Um Monty Python's Flying Circus zu zitieren:
"and now for something completely different".
hier gefunden
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Vorbemerkungen
Meines Wissens habe ich noch nie eine Predigteinleitung mit einer leisen Kritik begonnen, aber diesmal ging es für mich nicht anders. Es hat es auch nicht eben erleichtert, daß diese ansonsten wunderbare Predigt auch persönliche Konnotationen für den Prediger hat. Wie auch immer.
Zur Abwehr des Islam
Richtig ist, daß die Osmanen sich bei ihren Eroberungsversuchen nicht auf Europa beschränkten und somit auch anderweitig beansprucht waren. Mit Erfolg: Die Beute reichte schließlich von Bagdad und dem Persischen Golf bis hin zum Mameluken-Reich in Ägypten, das 1516/17 vernichtet wurde, wobei den Osmanen damit die Schutzherrschaft über die heiligen Stätten Mekka und Medina zufiel.
Eine tatsächliche Wende für Europa trat erst ein, als die Türken 1683 noch einmal versuchten, Wien einzunehmen und dabei vernichtend geschlagen wurden. Ab da wurde es langsam besser. Allerdings erst einmal nur, was die Osmanen selbst anging, die Seeräuberstaaten Nordafrikas (die sog. Barbareskenstaaten) gingen weiter den Geschäften nach, die sie als einzige kannten, Raub, Töten und Versklavung eben.
Justinian und der Hl. Benedikt von Nursia
Herr Roloff nennt den sinnfälligen Zusammenhang, daß im selben Jahre 529 Kaiser Justinian die platonische Akademie in Athen schloß und der Hl. Benedict von Nursia sein Kloster Monte Cassino gründete und damit der Begründer des christlichen Abendlandes wurde.
Ich will hier nur Anmerkungen machen, sonst müßte ich besser einen eigenen Beitrag schreiben.
In der Tat ist Justinian ein Totengräber der Antike. So einnehmend sein Programm der Restauratio imperii wirken mag. Die Vernichtung der Ostgoten, die vor allem unter Theóderich dem Großen († 30. August 526 in Ravenna) defacto das weströmische Erbe für Italien bewahrten, in einem massiven Krieg, bedeutete für dieses weitgehende Zerstörung, auch von dem, was an antiker Bildung und Kultur noch überdauert hatte.
Zumal die Langobarden ab 568 dann den größten Teil Norditaliens in ihre Gewalt brachten. Ostrom behautete Genua bis 650, das Exarchat Ravenna (mit dem alten Rom) bis 751, in Süditalien noch einiges bis 1071. Die ganze Unternehmung war also auch in praktischer Hinsicht recht vergeblich.
Während Benedikts „Arche“ auf dem Monte Cassino die folgenden Jahrhunderte nicht nur bewahrte, sondern reichlich fruchtbringend fortwirkte. Aber das bedarf einer eigenen Würdigung.
Auch von Justinian I († 14. November 565 in Konstantinopel),wäre noch anderes zu sagen, doch belassen wir es in diesem Zusammenhang dabei.
Predigt
Der Friede und die Gnade unseres auferstandenen Herrn sei alle Zeit mit euch!
Heil und Hoffnung des Evangeliums
3Gelobet sei Gott und der Vater unsers HERRN Jesu Christi, der uns nach seiner Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten,
4zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das behalten wird im Himmel 5euch, die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereitet ist, daß sie offenbar werde zu der letzten Zeit.
6In derselben werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wo es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, 7auf daß euer Glaube rechtschaffen und viel köstlicher erfunden werde denn das vergängliche Gold, das durchs Feuer bewährt wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn nun offenbart wird Jesus Christus,
8welchen ihr nicht gesehen und doch lieb habt und nun an ihn glaubet, wiewohl ihr ihn nicht sehet, und werdet euch freuen mit herrlicher und unaussprechlicher Freude
9und das Ende eures Glaubens davonbringen, nämlich der Seelen Seligkeit.
