Auf dem obigen Bild sieht man, wie unser Herzog Borwin zu Mecklenburg mit anderen eine Friedenseiche pflanzt. Er habe dieses Zeichen sehr bewußt gesetzt. Seine Familie sei während der letzten 100 Jahre in besonderer Weise von Kriegen, Revolutionen etc. betroffen gewesen. Hinzu kommt, sage ich, daß dieser einzig fortbestehende Familienzweig des Herzogshauses mit seiner halb russischen Herkunft auch das alte Europa verkörpert, in dessen Trümmern wir heute leben. Was mehr, als Präsenz zu zeigen und Zeichen zu stiften, ist da möglich.
Zur eigentlichen Veranstaltung muß ich weiter nichts sagen, weil ich fröhlich auf einen ausführlichen Bericht auf dem Strelitzius-Blog verweisen kann und damit einer solchen Aufgabe enthoben bin.
Hinzu kam die Wiedereröffnung der Schloßkoppel. Das war einmal ein Landschaftspark, geschaffen um 1808 aus einem als Viehweide benutzten Bruchgebiet von Hofmarschall von Hobe im Auftrag des Herzogs Carl. Dieser Park öffnete den Schlossgarten gewissermaßen in die umgebende Landschaft. 110 Jahre später interessierte das nicht mehr so und es entstand eine Art Urwald.
Das ist er immer noch. Aber ein Urwald mit Wegen, Brücken und Bänken, magischen Tümpeln, in die gewesene Bäume gestürzt sind. Und den Franzosensteg gibt es wieder. Das Ufer des Zierker Sees ist auch durch die ganzen Wasserableitungen ziemlich sumpfig geworden. Aber hier kam man bis ans Ufer und kommt es jetzt wieder. Im Februar 2014 hatte ich mich einmal tollkühn über die morschen Balken gewagt (später wurde der Weg dann noch mehr zerstört, um der dergleichen Abenteurer in die Schranken zu weisen), die letzten Bilder sind von damals.
Unser Herzog hat mit seiner Präsenz auch hier das, was seine Vorfahren begonnen haben und diesmal, wenn auch in anderer Gestalt fortdauern darf, gewürdigt.
Um mit einer Pointe zu enden. Am Borkenhaus, wo ich stand, führt ein Weg vorbei, und das Slawendorf ist in der Nähe. Prompt stoppte ein Pritschenwagen, und ein guter Bekannter krähte mich munter an, warum ich mich in diesem Jahr dort noch nicht gezeigt hätte. Ich fürchte, ich war so verdattert, daß ich, um zu antworten, unseren Herzog habe stehen lassen.
Aber immerhin ist der Wanderstock, mit dem ich endlich wieder einigermaßen gehen kann, von dort, selbstgeschnitzt natürlich.
Merkwürdig, wie sich die Dinge unerwartet zu einem sinnvollen Ganzen fügen können.
nachgetragen am 8. April
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