Dienstag, 29. Mai 2018

Gedenken an Konstantinopel

Mutter Gottes zwischen Johannes II. Komnenos und Irene
(Hagia Sophia, Mosaik ) hier gefunden


3D-Simulation der Hagia Sophia (rekonstruierte Außenansicht)


Die Bauten Konstantinopels in byzantinischer Zeit

Vor 565 Jahren, am 29. Mai 1453 starb die Kaiserstadt Konstantinopel.

""O wär‘ ich doch ein Vogel nur, o wär ich eine Schwalbe,
um auf die spitzen, schwarzen Berg‘ Bulgariens zu fliegen!
Um zu erblicken und zu sehn Konstantinopels Hafen.

Ein Griechenmädchen, das rief laut, von einem hohen Turme:
'Tritt vor und sieh, Herr König du, du Herrscher Konstantinos,
Konstantinopel brennen sie, und all die Klöster flammen.
Sieh wie die Türken schlachten hin die Griechen gleich den Lämmern!'
Wie soll der König all dies sehn, der Herrscher Konstantinos,
da er getötet worden ist, beim Schein des Morgens, gestern!“

aus „Konstantin Paläologos' Tod“

Chora-Kirche, Madonna Hodegetria, Mosaik

Es kam ein schönes Vögelein wohl aus der Stadt geflogen,
nicht macht's im Weingelände halt, nicht ruht es in den Gärten;
es flog und flog und hielt erst an in Ili's Festungswällen,
und wie's den einen Flügel hob, war er in Blut getauchet,
und wie's den andern schüttelte war drin ein Brief verborgen,
und wer ihn las, der hat geweint und seine Brust zerschlagen. -
"Oh wehe mir und nochmals weh! Romania ist zerstöret!"
Die Kirchen weinen schmerzerfüllt, es klagen all die Klöster,
Jiannis Chrysostomos selbst weint und weiß sich nicht zu trösten.
"O heiliger Jannis, weine nicht und suche Trost zu fassen!"
"Romania fiel in Feindeshand, Romania ist zerstöret."
"Wenn auch zerstört, blüht sie doch neu und zeitigt neue Früchte."

„Die Einnahme von Trapezunt“

Fresken in der Hagia Sophia von Trapezunt


Peter Tschaikowski, 
Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomus, Op. 41: No. 6

Cherubimhymnus

Die wir die Cherubim
auf mystische Weise abbilden
und der lebenspendenden Dreifaltigkeit
den dreimal heiligen Lobgesang singen,
alle Lebenssorge lasset uns ablegen,
damit wir den König des Alls empfangen,
den von Engelsordnungen
unsichtbar mit Speeren Begleiteten:
Alleluja, alleluja, alleluja.

Überführung der Gebeine des Hl. Chrysostomos in die Apostelkirche


Theotokion, hier gefunden

Theotokion am Sonntag

Dem Unfaßbaren und Grenzenlosen, der mit dem Vater und dem Geiste eines Wesens ist, hast du in deinem Leibe, Gottesgebärerin, geheimnisvoll Raum gegeben. Wir haben erkannt, daß die eine und unvermischte Dreifaltigkeit der Gottheit durch dein Gebären in der Welt verherrlicht wird, deswegen rufen wir dankbar zu dir: Freue dich, Gesegnete.

Theotokion am Dienstag

Durch die strahlenden Blitze, Allunbefleckte, des aus deinem Leibe hervorgegangenen Gottessohnes erleuchte die im Glauben dich besingen und entreiße uns der lichtlosen Finsternis und der ewigen Qual durch deine Fürsprache.

aus den Theotokien zum Morgengottesdienst des russischen Oktoichs


Pammakaristos-Kirche, Kuppelmosaik
hier & hier gefunden


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Konstantinos XI. Palaiologos fiel am 29. Mai 1453 bei der Verteidigung Konstantinopels als der letzte byzantinische Kaiser.

„Konstantin Paläologos' Tod“ / „Die Einnahme von Trapezunt“ Volkslieder übersetzt von Georgios Aridas

Das Reich von Trapezunt als letzter unabhängiger Teil des byzantinischen Reichs fiel am 15. August 1461. „Romania“ - Die Bewohner Ostroms nannten sich selbst nicht Byzantiner (nach dem alten Namen Konstantinopels) sondern Römer - griechisch Ῥωμαῖοι (Rhomaioi), im Deutschen wird dies zur Unterscheidung oft als Rhomäer wiedergegeben.

Johannes von Antiochia mit dem Beinamen Chrysostomos, ist der meist überlieferte östliche Kirchenvater, einflußreich u.a. als Prediger und Reformator der Liturgie. Der Westkirche gilt er als er einer der vier Kirchenlehrer des Ostens. Er starb in der Verbannung. Seine Gebeine wurden 438 nach Konstantinopel überführt und in der Apostelkirche beigesetzt, 1204 beim 4. Kreuzzug geraubt, gab sie Papst Johannes Paul II. dem Patriarchen Bartholomäus I. 2004 zurück. Die  Apostelkirche war die zweitgrößte Kirche der Stadt  und wurde 1461 von den Türken abgerissen. An ihrem Ort entstand darauf die Fatih-Moschee (Eroberer-Moschee), benannt nach Mehmed II., dem Eroberer Konstantinopels.

Neben der Hagia Sophia und der Chora-Kirche sind in Konstantinopel in der Kirche der Theotókos Pammakarístos (der allerseligsten Gottesgebärerin) die meisten Mosaiken erhalten.  Nach dem Abriß der Apostelkirche durfte der Patriarch zunächst (bis 1587) in die Pammakaristos-Kirche ausweichen. Später wurde diese ebenfalls in eine Moschee umgewandelt, Murad III. benannte sie zur Feier seinen Siege Fethiye Camii (türkisch Fetih – Eroberung). Der Sitz des Patriarchats ist gegenwärtig der Vorort Phanar.

Eine byzantinische Fahne in dieser Gestalt ist eine Rekonstruktion und so nicht überliefert. Die Dynastie der Paläologen aber etwa hat offenkundig diese Form benutzt, nur, daß an Stelle des Chi Rho das Familienmonogramm stand. Das Christusmonogramm (griechisch Χ (Chi) und Ρ (Rho) für CHRistos  war aber sei Konstantin ebenfalls in Gebrauch. Diese Zusammenfügung ist daher durchaus sinnvoll und bedacht (hier gefunden).

nachgetragen am 6. Juni

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