1. Petrus 1, 3-9
Liebe Gemeinde,
zwei große Zeitenwenden bestimmen noch immer unsere Vorstellung von der Geschichte, die wir nach wie vor einteilen in die Antike, das Mittelalter und die Neuzeit. Dabei markieren zwei Jahreszahlen durch den bemerkenswerten Zusammenfall von jeweils zwei Ereignissen Anfang und Ende der großen Abschnitte.
"Tempora mutantur, nos et mutamur in illis."
Die Zeit vergeht und wir vergehn in ihr. (nur sehr annähernd übersetzt, ich weiß).
Kürzlich mußte ich spät von meinem Lieblings-Klassik-Sender flüchten und landete ausgerechnet bei Herrn Lanz. Tolle Flucht. Aber tägliche Unterhaltungen müssen nicht sinnlos sein. Es war nämlich etwas ziemlich Atonales, dem mein Zurückweichen galt. Und dazu gab es den hinreichenden Kommentar von Herrn R.: Davon wird man krank.
Dieses Brot ist tot. Genauer: Es ist es nur im nicht zuträglichen Sinne.
Ich habe einen sehr fürsorglichen Körper. Er sagt mir täglich: 'Mach mal nicht mehr so lange'.
So originell wie die Idee eines Sterbenden, noch einmal sein Gewicht messen zu wollen.
Warum machen Küchenhandtücher-Muster glücklich?
Über Religion
Wohl ein Zitat, das ich nicht mehr zurückfinde:
"Ich vertraue der Fähigkeit zur Größe eines einzelnen mehr, als Gier und Mißgunst von vielen.
Das Christentum will nicht Weltveränderung, sondern Menschenveränderung. Ehe man all die Bösen totschlägt, sollte man das Böse in sich totschlagen."
Die doppelte Prädestination ist talibanesque. Als ob Gott völlig desinteressiert an einem freien Menschen wäre, den er doch erlösen will.
Die Rettung der Vernunft über den Umweg des Irrationalen. Das Märchenhafte bringt einfach in einen anderen, bewußteren Zustand.
Noch n' Zitat (hier wiedergefunden): "Mack: Einer meiner Lieblingsverse aus dem Alten Testament ist Sprüche 16,30 nach der Schlachter-Übersetzung: 'Wer die Augen verschließt, denkt verkehrt.' Jede Ideologie ist ein Augenverschließen vor dem, was ihr nicht entspricht. Dieses Andere und Ausgeblendete wird dann bekämpft und bildet den 'politischen Gegner'. In der Psychologie spricht man konfirmatorischem Denken."
H. wollte das Christentum von allem antik-mythischen und mittelalterlich Dogmatischen reinigen und es in die reine Sittlichkeit überführen. Er ist damit auch sehr erfolgreich gewesen, vorübergehend. Harnack half nicht für lange.
Ihre Göttin ist nicht einmal die Vernunft, von der etwa Boetius spricht, sondern die von der Aufklärung geschrumpfte Vernunft.
Zum Anderen: Falschheit aus Feindseligkeit gegen die Wirklichkeit. Im religiösen Eifer versteckt sich gern Herrschsucht, die sich als moralisch überlegen ausgibt (wie bei der anderen verwandten Sekte).
Askese ist auch Feindseligkeit gegen die Schöpfung, wenn sie gegen die vergängliche und todgeweihte Welt wettert, auch Kulturfeindschaft. Nicht daß das heute ein vorherrschendes Problem wäre. Aber seit wann interessiert uns die Gegenwart. Frömmigkeit als Selbstermächtigung.
Die christliche Gefühlswelt ist stark, aber auch verklemmt, was nichts anderes bedeutet, als an unpassendem Ort steckengeblieben. Da müssen wir eben durch.
Über das Königtum
Die besten Kommentare zum Königtum stammen immer noch von Georg Philipp Friedrich von Hardenberg
"Einem König sollte nichts mehr am Herzen liegen, als so vielseitig, so unterrichtet, orientirt und vorurtheilsfrey, kurz so vollständiger Mensch zu seyn, und zu bleiben, als möglich. Kein Mensch hat mehr Mittel in Händen sich auf eine leichte Art diesen höchsten Styl der Menschheit zu eigen zu machen, als ein König."
"Ein wahrhaftes Königspaar ist für den ganzen Menschen, was eine Constitution für den bloßen Verstand ist."
