Sonntag, 15. Januar 2023

Ein überwürztes Sauerkraut



Zuerst etwas TMI. Ich vertrage Sauerkraut wirklich nicht besonders. Doch nach einer gewissen Zeit hat mein Körper das immer wieder vergessen. Wenn ich dann etwa sehr fett aussehende Schweinswürste sehe, denke ich automatisch: Du müßtest mal wieder Sauerkraut machen. Außerdem war ich irgendwie in morbider Stimmung. Was man auch daran erkennen kann, daß ich inzwischen ein Faible für mißglückte Bilder entwickelt habe.

Der Vorgang: Viel angeschmorte Zwiebeln als erstes, dazu klein geschnittene Pellkartoffeln und Salz, Pfeffer- sowie Pimentkörner, Wacholderbeeren, ganze Nelken und ein halber Busch von Lorbeerblättern, ach so, und Sauerkraut natürlich. Und die Knacker, wie konnte ich nur den Anlaß vergessen, samt eines guten Stücks gekochten Bauchspecks, in eßbare Portionen zerkleinert selbstredend. 

Am Abend zusammengeköchelt, ich dachte noch, wenn es auch furchtbar ausfallen sollte, riechen tut es wunderbar. Es war überraschenderweise genießbar, sehr sogar. Aber ich werde voraussichtlich nur ein wenig davon essen. Den Rest kann man einfrieren und nach einiger Bearbeitung als Füllung für Pasteten nehmen z.B. 

Und später: Den Eingangssatz, nein, den eigentlich nicht, aber den zweiten, diesen könnte ich wohl vorübergehend streichen.


9 Kommentare:

DirkNB hat gesagt…

Vielleicht ist es ja auch nicht das Sauerkraut als solches sondern die Beigaben, die die Verdauungsprobleme verursachen. ;-) Für die gute Bekömmlichkeit der Speise vermisse ich in der Zutatenbeschreibung allerdings etwas Kümmel (oder habe ich es übersehen). Es muss ja nicht unbedingt als ganze Körner beigegeben werden (ich mag auch nicht, darauf zu beißen, abr zu Kohlgerichten gehört es einfach), in Anwesenheit groben Salzes lassen diese sich gut mörsern bzw. einfach in eine Gewürzmühle geben und hineinmahlen wie Pfeffer.
Übrigens: Schön, wenn alte Traditionen wieder aufleben. ;-)

DirkNB hat gesagt…

Vielleicht ist es ja auch nicht das Sauerkraut als solches sondern die Beigaben, die die Verdauungsprobleme verursachen. ;-) Für die gute Bekömmlichkeit der Speise vermisse ich in der Zutatenbeschreibung allerdings etwas Kümmel (oder habe ich es übersehen). Es muss ja nicht unbedingt als ganze Körner beigegeben werden (ich mag auch nicht, darauf zu beißen, abr zu Kohlgerichten gehört es einfach), in Anwesenheit groben Salzes lassen diese sich gut mörsern bzw. einfach in eine Gewürzmühle geben und hineinmahlen wie Pfeffer.
Übrigens: Schön, wenn alte Traditionen wieder aufleben. ;-)

MartininBroda hat gesagt…

Ich bin so, zwar nicht lese- aber doch kommentarentwöhnt, daß ich eben erst darauf stoße, hoffe, der vorige Kommentar war nur den mittlerweile zittrigen Händen geschuldet, nicht, daß ich etwas übersehen hätte :) Ich kann Kümmel nicht ausstehen, warum immer. Und ja, ich koche ja trotz allem immer noch, wie sonst. Mochte aber nicht weiter davon Aufhebens machen, hatte alles einen, vergangenen Grund. Schön aber, wenn's gefällt. Von wegen Tradition. Ich bin immer noch ein treuer, sagt man wohl so, Hörer.
Aber es war schon eine erfreuliche Erfahrung, wie man eine kleine "Delle" der Vergangenheit ausbügeln konnte.
Weiter viel Spaß bei mediatope oder wie das Ding heißt.

