Samstag, 22. Juni 2019

Feldberger Bilder









Ein paar Aufnahmen, die in Feldberg vor dem dortigen Konzert des Gospelchores entstanden sind. Die Photos von der Kirche im Gegenlicht sind irgendwie originell mißlungen, während die letzten beiden von der Probe sozusagen nur mehr dokumentarischen Charakter haben.

nachgetragen am 24. Juni 

Samstag, 15. Juni 2019

Konzert Neubrandenurg - 20 Jahre Gospel Union




Ich bin mir relativ sicher, daß ich diesen Ort noch nicht für Werbung in eigener Sache genutzt habe. Das mit der eigenen Sache stimmt auch nur bedingt, denn schließlich spielt meine bescheidene Person hier - fast - nur eine Statistenrolle, jedenfalls eine sehr am Rand.

Der Chor, der mich seit inzwischen einer Reihe von Jahren trägt und erträgt, wird 20 Jahre alt. Dazu gibt es heute in Neubrandenburg ein Konzert. Alles weitere mag man der folgenden Ankündigung entnehmen.

Das Bild ist bei der gestrigen Generalprobe entstanden. Linda Psaute, die uns den Rücken zuwendet, dafür aber ihre ganze Aufmerksamkeit dem jungen Mann vor ihr - übrigens zur Unterstützung des Chors aus den "Colonies" angereist, wie die Briten sagen würden - gibt ihm erkennbar gerade Anweisungen, wie er den Chor zu begleiten habe.

Ich hoffe sehr, daß die gegenwärtige Schwüle mich nicht vom Podest werfen wird, aber zumindest bei der Generalprobe war es doch erträglich in den Mauern der Johanniskirche.



Dienstag, 11. Juni 2019

Gedanken-Späne

Olivier-Stanislas Perrin, L'atelier du menuisier

Wo gehobelt wird, daher so auch beim Nachdenken, fallen Späne. Gedanken-Späne gewissermaßen -  davon kann man sich sogar ein bequemes Lager machen, auf dem Gedanken-Abfall:


Misogynistisches

Gefühlte Wahrheiten bauen keine Brücken, auf denen man sich leidlich seines Lebens sicher sein könnte.

Die Idee der Wahrheit sei etwas, das sich Männer ausgedacht hätten, um Frauen zu demütigen.


Jean Philippe Rameau, Tristes Apprets Pales Flambeaux


Vom Angehen gegen das Schöne

Zu dem eher abgegriffenen Einwand, ein jeder empfände eben etwas anderes als schön: Auch Gefühle können irren, und tun dies sogar gewöhnlich. Eine Sache, mit bebender Stimme vorgetragen, wird davon nicht notwendig wahrer. Eher gilt der Verdacht des Gegenteils.

Die zeitgenössische Fürsorge für Denkmäler will sie dekontaminieren und einsargen. Eine „Kultur“ des Todes.

Was niedere Geister gegen das Schöne und insonderheit gegen die Kunst aufbringt, ist, was in beidem an das Transzendente rührt. Es würfe sie auf sich selbst zurück, würden sie sich stellen. Der niedrig Gesonnene will etwas besitzen, um es zerstören zu können. Allein dessen Dasein beleidigt seine Existenz.

Wenn das Böse meint, das Auslöschen der Dinge verleihe ihm Macht, dann scheint es zwar äußerlich richtig, aber es ist nicht wahr. Denn, der die Dinge ins Leben ruft, kennt sie und ihre gute und rechte Bestimmung und in Ihm bestehen sie fort.

Puritanismus, das ist die Blindheit des Fanatismus, als ob man sich erst die Augen ausstechen müßte, wenn man Gott recht dienen wolle, darum diese Feindschaft gegen alles Schöne, Bildwerke, Kathedralen, Theaterstücke, ja alles Sinnliche... Es ist die Verachtung von Gottes Schöpfung in dessen Namen.


John Keats: Endymion, A Thing of Beauty, read by Tom O'Bedlam,
hier gefunden, der Anfang findet sich hier übersetzt


Reaktionäres

Wirklichkeit ist ein rechtes Vorurteil und das Ausbleiben des Weltuntergangs eine weitere perfide Verschwörung.