Aber:
"Ein einstürzender Thron ist, wie ein fallender Berg, der die Ebene zerschmettert und da ein todtes Meer hinterläßt, wo sonst ein fruchtbares Land und lustige Wohnstätte war."
Wer die Ordung des Denkens zu zerstören versucht, wird regressiv, was ein Wunder.
Der heutige Schutz von Denkmälern, genauer, dessen Akteure, will alle Dinge in ein Grab verwandeln, weil er keine positive Idee von den Dingen mehr hat; er glaubt lange nicht mehr daran, daß es Dinge von größerer Schönheit gäbe, und nur dies das Kriterium für ihren Schutz sein könne (weil er nicht an die Schönheit glaubt, sondern sie für ein Geschwätz hält). Er denkt auch nicht, daß Schönes verfehlt sein, aber dennoch vorläufig anders vollendet werden könne. Es ist eine Kultur des Todes, die das für relevant hält, das da ist. Er ist eine der Randerscheinungen unseres absinkenden Zeitalters.
Varia
Wir stolpern von einer Fremdheit in die andere, die überwucherten Pfade der Vertrautheit, fast verschollen das Vergangene, fast nur Leere. Wesensverdreht und lebensverquer die falsche Zeit.
Man kann alle Zumutungen daran unterscheiden, ob sie das Leben fortsetzen wollen oder nicht.
Wir müssen gerade eine Sprache ertragen, die selbst einen Walter Ulbricht beschämen würde. Dieses Nicht-Deutsch ist von einem Mißachtungswillen gezeichnet, daß nur ein Satz genügt, um dann zu wissen, wie pathologisch besetzt ein Land sein muß, das so etwas zuläßt.
Der Krieg hat eine so unermeßliche Leere gerissen, daß der Wunsch, sie mit Dingen zu füllen, ganz natürlich ist, zumal der Verlust von Dingen zu dieser Leere gehört. So daß die Angst vor dem Verlust die alte Trauer immer tiefer eindringen läßt und man sie allenfalls leugnen, überspielen oder betäuben kann.
Für Frauen ist Wahrheit etwas, das sich Männer ausgedacht haben, um sie zu demütigen. Wahrheit, überhaupt ein komisches und völlig überholtes Wort, ist das, was sie gerade fühlen. Aber! Es gibt tapfere, unverzichtbare Ausnahmen.
Über Wahrheit
Sie wollen etwas besitzen, um es zu zerstören. Um dann verblüfft zu bemerken, das Zerstören macht auch nicht glücklich, die doch diesmal alles richtig machen wollten. Also braucht es Schuldige, sprich Feinde. Marxismus - der Enthusiasmus für den Massenmord. Die gut linke Überzeugung, daß durch die gute Sache alles gerechtfertigt ist. Die Lüge ist der Anfang. Die Lüge ist der Schlüssel zu allem. Darum wird die Wahrheit so gern relativiert, kontextualisiert und was der Wieselwörter mehr sind. Wer der Spur der Lüge folgt, kommt zum Vater der Lüge.
Congo &
Charles Davidson Bell: Landung von Jan van Riebeeck am Kap der Guten Hoffnung, Tafelbucht 1652, vor 1851, von hiernachgetragen am 16. April
Jesu Verhör vor Pilatus
28Da führten sie Jesum von Kaiphas vor das Richthaus. Und es war früh; und sie gingen nicht in das Richthaus, auf das sie nicht unrein würden, sondern Ostern essen möchten. 29Da ging Pilatus zu ihnen heraus und sprach: Was bringet ihr für Klage wider diesen Menschen? 30Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wäre dieser nicht ein Übeltäter, wir hätten dir ihn nicht überantwortet.
31Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmet ihr ihn hin und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Wir dürfen niemand töten. 32(Auf das erfüllet würde das Wort Jesu, welches er sagte, da er deutete, welches Todes er sterben würde.) 33Da ging Pilatus wieder hinein ins Richthaus und rief Jesus und sprach zu ihm: Bist du der Juden König?
