Samstag, 15. Oktober 2022

Beim Wühlen in Zettelkästen


Das Obige ist eine Versammlung junger Christen vor dem Schloß zu Güstrow (vor sehr langer, nahezu vergessener Zeit), von denen sich offenkundig jeder in der ihm angemessen erscheinenden Pose befand, eingeschlossen dieses ältere Ich (das ohne Instrument, aber mit offenkundig belehrender Geste).

Ich suchte eigentlich nach der Tel.-Nr. von Frau Reimer-Meißner, gegenwärtige Inhaberin der alt würdigen Fischerei Reimer aus Rödlin, bei der ich, solange meine inzwischen länger verewigte Frau Mutter noch lebte, öfters das eine oder andere Stück toten Fischs erworben habe (ich fand sie sogar).

Sie hat, und hier vertrauen wir den Qualitätsmedien des gegenwärtigen Gemeinwesens einfach mal, dessen Staatsoberhaupt kürzlich hier weilte, demselbigen folgendes mitgeteilt: 

Sie habe 70 ihrer rund 700 Hektar Wasserfläche aufgeben müssen, da der Müritz-Nationalpark dort keine Fischerei mehr zulassen wolle. "Wir haben die Braunen und die Roten überstanden, nun müssen wir mit den Grünen streiten", und sie könne nicht verstehen, daß die uralte Fischerei dort nicht mehr arbeiten dürfe, wo es immer Fischerei gegeben habe. 

Natur ist gut, wenn sie allein gelassen wird, doch der Mensch ist böse, stört und muß darum weg, fällt mir da sofort ein. Ihre Farbenfolge war schon recht treffend, in mehr als einer Hinsicht.

Als Antwort habe der obig Genannte seinen Respekt vor ihrer Arbeit bekundet. Die Zeiten halt.

2 Kommentare:

Dr. Dr. Markus Vette hat gesagt…

Wenn Hans Jonas für "Verantwortung für künftige Generationen" plädiert, so heißt das - den Fischfang betreffend -, dass sehr viele Generationenen vom bisherigen Fischfang leben und sich die Bestände regenerieren konnten. Nun haben wir in Deutschland eine Partei, die alles besser weiß, deren zwei Bundesvorsitzende Studienabbrecher sind, deren "Kanzlerkandidat*in" (Sorry für das Sternchen, das war ihr Alleinstellungsmerkmal, während ich "nur" ein Y-Chromosom habe) den Lebenslauf fälscht und die uns den Waschlappen nahelegt. Diese Partei weiß alles besser und den Menschen geht es immer schlechter. Wo liegt der Fehler? - Frei nach Joh. 5, 1-9: Nimm deinen Waschlappen und geh! Freundlichst Dr. Dr. Markus Vette

DirkNB hat gesagt…

Es gibt da eine wunderbare Dokumentation über die Rückkehr der Wölfe in den Yellowstone Nationalpark (und die Zeit davor, als es sie nicht gab). Zugegeben, der Vergleich ist weit hergeholt, was haben die fernen Wölfe mit den nahen Fischern zu tun. Aber die Doku zeigt, wie die Herausnahme des obersten Raubtieres der Natur schaden kann, seine Rückkehr umso mehr nutzt und alles aufblühen lässt. Die Natur nach der Rückkehr der Wölfe war eine andere: vielfältiger, üppiger, gesünder.
In Rödlin (und nicht nur dort) ist der Mensch das oberste Raubtier, der mit seinem Wirken die Kulturlandschaft am Laufen hält. Eine Naturlandschaft ist das doch alles seit Jahrhunderten nicht mehr.