Sonntag, 16. September 2018

Sonntags am Zierker See &









Erläuterungstext

Ich will nicht wieder die Bilder so frei im Raum stehen lassen. Obwohl ich das bevorzuge, denn Stimmungen zu kommentieren, hat etwas von einem zu Tode erklärten Gedicht. Andererseits mag ein wenig Kontext hilfreich sein, also folgt ein Kompromiß, was immer eine halbgare Sache ist.

Da ich diesmal meine übliche Sonntagsmüdigkeit zeitweise überwinden konnte, suchte ich am Nachmittag die Zierker Dorfkirche auf, das erklärt schon mal die ersten Bilder. Zum 2. nur soviel, sie haben dort ein Photo von der älteren Innenausstattung gefunden, dafür, daß es jetzt in einem halbdunklen Vorraum hängt, sieht man auf meiner Aufnahme erstaunlich viel, zumindest bekommt man eine Ahnung.

Weiter geht es um den Zierker See. Auf Höhe der Weißen Brücke erkennt man den doch bedenklichen Wasserstand. Dafür war man am Chinesischen Pavillon recht lebhaft, der jetzt zu einem Café verwandelt ist. Wo wir schon einmal an der Brücke sind...

Die dort gerade entstehende Wohnanlage nimmt langsam Formen an, der eine Mehrgeschosser sieht äußerlich recht fertig aus, den anderen mag man sich entsprechend vorstellen. Wie die 11 Einfamilienhäuser einmal aussehen werden, kann man dem Exposé hinreichend entnehmen. Ich habe dort überhaupt nur hineingeschaut, weil ich wissen wollte, was aus dem anmutigen Türmchen (ein übrig gebliebener Schornstein, soweit ich mich erinnere) werden soll.

Aber das aufwendige Dokument schweigt dazu. Es beginnt zwar mit einem schnittigen Schinkel-Zitat: "Die Architektur ist die Fortsetzung der Natur in ihrer konstruktiven Tätigkeit.” Dafür verbleibt es dann sehr technisch und verzichtet etwa auf ambitionierte Eigenbeschreibungen der ästhetischen Ansprüche des Vorhabens. Bekanntlich wird dort üblicherweise gern die Art von Originalität nachgeholt, die dem Vorhaben abgeht. Dem ist hier nicht so, das ist immerhin zu loben, die Simulationen verschaffen einen Eindruck, der, nun ja, auch recht nett ist, und das ist durchaus freundlich gemeint.

Aber es könnte eben so auch genauso in Singapur stehen. Bei einer Turmvilla weiß man, oh Persius und Potsdam, und freut sich. Aber man schaue selbst, immerhin werden die Bewohner ja auf der einen Seite auf den See mit der Weißen Brücke davor schauen können und auf der anderen auf diesen charaktervollen schmalen Turm, hoffentlich.

Teil 1, nachgetragen am 17. September

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