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Samstag, 23. Januar 2010

Über den Ernst des Schönen - Peter Joseph Lenné


Grabkreuz für Peter Joseph Lenné auf dem Friedhof von Bornstedt bei Potsdam
hier gefunden

Zunächst bitte ich um Entschuldigung für diesen nachgeholten Beitrag, denn das Datum ist irreführend. Ich wollte diesmal wirklich etwas Gehaltvolleres zu Lenné schreiben. Aber wie mir schon vor einem Jahr an gleicher Stelle auffiel, es ist schwierig zu beschreiben, welch ein Zauber und ein Gefühl wiederhergestellter innerer Harmonie von einer poetisch gestalteten und überraschend geordneten Landschaft auszugehen vermögen. Man muß sich durch sie hindurchbewegen, sie erwandern. Das macht eine Würdigung Lennés zumindest für mich derart schwierig. Große Gartenkunst hat die Macht, jedes verwundete Dasein für einen Moment zu heilen.

Biographisches mag man hier nachlesen. Nur soviel noch, er wurde in Bornstedt begraben, und da ich immer noch hoffe, dort auch eines Tages eingescharrt zu werden, ich würde wirklich vortreffliche Gesellschaft haben.

Donnerstag, 21. Januar 2010

Carl von Preußen - über ein unerfülltes Prinzendasein


Carl Daniel Freydanck,
Ansicht von Potsdam über Glienicke, 1838
hier gefunden

Gelegentlich wird gefragt, was denn die viel bewunderte Königin Luise wirklich Bemerkenswertes hinterlassen habe, nun, z. B. recht unterschiedlich begabte, aber immer äußerst charaktervolle Kinder. Über Friedrich Wilhelm, Wilhelm und Alexandrine war hier schon etwas zu lesen, aber über den Prinzen Carl, der seinem Bruder, dem späteren König Friedrich Wilhelm IV. mit Sicherheit nicht im Geringsten an Kunstsinn und Begeisterungsfähigkeit für das bedeutsam Schöne nachstand, noch nichts.


Tor des Schlosses Glienicke
hier gefunden

Es gibt vermutlich einen bedauernswerten Grund dafür. Er vereinte zwar auf sich die glänzendsten Anlagen (war zugleich gutaussehend und geistreich), dennoch blieb ihm zeitlebens eine tatsächlich angemessene Aufgabe verwehrt, was immer seine Verdienste als Chef der preußischen Artillerie oder als erster Herrenmeister des wiederbegründeten Johanniterordens sein mögen. Mit vielleicht einer Ausnahme.


Schloß Glienicke,
Blick über die Löwenfontaine zum Schloß
hier gefunden

1824 erwarb er das Landgut Glienicke bei Potsdam. 1822 hatte er eine Italienreise unternommen, und offenkundig hatte ihn das Zusammenspiel von antiker Überlieferung, Landschaft und späterer Architektur derart begeistert, daß er etwas davon in die Mark Brandenburg holen wollte, genauer, in die Nähe Potsdams. Potsdam und seine Umgebung sind steingewordene königliche Träume, was immer spätere Zeiten dazugetan haben mögen. Dies ist im Kern heute noch spürbar und vor allem das Verdienst zweier Herrscher, Friedrich II. und Friedrich Wilhelm IV. Letzterer hat noch als Prinz den Bruder lebhaft dabei unterstützt, seine „italienische Phantasie" Gestalt gewinnen zu lassen.


Schloß Glienicke. Große Neugierde, Blick in den Park.
hier gefunden

Karl Friedrich Schinkel und Ludwig Persius als Architekten sowie Peter Joseph Lenné als Gartenschöpfer schufen dann eine gebaute Landschaft, die zusammen mit den gesammelten antiken und byzantinischen Artefakten beeindruckend von sanft gestimmter Harmonie, beiläufiger Schönheit und anhänglicher Überlieferungsfreude zeugt. Etwas, das Bilder gar nicht so leicht als Ganzes zu vermitteln vermögen. Was in und bei Potsdam errichtet wurde, ist oft einzeln gar nicht so spektakulär, mitunter fast epigonenhaft. Aber wenn man diese Orte betritt, nimmt schnell das Gefühl von einem Besitz, man schreite durch einen lebendigen Traum.

Freitag, 23. Januar 2009

Peter Joseph Lenné



gefunden hier

Zu den bedeutenden Geistern, die in Potsdam auf dem Bornstedter Friedhof begraben sind, zählt Peter Joseph Lenné († 23. Januar 1866). Und wenn auch nur ein kleiner Rest Potsdamer Anhänglichkeit übriggeblieben sein sollte, könnte ich nicht umhin, an ihn zu erinnern.

Es ist schwierig, den Zauber und die Sammlung ins Bild zu fassen, die von Gärten und geordneter Landschaft ausgehen können. Man vermag sie eigentlich nur erfassen, wenn man sich durch diese hindurchbewegt. Das wurde mir gerade wieder schmerzlich bewußt, als ich nach Bildzeugen dafür suchte, wie sehr er mit seinem Werk für das Schöne und gegen die scheinbar immer obsiegende Häßlichkeit gewirkt hat.



gefunden hier