Das Progressive ist eine Art von aggressiv fortschreitender Bewußtseinsstörung. Es existiert, um zu verfolgen.

Es ist es ein hilf- und sinnloses Unterfangen, jemandem mit Vernunftgründen kommen zu wollen, der Wahrheit für ein repressives Konstrukt hält.

Dem Linksverlorenen wird angesichts von Räuber- und Mörderbanden gewöhnlich ganz sentimental ums Herz.

Die Französische Revolution war das Laboratorium, in dem herausgeklügelt wurde, wie man das große Morden systematisch mit moralischem Hochgefühl amalgamieren könne.


Jean-Philippe Rameau, Les Indes Galantes


Gegenwarts-Belästigung

Was ein olfaktorischer Notstand ist, das ist mir aufdringlich einsichtig. Dagegen hilft Kernseife, oder nötigstenfalls etwas chemisch Erfreuliches aus der Sprühdose. Aber ein Klimanotstand? Davon will sich mir kein Begriff einstellen. Stehen die Bewohner solcher Gegenden in Gefahr, sich urplötzlich in Luft aufzulösen? Ist es von der Art, wie den Himmel wegen des amerikanischen Präsidenten (er lebe lang und gedeihlich) anzuschreien? Wir bleiben ratlos zurück.

Die Dinge sind zerstört und durcheinander geraten. Valle de los Caídos.

Eine auf Widerspruch zur Wirklichkeit hin angelegte Existenz kann diesen immer nur noch mehr eskalieren.

Sie haben sich so komfortabel in der Schuld der anderen eingerichtet. Doch die Toten erziehen zu wollen, wirkt leicht anachronistisch. Aber, daß etwas anachronistisch ist, allein, macht es natürlich noch nicht unwahr.

Der Widerwille gegen das Wieder-Erstehende ist der Haß gegen die Heilung.

Bei Mißdeutungen an Mißverständnisse zu denken, setzt den guten Willen des anderen voraus. Woher noch immer dieses Urvertrauen?

Kultur bedarf einer gewissen Anstrengungsbereitschaft. Eine rein biologisch anwachsende Masse garantiert noch keine Weisheit. Bildung, eine neue Bosheit, die sie aus ihren gewohnten Verhältnissen riß.

Die Springteufel des neuzeitlich Dahinplazierten.


Jessye Norman: "Im Abendrot" - Richard Strauss


Sentimentales

Leben ist etwas, das einem mitgespielt wird. Am wahrsten bleiben die Erinnerungen an das, was es nie gegeben hat.

Wenn ein Mecklenburger Visionen hat, betrinkt er sich und hofft, daß der Spuk bald wieder vorbei ist.

Wer kennt das nicht? Man ist klüger als man selbst, weiß aber keinen Gebrauch davon zu machen.

Man denkt leicht, daß die verwandte Sorge, das gleiche Interesse eine besondere Verbindung stiften müßten. Natürlich nicht. Eher gibt es dem Ressentiment einen neuen Spielboden.

Die Varianten des Unmöglichen genießen.

Was für ein Kehrrichthaufen unsere Gedanken sind.


Jessye Norman: „Ich bin der Welt abhanden gekommen“,
G. Mahler/ F. Rückert, hier gefunden


Fremd-Kluges

"Einem König sollte nichts mehr am Herzen liegen, als so vielseitig, so unterrichtet, orientirt und vorurtheilsfrey, kurz so vollständiger Mensch zu seyn, und zu bleiben, als möglich. Kein Mensch hat mehr Mittel in Händen sich auf eine leichte Art diesen höchsten Styl der Menschheit zu eigen zu machen, als ein König."

"Ein wahrhaftes Königspaar ist für den ganzen Menschen, was eine Constitution für den bloßen Verstand ist."

Aber:

"Ein einstürzender Thron ist, wie ein fallender Berg, der die Ebene zerschmettert und da ein todtes Meer hinterläßt, wo sonst ein fruchtbares Land und lustige Wohnstätte war."

Georg Philipp Friedrich von Hardenberg

Hans-Dietrich Sander habe dies die "Tribunalstruktur" der marxistischen Kritik genannt. Und ich lese Tribalstruktur. Hm.

Ein junger Einwohner Kinshasas bei David Van Reybrouck: „Wie lange wird diese Unabhängigkeit noch dauern? Wann kommen die Belgier zurück?'“ Und das den Belgiern!

