Sonntag, 25. August 2019

Alphörner & Herder


Daß ich bei unserer Stadtkirche etwas fremdle, habe ich andernorts hinreichend ausgeführt (etwa mit „Glaube, Liebe, Hoffnung & Barmherzigkeit in der Stadtkirche zu Neustrelitz“). Und um noch einmal die Summe zu ziehen – von außen beeindruckt sie mit ihrer stillen Würde, innen hat sie überraschende Schönheiten, die sie aber irgendwie gut zu verstecken vermag. Ich fürchte, ihr Innenraum ist nicht recht gelungen. Wie auch immer.

Mit einigen Bildern will ich diesmal dagegenhalten. Oben hatten wir schon den Altarraum mit der Kreuztragung der Großherzogin Marie. Gegenüber die in Gold und Silber glänzende Grüneberg-Orgel.


Jeden Sonntag um 17.00 Uhr hat in der Stadtkirche derzeit noch im Rahmen des Orgelsommers 2019 eine Konzertreihe ihren Platz, die schon mehrfach Überraschendes bereithielt. Diesmal, fast hätte ich geschrieben Kuhhörner, nein, Alphörner.

Nun hab ich‘s nicht so mit den Alpen, mir geht da sämtliche Sentimentalität ab, aber das war doch recht imponierend. Ich kann nur die Akteure (neben dem hiesigen Kantor Lukas Storch) Katrin Vogel, Henning Storch und Andreas Frey nennen, man begebe sich selbst auf die Suche (dort ein kurzer Eindruck).


Keine Sorge, es folgt nichts Geistliches, jedenfalls nicht als Predigt, auch wenn unser Vater Luther darob mißbilligend gestimmt zu sein scheint und es gleich um den Weimarer Generalsuperintendenten Herder gehen soll.


Johann Gottfried von Herder wurde nämlich am 25. August 1744 in Mohrungen, Ostpreußen geboren, also vor 275 Jahren. Herr Morgenländer, der hier früher des öfteren auftauchte, erinnerte daran, seine Person gibt es noch immer, den Blog nicht mehr so recht.

Es ist der sehr schöne Anfang eines Poems (das dann leider abfällt) namens „Amor und Psyche auf einem Grabmal“. Und die Pointe. Dies gab es schon einmal an diesem Ort, übersetzt von Prof. Aue. Seine Übersetzung, die er noch einmal änderte, ist es wirklich wert, in Erinnerung gebracht zu werden, der Rest ist - Bilder, genauer gesagt Aufnahmen von farbigen Fenstern der Stadtkirche



Johann Gottfried von Herder 

Inmitten der Ewigkeit

Ein Traum, ein Traum ist unser Leben
Auf Erden hier.
Wie Schatten auf den Wogen schweben
Und schwinden wir
Und messen unsre trägen Schritte
Nach Raum und Zeit;
Und sind (und wissen's nicht) in Mitte
Der Ewigkeit.


Within Eternity

A dream, a dream is our being 
of mortal clay, 
as shadows on the waves are fleeing 
and fade away.
We measure progress by the ride of 
an hours' strife, 
and live, not knowing, right inside of 
eternal life…

Übersetzung / Translation by Walter A. Aue




nachgetragen am 26. August

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