persönlichen Gemächer seit länger neulich doch eher übersichtlich geschrumpft, was wunderbar ist, wie ich gelernt habe. Aber: Es gibt keinen logischen Ort, an dem sich dieser, zielsicher inzwischen verrottende Kanten verstecken könnte. Es kann ihn nicht geben. Das frißt wirklich an den Nerven.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Resentment ist reichlich sicher das Schlüsselwort zur Erklärung des Linken, wie Prof. Jordan Peterson (nur als Einstiegshilfe für die, welche lange unter einem Stein leben mußten) klar ausgeführt und (als unser Hausgespenst der verdienstvolle Herr Klonovsky - man möge die Belege bitte selber suchen) Herr K. an Ungestalten der französichen Revolution -  von der das ganze große Unglück seinen Ausgang nahm - hinreichend beschrieben hat -  all diese erfolglosen Advokaten, Literaten, Mißgestalteten, die einen Urheber ihres faktischen Elends (der möglicherweise einfach ein natürlicher war) suchen und auslöschen mußten. 

Und ginge darüber die Welt zugrunde. Was sie irgendwie ja dann auch tat.

Jetzt aber taucht dieses Wort neu auf: J.D. Vance sei „wütend und rachsüchtig“. Rachsüchtig? Und geht nicht zur Linken? Warum eigentlich wendet er sich gegen die, die immer nur das Beste für die Elenden dieser Welt zu suchen behaupten. Er sei ganz klar ein Verräter. Dadurch sei er auch „die perfekte Besetzung für Trumps Rache“. Letzeres allerdings kann ich nachvollziehen.

Das ist vielleicht so, nur kommt jetzt die Rachsucht von der anderen Seite. Das macht es nicht besser. Etwas geschieht hier gerade. Und gespenstisch, wie klein diese Zirkel sind, selbst in diesem vermeintlich nicht nur äußerlich weitläufigen Nordamerika. In die der Donald da dazwischengetrumpelt ist.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

En Nachtrag, gewissermaßen auch zu meinem jüngsten widerwilligen Ausflug in die Gegenwart. Und zu dem Gemeinten, das und das und, was das nachfolgende Lied betrifft, das:

 von hier


Der Kaiser ist ein lieber Mann,

und wohnet in Berlin,

und wär' das nicht so weit von hier,

so ging' ich heut' noch hin.


Wisst ihr, was ich beim Kaiser wollt'?

Ich gäb' ihm meine Hand,

und brächt' das schönste Blümchen ihm,

das ich im Garten fand.


Und sagte dann: In treuer Lieb'

bring' ich das Blümchen dir!

Und dann lief' ich geschwinde fort,

so wär' ich wieder hier.

Mittwoch, 3. Juli 2024

Über den Rechtsruck in Galizien

"Centaurea cyanus and chamomile in a field of barleycorn", 
(c) Guido Gerding, von hier

Vom u.a. Reichspräsidenten Hindenburg ist der Satz überliefert: „Und wer den Krieg verliert, muß Galizien behalten.“

Es ist für mich durchaus merkwürdig, mit einem solchen Stück wieder zu starten, sozusagen. Aber ich möchte den gewissen Unterhaltungswert und wichtigen Erkenntnisgewinn nicht vorenthalten , den mir ein Anlaß bereitet hat.

Es folgen Zitate von einem in Dresden beschäftigten Journalisten:

„Wir hatten hier Arbeitslosigkeit, die wirklich viele Menschen extrem belastet hat. Das Thema ist durch. Wir haben Vollbeschäftigung... den Menschen geht es gut. Die Straßen sehen geleckt aus im Vergleich zu manchen Orten im Westen. Und trotzdem... Es wird auf die Medien geschimpft... wir werden alle in einen Topf gehauen. Wenn man versucht, zu ergründen, was die Menschen stört, kommt – nichts. 

Am Ende sind es die klassischen Geschichten: Da geht es ums Gendern, um Flüchtlinge, um Gewalt von Ausländern. Da kann man sich aus einem ganzen Set aussuchen, warum man unzufrieden ist.“

Bad Oeynhausen, Mannheim, Breitscheidplatz… Nichts eben.

Ein früher und ausdauernder Pegida-Chronist. Dafür wurde er schließlich mit dem "Wächterpreis der deutschen Tagespresse" mitausgezeichnet, wie ich interessiert lese. Ein Westgewächs aus dem hessischen Fulda, Jahrgang 1967. Nichts gegen Fulda, ein idyllischer Ort, ich habe ihn einmal besuchen dürfen, der Hl. Bonifatius ist dort begraben. Ein wichtiger Ort, unseres Vaterlands.