„Die Hierarchien sind himmlisch. In der Hölle sind alle gleich.“

Nicolás Gómez Dávila


Camille Saint-Saëns, Ave Verum, Motette zu 4 Stimmen

Sonntag, 9. Juni 2019

Pfingsten – Hymnen & Bilder

Stundenbuch des Herzogs von Berry, Les Très Riches Heures
Pfingsten, hier gefunden


Gregorian chant notation from the Liber Usualis (1961), p. 885.
Latin lyrics sung by the Schola Cantorum of Amsterdam Students,

Veni creator Spiritus,
Mentes tuorum visita:
Imple superna gratia,
Quae tu creasti pectora.

Qui diceris Paraclitus,
Altissimi donum Dei,
Fons vivus, ignis, caritas
Et spiritalis unctio.

Tu septiformis munere,
Digitus paternae dexterae.
Tu rite promissum Patris,
Sermone ditans guttura. 

Accende lumen sensibus
Infunde amorem cordibus,
Infirma nostri corporis
Virtute firmans perpeti. 

Hostem repellas longius
Pacemque dones protinus;
Ductore sic te praevio
Vitemus omne noxium. 

Per te sciamus da Patrem,
Noscamus atque Filium;
Teque utriusque Spiritum
Credamus omni tempore. 

Deo Patri sit gloria,
Et Filio, qui a mortuis
Surrexit, ac Paraclito
In saeculorum saecula. Amen

Amen

Loquebantur variis linguis Apostoli. Alleluia, alleluia. 
Magnalia Dei, alleluia. 

Stundenbuch des Herzogs von Berry, Les Très Riches Heures
Pfingsten, hier gefunden

Der Hymnus Veni creator Spiritus des Hrabanus Maurus ist nicht nur einer der ältesten, sondern ebenso einer der wirkmächtigsten unseres geistigen Erbes. Hier kann man u.a. die These finden, daß er anläßlich des Aachener Konzils von 809 verfaßt worden ist, um auf den Auftrag Kaiser Karls d. Gr. einzustimmen, das Filioque ins Glaubensbekenntnis einzufügen.

Damit war zwar erst ein sehr später Nachfolger im dogmatischen Sinne erfolgreich, nämlich Kaiser Heinrich II.  (etwa 1013), der Papst Benedikt VIII. dazu bewegte, lehramtlich festzuhalten, daß der Heilige Geist aus dem Vater und dem Sohne hervorgehe.

Ich will dies aber nicht vertiefen, man bleibe unbesorgt. Mir geht es hier gewissermaßen immer nur um Anmerkungen zu den Sachen, auf die ich verweisen will.

Bemerkenswert ist es aber schon, daß einer der beiden Hauptpunkte, die Ost- und Westkirche zuverlässig bis heute voneinander trennen, zweien unserer Kaiser zu verdanken ist.

Ich finde, obige Interpretation (ich habe die englische Beschreibung dort belassen) wird durch die  Amsterdamer Studenten der Schola Cantorum auf erfrischende Art vorgetragen. Das gibt einen schönen Zug zur Dignität des Textes hinzu, den ich ebenfalls oben angebracht habe (die obige Version ist jene, die gesungen wird).

Auf der Seite, zu der ich verlinkt habe, kann man eine Liste von Goethe zu Mahler etc. einsehen, die bestätigt, wie folgenreich, gerade musikalisch, der Hymnus über mehr als ein Jahrtausend blieb. Damit man, falls man sich versucht sieht, in den Gesang der Amsterdamer Stundenten mit einzustimmen, auch weiß, was man da singt, folgt die Übersetzung von unserem Vater Luther (es mußten nur zwei Verse umgestellt werden, dann entsprechen sich beide Versionen).

1. Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist,
besuch das Herz der Menschen dein,
mit Gnaden sie füll, denn du weißt,
daß sie dein Geschöpfe sein.

2. Denn du bist der Tröster genannt,
des Allerhöchsten Gabe teu'r,
ein geistlich Salb an uns gewandt,
ein lebend Brunn, Lieb und Feu'r.

4. Du bist mit Gaben siebenfalt
der Finger an Gotts rechter Hand;
des Vaters Wort gibst du gar bald
mit Zungen in alle Land.