DirkNB hat gesagt…

Mediatop (mit langem o wie in Biotop) Naja, alles neu macht die Zeit. Immer mal wieder.
Kümmel ist ja wirklich nicht jedermanns Sache. Deswegen fein mahlen und unterhalb der geschmacklichen Wahrnehmungsgrenze ins Essen schummeln. Alternativ: Es gibt auch Kapseln mit Kümmelöl, wie ich seit meinem Aufenthalt im hiesigen Hotel Bonhoeffer weiß. Nur mal so als Idee. ;-)

MartininBroda hat gesagt…

Vielleicht schummel ich es mal hinein. Aufenthalt im Hotel Bonhoeffer klingt ja gruselig, ich hoffe, es war nur Bauchnabelsausen im großen Zeh, wie meine verewigte Frau Mutter gern sagte.

Ich hatte mir einen längeren Aufenthalt im trauten eigenen Heim über Dezember / Januar gegönnt, unglückliche Kontaktaufnahme des Kopfes und Rückens mit dem Straßenasphalt, hat hübsch entschleunigt, nur den Schlafrhythmus ruiniert.

DirkNB hat gesagt…

Auch eine schöne Umschreibung für einen Sturz. ;-) Aber solange der Humor erhalten bleibt, ist ja noch nicht aller Tage Abend. Oder wie das heißt.
Naja, es war wohl etwas mehr als Bauchnabelsausen im großen Zeh, aber es ist gerichtet. Und ein schönes Gegenbeispiel für die alte Männerweisheit bzgl. Beschwerden: "Das kommt von allein, das geht auch wieder von allein." Das wäre nicht allein wieder gegangen. Und wenn, dann nur mit mir zusammen. ;-) Immerhin: Ich hatte zeitweise einen Zimmernachbar "Appendix", der zu den ganzen Voruntersuchungen und -gesprächen selber hin musste, bei mir kamen die Fachärzte ans Bett, bzw. ich wurde samt Bett zu ihnen expediert. Da gibt es ja eine eigene Abteilung für: Bettchauffeure, die den ganzen Tag nichts anderes machen als Patienten in ihren Betten durch die Gegend zu schieben. Da lernt man auch mal besondere Bereiche des Klinikums kennen, wenn es durch diese eine Abkürzung oder Umleitung gibt. ;-) Meine Hochachtung für der Ortskenntnis.
Aber die Lösung war einfach, ich erwachte auch nicht in der Intensivstation und alles wandelte sich zum guten. Da behält man das Haus, die Abteilung und sonst alle Begleitumstände positiv in Erinnerung. Es war mein erster eigener Behandlungsaufenthalt im Hotel Bonhoeffer.

MartininBroda hat gesagt…

Schön, daß es gerichtet ist! Mir ist der Bau durchaus etwas zu labyrinthisch-klaustrophobisch, aber zum Spaß geht man da ja auch eher nicht hin. Ich selbst hatte zum Glück bisher nur Kurzaufenthalte für Untersuchungen etc. Aber alte Leute reden zu gern von solchen Sachen und das wird voraussichtlich nicht besser werden. Nur als Selbstbeschränkung gemeint, keine versteckte Kritik, ganz im Gegenteil.
Dann werde ich mal die Sendung nachhören, hatte am Sonntag nicht richtig geklappt. Man schätzt doch irgendwie inzwischen vor allem die Kontinuitäten, also weiter viel Vargnüjen!

DirkNB hat gesagt…

Labyrinthisch trifft es, aber wenn man einen Inhouse-Chaffeur hat, gehts. ;-) Zumal ich sehr dicht am Ausgang (Haus C) nächtigte. Das Problem: Aus damals aktuellem Anlass war der dortige Eingang direkt an der Zufahrtschranke dicht gemacht und der Personenverkehr fand nur über den Haupteingang statt. Lange Wege, wenn man doch selbst unterwegs war. ;-) Damit sei das Thema dann aber auch abgeschlossen. Noch fühle ich mich ja nicht so alt, um das weiter auszuwalzen, um dem Klischee zu entsprechen.

MartininBroda hat gesagt…

So ist es gut :)