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Samstag, 17. November 2018

Königin Charlotte zum 200. Todestag – ein Nachtrag

William Beechey: Queen Charlotte

Königin Sophie Charlotte, die Gemahlin Georg III. starb am 17. November 1818, also vor 200 Jahren. Ich muß gestehen, es wurmte mich, sie aus diesem Anlaß hier nicht noch einmal gewürdigt zu haben. Aber in Mirow gab es dazu eine angemessene Festveranstaltung (der ich nicht beiwohnen konnte, so daß ich nur auf diesen Bericht verweisen kann), und Frau Lembke wird ihr Amt gewohnt souverän ausgefüllt haben. Dessen bin ich mir sicher.

Was also tun? Ich selbst stieß bei meinem kleinen September-Beitrag über eine der 3 Strelitzer Königinnen (ich weiß, vielleicht auch vier, aber ich lasse mich bis jetzt nur zu 3 ¼ überreden) doch arg an meine Grenzen (und man sollte wirklich nur über das schreiben, in dem man einigermaßen zu Hause ist. Aber dann stolperte ich über eine Lektüre, die mein Dilemma wenigstens etwas auflöste (ohne es übrigens sogleich zu merken).

„All Things Georgian“ - Untertitel: „Super Sleuths who blog about anything and everything to do with the Georgian Era“ - nennt sich ein höchst unterhaltsamer Blog, in dem zwei Damen die Themen vom Wetter in Whaplode, Lincolnshire bis hin zum Wechsel der Damenfrisuren während der georgianischen Zeit ausspannen und sich so bemühen, eben diese Epoche abzubilden. Ich habe nur 2  amüsantere Beispiele herausgegriffen.

(Übrigens hüte man sich, so man meiner Empfehlung folgt, wenn man dort angelangt ist, auf die Schaltfläche „Blog“ zu gehen, es sei denn, man will unbedingt seinen Browser einfrieren. Besser geht man auf „RECENT POSTS“ oder „Search“ und arbeite sich von da aus hindurch.)

Einträge über Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz findet man selbstredend einige, darunter eine Bildergeschichte namens „The many faces of George III’s wife, Queen Charlotte“, worin Portraits der Königin vorgestellt werden. Darunter 2 Versionen eines Gemäldes von William Beechey, einer der von ihr bevorzugten Künstler (sie ernannte ihn zu ihrem offiziellen Hofporträtisten), oben eingangs hier abgebildet ist die Version von 1796, am Ende wird sich die von 1812 finden.

In der georgianischen Ära fand das Britische zu seiner charakteristischen Gestalt, man baute Renaissance-Paläste nach, warf sich sozusagen den römischen Mantel über und versuchte bald, auch in vielfältig anderer Weise dem Vorbild nachzueifern. Irgendwann würde man den Begriff „Empire“ dafür finden.

Königin Charlotte ist ein Symbol dieser Epoche, und als solches vermag sie gewissermaßen auch eine Brücke zu bilden, von ihrer Strelitzschen Heimat hin zu dem Britannien ihrer Epoche.

William Beechey: Queen Charlotte

nachgetragen am 21. November 2018

Samstag, 26. Juli 2008

Über die Fortdauer von Namen

Die Gegend, in der wir leben, hieß noch vor einiger Zeit "Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz". Nun das "Groß" war bei 2.929,5 km² Ausdehnung etwas hochgestapelt. Aber da die Strelitzer Herzöge darauf bedacht waren, den gleichen Rang wie ihre Schweriner Vettern zu wahren, obwohl sie bei der letzten Teilung Mecklenburgs 1701 den deutlich kleineren Teil des Landes erhalten hatten, gelang es ihnen bei der Standeserhöhung der Schweriner mitzuhalten.

Recht eigentlich "bekannt" ist es wohl nur durch die Einheiratungen in andere deutsche bzw. europäische Fürstenhäuser geworden, zunächst denkt man natürlich an die hochverehrte Königin Luise, aber es gab auch eine Sophie Charlotte, Schwester Herzog Adolph Friedrichs IV. und seit 1761 als Gattin Georgs III. englische Königin.

1773 nun erlangte der Botanische Garten von London eine aufsehenerregende Blume, die im südlichen Afrika ihre Heimat hat, und zu Ehren der Königin Sophie Charlotte benannte man diese Blume bzw. ihre ganze Gattung nach deren Heimat Mecklenburg-Strelitz: "Strelitzia" bzw. "Strelitziaceae".

Völker vergehen, Länder verschwinden und bedeutsame Namen versinken im Vergessenwerden. Vielleicht bleibt von ihnen der Name eines Flusses, eines Berges, eines Monats oder eben einer Blume. So lebt der Name dieses vergangenen kleinen Großherzogtums immerhin in einer Blume weiter.




"Strelitzia reginae", Berthold Werner, gefunden hier