3. Zünd uns ein Licht an im Verstand,
gib uns ins Herz der Liebe Brunst,
das schwach Fleisch in uns, dir bekannt,
erhalt fest dein Kraft und Gunst.

5. Des Feindes List treib von uns fern,
den Fried schaff bei uns deine Gnad,
daß wir deim Leiten folgen gern
und meiden der Seelen Schad.

6. Lehr uns den Vater kennen wohl,
dazu Jesum Christ, seinen Sohn,
daß wir des Glaubens werden voll,
dich, beider Geist, zu verstahn.

7. Gott Vater sei Lob und dem Sohn,
der von den Toten auferstand;
dem Tröster sei dasselb getan
in Ewigkeit alle Stund.

Soweit die wunderbare Übersetzung Martin Luthers. Damit keine Verwirrung ensteht - oben schließt sich noch ein Responsorium an, das sich so übersetzen läßt:

Die Apostel redeten in mancherlei Sprachen, Halleluja, Halleluja.
Die Wundertaten Gottes. Halleluja.


John Dunstable, Veni Creator Spiritus

Und als der Tag der Pfingsten erfüllt war, waren sie alle einmütig beieinander. Und es geschah schnell ein Brausen vom Himmel wie eines gewaltigen Windes und erfüllte das ganze Haus, da sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeglichen unter ihnen; und sie wurden alle voll des Heiligen Geistes und fingen an, zu predigen mit anderen Zungen, nach dem der Geist ihnen gab auszusprechen.

Es waren aber Juden zu Jerusalem wohnend, die waren gottesfürchtige Männer aus allerlei Volk, das unter dem Himmel ist. Da nun diese Stimme geschah, kam die Menge zusammen und wurden bestürzt; denn es hörte ein jeglicher, daß sie mit seiner Sprache redeten.

Sie entsetzten sich aber alle, verwunderten sich und sprachen untereinander: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn ein jeglicher seine Sprache, darin wir geboren sind? Parther und Meder und Elamiter, und die wir wohnen in Mesopotamien und in Judäa und Kappadozien, Pontus und Asien, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und an den Enden von Lybien bei Kyrene und Ausländer von Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie mit unsern Zungen die großen Taten Gottes reden.

Sie entsetzten sich aber alle und wurden irre und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? Die andern aber hatten's ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßen Weins.


Da trat Petrus auf mit den Elfen, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Männer, und alle, die ihr zu Jerusalem wohnet, das sei euch kundgetan, und lasset meine Worte zu euren Ohren eingehen. Denn diese sind nicht trunken, wie ihr wähnet, sintemal es ist die dritte Stunde am Tage; sondern das ist's, was durch den Propheten Joel zuvor gesagt ist:

"Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, ich will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Ältesten sollen Träume haben; und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in denselben Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen.

Und ich will Wunder tun oben im Himmel und Zeichen unten auf Erden: Blut und Feuer und Rauchdampf; die Sonne soll sich verkehren in Finsternis und der Mond in Blut, ehe denn der große und offenbare Tag des Herrn kommt. Und soll geschehen, wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll selig werden."

Ihr Männer von Israel, höret diese Worte: Jesum von Nazareth, den Mann, von Gott unter euch mit Taten und Wundern und Zeichen erwiesen, welche Gott durch ihn tat unter euch (wie denn auch ihr selbst wisset), denselben (nachdem er aus bedachtem Rat und Vorsehung Gottes übergeben war) habt ihr genommen durch die Hände der Ungerechten und ihn angeheftet und erwürgt. Den hat Gott auferweckt, und aufgelöst die Schmerzen des Todes, wie es denn unmöglich war, daß er sollte von ihm gehalten werden.

Denn David spricht von ihm: "Ich habe den Herrn allezeit vorgesetzt vor mein Angesicht; denn er ist an meiner Rechten, auf daß ich nicht bewegt werde. Darum ist mein Herz fröhlich, und meine Zunge freuet sich; denn auch mein Fleisch wird ruhen in der Hoffnung. Denn du wirst meine Seele nicht dem Tode lassen, auch nicht zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung sehe. Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens; du wirst mich erfüllen mit Freuden vor deinem Angesicht."


