Donnerstag, 12. Februar 2009

Warum gerade Geschichte &

Es ist merkwürdig, wenn man erleben kann, wie grundlose Geduld nicht antwortlos bleibt. Ich hatte gerade dieses Erlebnis, will zu Namen keine näheren Ausführungen machen, nur soviel, das Ganze hat hier schon einmal eine Rolle gespielt.

Wie gesagt, es ist merkwürdig, etwas war eben noch, vermittels welcher Wege immer, lebendig, einschneidend Trennendes tritt dazwischen, und langsam erstarrt alles zur Erinnerung, wie halb getauter Schnee mit seinen zufälligen Spuren, den die neue Kälte in seiner Form festhält.

In der Natur kann man einigermaßen sicher sein, daß der Wechsel der Jahreszeiten eine Veränderung herbeiführen wird, im Leben ist das nicht ganz so sicher. Aber es passiert. Etwas, das zu einer bedeutsamen Erinnerung geworden war, wird völlig überraschend wieder lebendig.

Warum kommt jetzt die Geduld ins Spiel; ich hatte sozusagen etwas, wirklich nur etwas, viel zu wenig, wie ich jetzt weiß, übertragen gesprochen vor einem Grabstein meditiert und jemand hat dabei zugehört und wie erwähnt überraschend geantwortet.

Auch dieser lebendige Moment wird wieder verschwinden, aber wir sind um eine Lektion reicher. (Wie ich zu sagen pflege, und wenn wir dann irgendwann am klügsten sind, sterben wir prompt, welche Verschwendung.)

Erstaunlich verwandt erscheint, wie es einem gelegentlich auch mit der Geschichte ergehen mag, eine ebenso erstarrte Erinnerung, ob nun unsere oder von anderen weitergegebene, wird für einen Moment lebendig. Mir jedenfalls geht es manchmal so, und wenn das an manchen Bemerkungen hier zu spüren ist, würde es mich freuen.

Die Spuren der Erinnerung werden unausweichlich weiter verblassen (und wenn wir allein daran denken, was uns bereits aus der Antike verlorengegangen ist, kann das ein recht schmerzhafter Gedanke sein), aber vielleicht ist das Entscheidende nicht unbedingt die genaue Gestalt der Spur, solange noch die Erinnerung dessen, der sie gesetzt hat, möglich bleibt und die Gewißheit, eben gerade jetzt an diesen und an etwas Bleibendes geraten zu sein. Was immer dieses letzte Bleibende sein mag.

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