Donnerstag, 21. Juli 2016

Nächtlich - dem 20. Juli nachgetragen

Weichselmünde, ein vergangener Ort

"Ich mache mir viel Gedanken darüber, was mit Deutschland in 50 Jahren sein wird." Es war in diesem versiegenden, beunruhigten Tonfall gesprochen, in dem man an lange verstorbene Verwandte denkt, die noch so lebendig sind. Im eigenen Geist, der sich auf eine andere Wanderschaft vorbereitet, wann immer sie ansteht.

Ich war selbst schuld, hatte ihr auf ihrem Bett ein paar Aktualitäten mitgeteilt, mit der beruhigend gemeinten Beifügung: In 50 Jahren beträfe uns beide das alles nicht mehr.
Darauf obige Antwort.

Sie ist besorgt, nicht überrascht. Und das erinnert mich (um viele Ecken) an die Worte eines in einem Film präsentierten erkennbar betagten Zeitzeugen, der sinngemäß sagte: 'Am Ende, als die Front an die Reichsgrenze kam (in Ostpreußen), dachten wir, nun ist er wenigstens vorbei, der Krieg. Denn ins Reich können sie doch nicht'.

Sie konnten.

Jännerwein - Durch Jede Stunde

2 Kommentare:

DirkNB hat gesagt…

Da empfehle ich die Lektüre der Prognosen, die so alle herausgekommen sind und zum Teil diesen Zeitraum umfassen. Und vor allem soooo seriös sind. ;-) Rente in 30 Jahren, Einwohnerentwicklung in 20 Jahren, ... alles schon gelesen.

Die Prognose, was in 50 Jahren sein wird ... Interessant, aber wohl doch eher unrealistisch. Man braucht ja nur den Spieß mal umdrehen. Was haben die Leute von 1966 geglaubt, wie es in 50 Jahren aussieht? Und da sich "die Zeit immer schneller" entwickelt, kann man vielleicht noch etwas weiter zurückgehen: Wie hat man sich in den 1920er Jahren das Jahr 2016 vorgestellt?

Fassen wir also mal zusammen: Prognosen sind von anfang an falsch. Allein, auf die Idee zu kommen ...

MartininBroda hat gesagt…

Bevor ich meinen Kommentar hier hineinquetsche, habe ich lieber einen Beitrag dazu geschrieben, der eben fertig wurde. Zu sagen, stimmt alles so, war mir denn doch zu wenig.