Ihr Männer, liebe Brüder, lasset mich frei reden zu euch von dem Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag. Da er nun ein Prophet war und wußte, daß ihm Gott verheißen hatte mit einem Eide, daß die Frucht seiner Lenden sollte auf seinem Stuhl sitzen, hat er's zuvor gesehen und geredet von der Auferstehung Christi, daß seine Seele nicht dem Tode gelassen ist und sein Fleisch die Verwesung nicht gesehen hat. Diesen Jesus hat Gott auferweckt; des sind wir alle Zeugen.

Nun er durch die Rechte Gottes erhöht ist und empfangen hat die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater, hat er ausgegossen dies, das ihr sehet und höret. Denn David ist nicht gen Himmel gefahren. Er spricht aber: "Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis daß ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße." So wisse nun das ganze Haus Israel gewiß, daß Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zu einem Herrn und Christus gemacht hat.

Da sie aber das hörten, ging's ihnen durchs Herz, und fragten Petrus und die andern Apostel: Ihr Männer, was sollen wir tun? Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und lasse sich ein jeglicher taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.

Denn euer und eurer Kinder ist diese Verheißung und aller, die ferne sind, welche Gott, unser Herr, herzurufen wird. Auch mit vielen anderen Worten bezeugte und ermahnte er: Lasset euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht!

Die nun sein Wort gern annahmen, ließen sich taufen; und wurden hinzugetan an dem Tage bei dreitausend Seelen.


Apostelgeschichte 2,1 – 41

St. Petersburg, Erlöser-Kirche auf dem Blut
leicht bearbeit und hier gefunden

Soweit die Apostelgeschichte. Ja es sind 41 Verse, aber wo hätte man kürzen können? Zwei Bilder von heute sollten den steinigen Weg etwas untermalen. Schließlich ist es Gründungsdokument der Kirche. Und selbst in diesem schweren Text gibt es die humorige Stelle, wo Petrus dem Vorwurf entgegentritt, die Jünger seien alle nur betrunken: Dafür sei es doch wohl reichlich früh am Vormittag…

St. Petersburg, Erlöser-Kirche auf dem Blut
leicht bearbeit und hier gefunden

Bei dem sehr würdigen Mosaik aus der Erlöser-Kirche auf dem Blut in St. Petersburg, das die Allersel. Jungfrau inmitten der Pfingtserscheinung zeigt, käme jemand ob seiner auratischen Würde gar nicht auf derlei Gedanken. Man braucht gar nicht zu suchen, sie findet sich nicht im Text der Apostelgeschichte, aber mir erscheint das Bild höchst authentisch.

Ein bemerkenswerter Bau, der seiner Vernichtung in der Zeit der Verirrung Rußlands durch ein Wunder entging, auch wenn er dabei etwa zum Gemüselager herabgewürdigt wurde. Der Name erklärt sich daraus, daß er an der Stelle errichte wurde, wo Zar Alexander II. einem Attentat zum Opfer fiel.

Jetzt folgt nur noch Musik. Zunächst eine Kantate von Johann Sebastian Bach: „Wer mich liebet, der wird mein Wort halten“ (BWV 59). Er hat sie für den 1. Pfingsttag komponiert. Ich mag es ja eher, wenn Bachs Barock-Trompeten mehr, wie soll ich es sagen, angriffslustiger erschallen, aber bei den Thomanern ist alles recht moderat. Diese Interpretation ist zwar recht lebendig, aber die Trompeten eben.

Und ganz zum Abschluß ein anderer Pfingsthymnus: Veni Sancte Spiritus. Sollte man es durch die Werbung geschafft haben (die sich bei diesen Videos gern mal sinnfrei vordrängt), hört man einmal die Benediktiner von Santo Domingo de Silos und zum anderen die Mönche der Abtei von Rouen.

Ach und überhaupt. Sollte es noch ernstlich jemand bis hier geschafft haben, dem seien späte

Frohe Pfingsten 

gewünscht.


Johann Sebastian Bach: „Wer mich liebet, der wird mein Wort halten“
 (BWV 59), hier gefunden


Veni Sancte Spiritus, Benedictine monks of Santo Domingo de Silos


Veni Sancte Spiritus, The Monks of the Abbey of Rouen

nachgetragen am 10. Juni