Bonifatius tauft und wird getötet, von hier

Unser Land ist gegenwärtig geprägt vor allem von Brüchen. Da kriecht vieles durch. Und zuerst natürlich im Osten. Was nicht bedeutet, daß das, was emporkommt, notwendig angenehm sein muß. Warum sollte es?

Es existiert derzeit ein spätestens aus den 60ern erwachsenes Milieu, das hat weitgehend alle einfluß- und mentalitätsbestimmenden Positionen besetzt, und eben auch in Ostdeutschland, nur daß sie dort über einer weitgehend anders geprägten authochtonen Bevölkerung liegen, soweit sie sich, und das geschah überwiegend, nicht angepaßt hat, wie etwa bei den beiden dort nicht so großen Kirchen. Der Ort ist ihnen grundfremd.

Menschen sind mit ihm böse, das ist natürlich unverschämt. Ethnographisch würde man leidenschaftslos sagen. Es gibt eben unüberbrückbare Abgründe des Nicht-Verstehen-Könnens. Weil die kulturellen Voraussetzungen, überhaupt die Kategorien des Fühlens und Denkens völlig andere sind, das ist das einzig Interessante an diesem Artikel. Er ist wie eine Quelle für eine Feldstudie, wo jemand dann sagt: ‚Das gibt es also auch‘.

„Mich hat überrascht, wie schlecht es mir ging, als ich die Wahlergebnisse am Fernseher verfolgt habe, sie konnten einen ja nicht wirklich überraschen... Es war so zu erwarten, aber es ist schon elend, wenn man so eine blaue Karte sieht.“

Glücklicherweise ist das gar nicht ein Problem Ost- gegen Westdeutschland. Sondern eines des Milieus, das seinen Einfluß und damit vor allem die materielle Versorgung schwinden sieht. 

„Wir Journalisten werden nun als verlängerter Arm der Regierung und als Staatsmedien und sonst irgendwas verunglimpft. Pegida hat eine unerwartete, aber erfolgreiche Mobilisierung geschafft.“

Doch ich durfte eben auch den ehem. ZDF-Fernsehmann und Evangelisten Peter Hahne hören, der in etwa meinte, wer die Karte der Wahlergebnisse der Europawahlen sah, wußte, wo Dunkeldeutschland liegt.

„Heute hat mir ein Anwalt gesagt, er kenne Menschen in Ministerien, die sitzen auf gepackten Koffern.“  Da wird es wohl, nach solchen Worten, nicht wenige Sektfrühstücke gegeben haben.

Unser Vaterland ist, wie auch sonst, gefährdet, und wird belegt von Menschen mit einem zusammengelogenen Weltbild. Die Lüge ist das Urgift, das alles verdirbt. Das ist die Realität. Das gegenwärtig über alles kriechende Milieu lebt davon, die Wirklichkeit zu hassen. 

Und wir, das Erbe, und damit das Leben, zu erhalten. Das wird noch ein schweres Stück Arbeit.

Bonifatiuskreuz an der Straße zwischen Nidderau-Heldenbergen und Karben, von hier

nachgetragen am 9. Juli 2024

Da ich gerügt wurde: Und offensichtlich zu viel, aus faulen Gründen, in die Assoziationsfähigkeiten gesetzt hatte. Die Auflösung. Hindenburg brachte in immerhin amüsanter Form seine reichliche Verachtung zum Ausdruck. Das ist natürlich unvergleichlich zur Tiefenverachtung, den dieser parasitäre Schwarm gegenüber seiner Beute fühlt. Dem Osten halt.

Samstag, 20. April 2024

Frühlings-Nachtrag






Neulich. Nette Leute trieben ihre Kampfspiele. Die Blüten der Bäume trieben erwartbar und angenehm zu schauen aus. Sie wußten noch nicht, dass die Pracht bald eine Hitzewelle wegen des Klimawandels ruinieren würde. Die Schwurbler meinten, es wäre eine Kältewelle gewesen. Die Zeiten eben.


Die Frühlingsnachträge sind mehrenteils vom 20. April a.c. Mitunter hängt man von der physischen Konsistenz sowohl als auch der der technischen Hilfsmittel mehr ab, als einem gegenwärtig ist und einem überhaupt gefallen könnte. Das Gefühl der Vertrautheit ist doch eben immer ein trügerisches. Aber wer setzt schon auf Gefühle. Es scheint also weiterzugehen. Das sowieso. Ein erster Nachtrag demnach.



Wehrhaft zu bleiben, wenn man noch weiß, wofür.







nachgetragen am 11. Juni