Samstag, 26. September 2015

Tennyson &



Über diesem Gedicht bin ich letzte Nacht eingeschlafen. Das ist so etwas zu kurz und daher falsch, aber lassen wir es dabei. Als ich einmal mehr schuldbewußt Seiten durchging, die ich inzwischen zu oft vernachlässigt habe, stieß ich über „Jason Shaw“ auf „Break, Break, Break“ von Alfred Lord Tennyson, im Englischen offensichtlich zu Tode geliebt und somit wohlbekannt. Aber das ist nun einmal die Spielwiese der anderen.

Außerdem sah ich am Morgen des folgenden Tages auf diese ganz schauerliche nachfolgende Übersetzung ins Deutsche von 1862, die verdienstvoll zugänglich gemacht worden ist. Das und anderes war, wie ich dann gelernt habe, einem Freund nachgerufen, der früh verstarb.


Wenn es doch im Deutschen noch diese Verbundenheit mit dem geben würde, was an Schatzräumen der Sprache Vorhergehende erschlossen haben, und mit ihrem Leben besiegelt. Eine zertrümmerte Nation sollte besser erst einmal innerlich mit dem Aufräumen und Wiederaufbauen beginnen. Denn die Erfolge der Außenseite sind nicht weniger vergänglich und kein Ersatz für das Eigentliche.


Alfred Lord Tennyson

Am Meere

Schwer, schwer, schwer
Brande zum Ufer, See!
Und ich wollt’, ich könnte singen,
Was so mich füllt mit Weh.

O, glücklich der Fischerbursch,
Daß ihm spielende Schwestern nahn!
O, glücklich der Seemannsbub’,
Daß er singt in seinem Kahn!

Und die Schiffe segeln fort,
Bis der blinkende Port sich zeigt –
Doch weh um den Druck einer kalten Hand,
Und den Mund, der auf ewig schweigt!

Schwer, schwer, schwer
Brand um das Riff, o See!
Doch nimmer kehrt uns ein todtes Glück –
Weh, weh, weh!

Übersetzung von hier 

nachgetragen am 27. September

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