Freitag, 16. Oktober 2009

Nur einige Kalenderblätter


"Tristes Apprets" - Jean Philippe Rameau
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Es ist erstaunlich, wenn beim Blättern im Geschichtskalender bei verschiedenen Namen nicht nur lebendige Erinnerungen auftauchen, sondern damit zugleich das Vergangene mit dem Gegenwärtigen in einen lebhaften Austausch tritt, in einem selbst. Das mag etwas erklärungsbedürftig klingen, aber daran soll es ja nicht liegen, fangen wir also der Reihe nach an.

Ach so, nein ich bin jetzt nicht auch gaga geworden und glaube, mit Geistern und Verstorbenen lebhaften Umgang pflegen zu können, wie so mancher verwirrte Zeitgenosse. Es ist anders.


Marie Antoinette als „Witwe Capet” im Jahr 1793
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Zunächst fiel mir auf, Königin Marie Antoinette wurde heute von ihren französischen Freiheits- und Menschheitsfreunden umgebracht. Nein, ich mag immer noch nicht eine Charakterstudie von ihr hier ausbreiteten, aber spätestens in ihrem „Prozeß“ ist deutlich geworden, daß diese junge Frau, und sei es, daß sie erst im Sturz zu dieser Größe gelangt ist, ihren Anklägern in Wahrheit moralisch haushoch überlegen war. Es gibt einen Film über sie, aus dem dieses Video dort oben stammt, welches ich derart bezaubernd finde, daß ich es gern noch einmal anbringe.



Arnold Böcklin wurde am 16. Oktober 1827 geboren und ich hatte mir zunächst kaum erklären können, warum ich vor nicht langer Zeit ein kleines Porträt über ihn geschrieben hatte, das jetzt so gar nicht zu den Lebensdaten passen mochte, nun das war einfach, Urs aus Zürich hatte mich darum gebeten. Und ich bin nun in der vorteilhaften Lage, darauf verweisen zu können.


Oscar Wilde
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Und wir kommen der Frage schon etwas näher, wie Geschichtliches und Persönlich-Aktuelles sich denn verbinden können, es wird schlimmer. Ich mag Oscar Wilde, wer nicht, und als ich vor langer Zeit meinte, einmal eines dieser Instrumente benutzen zu müssen, die so ein Blog bereithält, landete ich bei Derik aus dem Mittleren Westen der USA, der angegeben hatte, diesen auch zu mögen. Ich muß gestehen, daß mein Englisch nie ausreichte, um seine umfänglichen Ausführungen zu verstehen, was ich aber sehen konnte, war, daß er augenscheinlich langsam zugrunde ging, ob an seiner Umgebung oder an sich, ich weiß es nicht, wünsche ihm aber das Beste, eine wirklich verstörende Leseerfahrung, die aber irgendwie auch sehr zu Wilde paßt.

Oscar Fingal O' Flahertie Wills Wilde wurde am 16. Oktober 1854 in Dublin geboren und ich will für heute nur mit wenigen Zitaten von ihm enden:

„Denken ist wundervoll, aber noch wundervoller ist das Erlebnis.“

„Von allen Posen ist die moralische die anstößigste.“

„Manchmal bin ich so geistreich, daß ich nicht ein einziges Wort von dem verstehe, was ich sage.“

„Wer häßliche Absichten in schönen Dingen entdeckt, ist verdorben, ohne liebenswürdig zu sein. Das ist ein Fehler.“

„Die Leute sagen manchmal, Schönheit sei oberflächlich. Das mag sein. Aber zumindest ist sie nicht so oberflächlich wie das Denken.“

2 Kommentare:

Pilgrim hat gesagt…

You forgot Theresa de Avila! Propz Pilgrim

MartininBroda hat gesagt…

Yes and Freiherr Adolph Franz Friedrich Ludwig Knigge as well, besides I like her, but this post was really crowded and I was tired.