Sonntag, 28. Juli 2019

Schloßgarten & Sonntag






Giovanni Antonio Canuti, Sonate Nr. 10 in F-Dur (Largo)




Johann Ludwig Krebs, Fantasia à gusto italiano, in F-Dur




Philbert de Lavigne, Flûtes soprano, alto et sopranino


Philibert De La Vigne, Op.2 n.2 "La d'Agut"







Unmaßgebliche Anmerkungen

Die Arbeiten am Schloßgarten sind offenkundig beendet (ein paar Zäune versperren nur mehr symbolisch den Weg), am 14. August soll die öffentliche Übergabe sein. So lange mochte ich nicht warten. Ursprünglich sollten die obigen Bilder nur für sich selbst sprechen, aber ein paar spärliche Erläuterungen mögen insonderheit dem Ortsfremden hilfreich sein.

Zu den eingestreuten Musikstücke: Am späten Nachmittag gab es im Rahmen des Grüneberg-Orgelsommers in der Neustrelitzer Stadtkirche ein Konzert für Flöte und Orgel, und bei vieren der mir unbekannten Komponisten habe ich ein wenig herumgesucht, was sich denn so findet.

Doch zurück in den Schloßgarten, genauer zur Haupt-Achse. Wir beginnen am Hebe-Tempel, dem verlorenen Schloß gegenüber der andere Endpunkt derselben. Der Name spricht für sich, er ist hier auch schon gelegentlich aufgetaucht. Nur soviel, daß der Entwurf der Statue der Göttin auf Antonio Canova zurückgeht (1796, die Kopie ist von 1856, das Original befindet sich in der Berliner Alten Nationalgalerie). Auf dem letzten Bild weist sie gewissermaßen schon die Richtung.

Wir halten an der sogenannten Drake-Vase. Das Bildprogramm ist vom Sockel des Denkmals für Friedrich Wilhelm III. im Berliner Tiergarten übernommen. Es gibt sie noch einmal in Bad Pyrmont, und wer mehr dazu sehen will, folge einfach den beiden Verweisen.

Wir sind schon wieder bei einem preußischen Thema. Und wenn sich an den Skulpturen des Schloßgartens zwei Dinge ablesen lassen, dann die Nähe zu Preußen und zur Bildwelt der Antike.

An der eindrucksvollen Gestalt der römischen Siegesgöttin Viktoria wandern wir vorbei, die Zinkgußkopie von 1854 (ein Geschenk König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen an Großherzog Georg) ist sozusagen zum Original geworden. Denn der große Christian Daniel Rauch, von dem auch die tatsächlichen Originale auf dem Hirschtor zum Tiergarten stammen, hatte sie für eine Denkmalssäule geschaffen, die bis 1945 an die Schlacht von Leuthen erinnerte. Es gibt sie nicht mehr.

Heidau/Provinz Schlesien:
Siegesdenkmal zur Erinnerung an die Schlacht des preußischen Heeres und den Sieg über die Österreicher bei Leuthen am 5. Dezember 1757, hier gefunden

Zur sog. Ildefonso-Gruppe habe ich mich vor nicht so langer Zeit in epischer Breite ausgelassen (man muß nur die garstigen Eingangsbemerkungen überspringen).

Ich will mit zwei Stücken von David Plüss enden, einem zeitgenössischen Schweizer Musiker und Komponisten, von dem einiges in o.g. Konzert erklang. Man mag ihn gelegentlich als etwas arg glatt empfinden, aber vielleicht sind das genau die Art von Harmonien, derer man in diesen Zeiten bedarf.


David Plüss, Paradiso


David Plüss, Winterstille


nachgetragen am 29. Juli

5 Kommentare:

naturgesetz hat gesagt…

The pictures and explanation are interesting. Unfortunately, the "click to enlarge" feature isn't working for me. The music is all good. I especially enjoyed the pieces by Plüss.

I also want to let you know that I've deactivated my Twitter accounts. With the new format, it had become impossibly slow on my computer. It was effectively useless. But I had already been spending so much time trying to keep up with all the tweets that leaving Twitter may enable me to do more blogging.

BTW, on Twitter David Linser had (suddenly, it seems to me) begun talking about his son. Do you know anything about this acquisition?

Walter A. Aue hat gesagt…

In unseren Zeiten ist solche Musik wie die von David Plüss nicht erlaubt. Das Paradies und die Winterstille auch nicht. Aber vielleicht werden wir es and sie wiederfinden, so wie ich diesen Blog?

MartininBroda hat gesagt…

@ naturgesetz Da ich per Mail geantwortet habe, muß ich das hoffentlich hier nicht auch noch (?) :)

MartininBroda hat gesagt…

@ Prof. Aue Hl. Jungfrau, von Ihnen zu hören, hochverehrter Herr Prof.! Wie geht es Ihnen? Fast hätte ich Ihren Kommentar übersehen, da Menschen auf dem Blog selbst kaum noch kommentieren (auf anderen Wegen schon), nur die Bots versuchen es (die dafür zahlreich). Sie glauben gar nicht, wie oft ich an Sie gedacht habe.

Der Herr KMD Küsel bringt verdienstvollerweise ständig in seinen Sommerkonzerten auch Stücke von Komponisten, die mir völlig unbekannt sind, leider, wie letztens dies von Karl Jenkins:
Ave Verum Corpus
https://youtu.be/kBnZZS_xZ68

naturgesetz hat gesagt…

Alles klar.