Mittwoch, 3. Juli 2024

Über den Rechtsruck in Galizien

"Centaurea cyanus and chamomile in a field of barleycorn", 
(c) Guido Gerding, von hier

Vom u.a. Reichspräsidenten Hindenburg ist der Satz überliefert: „Und wer den Krieg verliert, muß Galizien behalten.“

Es ist für mich durchaus merkwürdig, mit einem solchen Stück wieder zu starten, sozusagen. Aber ich möchte den gewissen Unterhaltungswert und wichtigen Erkenntnisgewinn nicht vorenthalten , den mir ein Anlaß bereitet hat.

Es folgen Zitate von einem in Dresden beschäftigten Journalisten:

„Wir hatten hier Arbeitslosigkeit, die wirklich viele Menschen extrem belastet hat. Das Thema ist durch. Wir haben Vollbeschäftigung... den Menschen geht es gut. Die Straßen sehen geleckt aus im Vergleich zu manchen Orten im Westen. Und trotzdem... Es wird auf die Medien geschimpft... wir werden alle in einen Topf gehauen. Wenn man versucht, zu ergründen, was die Menschen stört, kommt – nichts. 

Am Ende sind es die klassischen Geschichten: Da geht es ums Gendern, um Flüchtlinge, um Gewalt von Ausländern. Da kann man sich aus einem ganzen Set aussuchen, warum man unzufrieden ist.“

Bad Oeynhausen, Mannheim, Breitscheidplatz… Nichts eben.

Ein früher und ausdauernder Pegida-Chronist. Dafür wurde er schließlich mit dem "Wächterpreis der deutschen Tagespresse" mitausgezeichnet, wie ich interessiert lese. Ein Westgewächs aus dem hessischen Fulda, Jahrgang 1967. Nichts gegen Fulda, ein idyllischer Ort, ich habe ihn einmal besuchen dürfen, der Hl. Bonifatius ist dort begraben. Ein wichtiger Ort, unseres Vaterlands.

Bonifatius tauft und wird getötet, von hier

Unser Land ist gegenwärtig geprägt vor allem von Brüchen. Da kriecht vieles durch. Und zuerst natürlich im Osten. Was nicht bedeutet, daß das, was emporkommt, notwendig angenehm sein muß. Warum sollte es?

Es existiert derzeit ein spätestens aus den 60ern erwachsenes Milieu, das hat weitgehend alle einfluß- und mentalitätsbestimmenden Positionen besetzt, und eben auch in Ostdeutschland, nur daß sie dort über einer weitgehend anders geprägten authochtonen Bevölkerung liegen, soweit sie sich, und das geschah überwiegend, nicht angepaßt hat, wie etwa bei den beiden dort nicht so großen Kirchen. Der Ort ist ihnen grundfremd.

Menschen sind mit ihm böse, das ist natürlich unverschämt. Ethnographisch würde man leidenschaftslos sagen. Es gibt eben unüberbrückbare Abgründe des Nicht-Verstehen-Könnens. Weil die kulturellen Voraussetzungen, überhaupt die Kategorien des Fühlens und Denkens völlig andere sind, das ist das einzig Interessante an diesem Artikel. Er ist wie eine Quelle für eine Feldstudie, wo jemand dann sagt: ‚Das gibt es also auch‘.

„Mich hat überrascht, wie schlecht es mir ging, als ich die Wahlergebnisse am Fernseher verfolgt habe, sie konnten einen ja nicht wirklich überraschen... Es war so zu erwarten, aber es ist schon elend, wenn man so eine blaue Karte sieht.“

Glücklicherweise ist das gar nicht ein Problem Ost- gegen Westdeutschland. Sondern eines des Milieus, das seinen Einfluß und damit vor allem die materielle Versorgung schwinden sieht. 

„Wir Journalisten werden nun als verlängerter Arm der Regierung und als Staatsmedien und sonst irgendwas verunglimpft. Pegida hat eine unerwartete, aber erfolgreiche Mobilisierung geschafft.“

Doch ich durfte eben auch den ehem. ZDF-Fernsehmann und Evangelisten Peter Hahne hören, der in etwa meinte, wer die Karte der Wahlergebnisse der Europawahlen sah, wußte, wo Dunkeldeutschland liegt.

„Heute hat mir ein Anwalt gesagt, er kenne Menschen in Ministerien, die sitzen auf gepackten Koffern.“  Da wird es wohl, nach solchen Worten, nicht wenige Sektfrühstücke gegeben haben.

Unser Vaterland ist, wie auch sonst, gefährdet, und wird belegt von Menschen mit einem zusammengelogenen Weltbild. Die Lüge ist das Urgift, das alles verdirbt. Das ist die Realität. Das gegenwärtig über alles kriechende Milieu lebt davon, die Wirklichkeit zu hassen. 

Und wir, das Erbe, und damit das Leben, zu erhalten. Das wird noch ein schweres Stück Arbeit.

Bonifatiuskreuz an der Straße zwischen Nidderau-Heldenbergen und Karben, von hier

nachgetragen am 9. Juli 2024

Da ich gerügt wurde: Und offensichtlich zu viel, aus faulen Gründen, in die Assoziationsfähigkeiten gesetzt hatte. Die Auflösung. Hindenburg brachte in immerhin amüsanter Form seine reichliche Verachtung zum Ausdruck. Das ist natürlich unvergleichlich zur Tiefenverachtung, den dieser parasitäre Schwarm gegenüber seiner Beute fühlt. Dem Osten halt.

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