Dienstag, 2. Juni 2009

Über literarische Wegelagerer

Der Chef des Fördervereins der hiesigen größeren Bibliothek hatte mich heute gewissermaßen mit vorgehaltener (moralischer) Pistole mitten in der Stadt genötigt, am Abend eine Veranstaltung zu besuchen, in der die aufregendsten Neuerscheinungen auf dem deutschen Büchermarkt besprochen wurden. Es hat sich gelohnt.

Und jetzt lese ich, bis mir die Augen zufallen, von Walter Kappacher „Der Fliegenpalast“. Einmal ist es interessant, in einem geliehenen Exemplar zu lesen, in dem ein geistvoller Mensch zuhauf seine Kommentare hinterlassen hat, dann geht es um Hugo von Hofmannsthal und endlich beginnt das Buch schon mal mit einem grandiosen Motto von T. S. Eliot: „Ich zeig dir die Angst in einer Handvoll Sand.“

Im Original heißt es (steht zwar nicht im Buch als Anmerkung, aber manchmal sind wir ein bißchen gebildet (Selbstironie!)): „I will show you fear in a handful of dust.” Es ist aus “The Waste Land”. Meine Kommentare sollten aber dann doch besser nach der Lektüre erfolgen.

2 Kommentare:

Mr. Urs hat gesagt…

Wegelagerer ist eines dieser Worte, das bei romatische Assoziation auslöst aber eigentlich doch eine recht blutrünstige Sache ist.

MartininBroda hat gesagt…

Dabei ist der Mann zwar energisch, aber doch eher harmlos. Stimmt, wir gebrauchen oft Worte mit gänzlich anderem Hintergrund und Ursprung für unsere Ironie etc. Die Situation war in diesem Fall, daß er mir auf einer belebten Einkaufsstraße lautstark hinterhergerufen hatte, schon etwas skurril.