34Jesus antwortete: Redest du das von dir selbst, oder haben's dir andere von mir gesagt? 35Pilatus antwortete: Bin ich ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet. Was hast du getan? 36Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden kämpfen, daß ich den Juden nicht überantwortet würde; aber nun ist mein Reich nicht von dannen. 37Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du dennoch ein König?
Jesus antwortete:
Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, daß ich für die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme. 38Spricht Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit?
1Da nahm Pilatus Jesum und geißelte ihn. 2Und die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen und setzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurkleid an 3und sprachen: Sei gegrüßt, lieber Judenkönig! und gaben ihm Backenstreiche. 4Da ging Pilatus wieder heraus und sprach zu ihnen: Sehet, ich führe ihn heraus zu euch, daß ihr erkennt, daß ich keine Schuld an ihm finde. 5Also ging Jesus heraus und trug eine Dornenkrone und ein Purpurkleid. Und er spricht zu ihnen: Sehet, welch ein Mensch!
Johannes: 18, 28 – 40; 19, 1 - 5
Liebe Gemeinde,
der Sonntag Judika markiert den Punkt im Jahr, an dem wir aus der allgemeinen Fastenzeit in die eigentliche Passionszeit treten. Die Vorbereitung hat ein Ende, nun sollen wir uns bewähren.
Wir sollen unseren Glauben beweisen, indem wir unter das Kreuz des Herrn treten.
Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele. (Mt 20,28)
So steht es über diesem Sonntag und alle Texte, die wir gehört haben, führen uns in dieselbe Richtung – an das Kreuz. Darüber wollen wir mehr meditieren, als dass ich predige.
Hier am Kreuz sollen wir einen ganz anderen Begriff finden vom Gottesdienst. Viel zu gerne gefallen wir uns nämlich in der Annahme, wir würden Gott dienen, wenn wir uns in unseren Kirchen versammeln. Welchen Dienst aber könnten wir Gott leisten? Und vor allem, welchen Gewinn sollte er davon haben?
Nein, das, was wir in unseren Kirchen feiern und woran wir uns und alle Menschen wieder und wieder erinnern, ist der Dienst, den Gott an uns geleistet hat. Gott selbst geht ans Kreuz, nachdem er vor den Richterstuhl der Mächtigen gezerrt worden ist.
Das Gerichtsverfahren ist dabei ein wesentlicher Bestandteil von Jesu Leidensweg und es ist nicht grundlos am Sonntag Judika in Parallelität zum Isaaksopfer gestellt worden.
Wir sind in beiden Fällen die Begleiter auf einem Weg, den Vater und Sohn gemeinsam gehen. Das ist auch darum von Bedeutung, weil wir als Menschen jedes Recht und alle Gerechtigkeit nur verstehen können, wenn wir den als Gesetzgeber Mächtigen immer als Vater und Sohn des Gesetzes begreifen.
Aus Recht kann nämlich nur dann Gerechtigkeit wachsen, wenn sich der, der das Gesetz erlässt und insofern der „Vater des Gesetzes“ wird, auch bereit ist, sich selbst in aller Konsequenz dem Gesetz zu unterwerfen und zum „Sohn des Gesetzes“ zu werden.
Es gingen die beiden miteinander.
Auf dem obigen Bild sieht man, wie unser Herzog Borwin zu Mecklenburg mit anderen eine Friedenseiche pflanzt. Er habe dieses Zeichen sehr bewußt gesetzt. Seine Familie sei während der letzten 100 Jahre in besonderer Weise von Kriegen, Revolutionen etc. betroffen gewesen. Hinzu kommt, sage ich, daß dieser einzig fortbestehende Familienzweig des Herzogshauses mit seiner halb russischen Herkunft auch das alte Europa verkörpert, in dessen Trümmern wir heute leben. Was mehr, als Präsenz zu zeigen und Zeichen zu stiften, ist da möglich.
Zur eigentlichen Veranstaltung muß ich weiter nichts sagen, weil ich fröhlich auf einen ausführlichen Bericht auf dem Strelitzius-Blog verweisen kann und damit einer solchen Aufgabe enthoben bin.
Merkwürdig, wie sich die Dinge unerwartet zu einem sinnvollen Ganzen fügen können.
nachgetragen am 8. April