Montag, 21. April 2025

Ostern 2025

Matthias Grünewald, Auferstehung, Isenheimer Altar, 1512, von hier

„‚In resurrectione tua, Christe, coeli et terra laetentur – In deiner Auferstehung, Christus, freuen sich Himmel und Erde.‘

Der Morgen des Ostertages hat uns die alte und stets neue Botschaft verkündet: Christus ist auferstanden! Das Echo dieses Ereignisses, das vor zwanzig Jahrhunderten von Jerusalem ausging, klingt in der Kirche fort, in deren Herzen der tiefe Glaube Marias, der Mutter Jesu, weiterlebt, der Glaube Magdalenas und der anderen Frauen, die als erste das leere Grab gesehen haben, der Glaube des Petrus und der anderen Apostel...

Die Auferstehung Christi ist nicht das Ergebnis von Spekulation oder mystischer Erfahrung: Es ist ein Geschehen, das gewiß die Geschichte überschreitet, sich aber zu einem exakten Zeitpunkt der Geschichte zuträgt und in ihr eine unauslöschliche Spur hinterläßt. Das Licht, das die am Grab Jesu aufgestellten Wachen blendete, hat Zeit und Raum durchdrungen. Es ist ein anderes, ein göttliches Licht, das die Finsternis des Todes zerrissen und in die Welt den Glanz Gottes gebracht hat, den Glanz der Wahrheit und des Guten.

Wie im Frühling die Strahlen der Sonne die Knospen an den Zweigen der Bäume sprießen und aufbrechen lassen, so verleiht der Strahl, der aus der Auferstehung Christi hervorgeht, jeder christlichen Hoffnung, jeder Erwartung, jeder Sehnsucht und jedem Vorhaben Kraft und Sinn. Deshalb freut sich heute der ganze Kosmos, der in den Frühling der Menschheit einbezogen ist, die sich zum Sprachrohr des stummen Lobgesanges der Schöpfung macht. Das österliche Halleluja, das in der auf Erden pilgernden Kirche widerhallt, drückt den stillen Jubel des Universums aus und besonders das Verlangen einer jeden menschlichen Seele, die aufrichtig auf Gott hin offen ist, ja, die sich seiner unendlichen Güte, Schönheit und Wahrheit bewußt ist.

‚In deiner Auferstehung, Christus, freuen sich Himmel und Erde.‘ Auf diese Einladung zum Lob, das heute vom Herzen der Kirche aufsteigt, antworten die ‚Himmel‘ in ihrer ganzen Fülle: Die Scharen der Engel, der Heiligen und Seligen vereinen sich einmütig mit unserem Jubel. Im Himmel ist alles Friede und Freude. Aber auf Erden ist es leider nicht so! Hier in dieser Welt steht das österliche Halleluja noch im Gegensatz zum Klagen und Schreien, das aus vielen schmerzvollen Situationen hervordringt: Elend, Hunger, Krankheit, Krieg und Gewalt. Aber gerade deswegen ist Christus gestorben und auferstanden! Er ist gestorben auch wegen unserer Sünden heute, und er ist auferstanden für die Erlösung unserer heutigen Geschichte...

Es freue sich das Land, das als erstes vom Licht des Auferstandenen durchflutet wurde. Der Glanz Christi erreiche auch die Völker des Nahen Ostens, damit das Licht des Friedens und der Menschenwürde die Finsternis der Spaltung, des Hasses und der Gewalt überwinde…

Himmel und Erde mögen sich freuen über das Zeugnis derer, die Widerspruch oder sogar Verfolgung wegen ihres Glaubens an Jesus, den Herrn, erleiden. Die Botschaft seiner siegreichen Auferstehung schenke ihnen Mut und Zuversicht.

„Laßt uns in dieser verwundeten Welt hinter Ihm hergehen und das Halleluja singen. In unserem Herzen sind Freude und Schmerz, auf unserem Gesicht Lächeln und Tränen. Das ist unsere irdische Wirklichkeit. Aber Christus ist auferstanden, er lebt und geht mit uns. Deshalb wollen wir singen und treu unserem Auftrag in dieser Welt mit dem Blick auf den Himmel gerichtet weitergehen.

Ich wünsche euch allen ein gesegnetes Osterfest!“

BENEDIKT XVI. - OSTERN 2011

Soweit der Papst. Sein Nachfolger ist verstorben. Aber es gilt: τὸν τεθνηκóτα μὴ κακολογεῖν - De mortuis nihil nisi bene.

Salus Populi Romani, Santa Maria Maggiore, von hier

Wegen seiner besondern Verehrung für die Heilige Jungfrau (er hatte dort ihre Ikone Salus Populi Romani regelmäßig aufgesucht) wolle er in Santa Maria Maggiore, der ältesten Marienkirche Roms begraben werden, so war sein Wunsch (so wie 7 Päpste vor ihm). Immerhin das also.

Möge diesem Papst Franziskus das zuteil werden, was für alle in Christus Verstorbenen die Kirche erbittet:

Lux aeterna luceat eis, Domine,
cum sanctis tuis in aeternum, quia pius es.

Requiem aeternam dona eis, Domine,
et lux perpetua luceat eis,

cum sanctis tuis in aeternum, quia pius es.
 


Ostern ist, wo ich dies tatsächlich schreibe, vorüber. Aber die Österliche Freudenzeit hat damit begonnen. Also wünsche ich -

eine gesegnete und frohe österliche Zeit.

Und um in einem leichteren Ton zu enden: Diese Eule hat offenbar kein Interesse an Hasen:
 

 
nachgetragen am 24. April

7 Kommentare:

DirkNB hat gesagt…

Auch von mir eine frohe Osterzeit.

MartininBroda hat gesagt…

Danke, das wünsche ich auch. Mußte gerade, wo ich ausnahmsweise wieder fleißig bin, an diesen Loser-Stammtisch zurückdenken, um dem Herrgott zu danken: Manchmal stärkt so ein, länger zurückliegender Höllenritt (späteres), absolut den Charaker, da war einiges zurechtzurücken. Aber warum so spät?
Werde mir Deine nächste Sendung anhöre
und alles Gute! M.

DirkNB hat gesagt…

Würde ich nicht empfehlen. Den "Loser-Stammtisch" gibts immer noch (leicht gewandelt und umgezogen) und ich bin immer noch dabei. :-(

MartininBroda hat gesagt…

Wieso, ist sie so schlimm geworden? War ja nicht persönlich gemeint, ich dachte, das war klar, Du warst da der einzige Lichtblick, aber der Rest ging so in seiner selbstverliebten Nerdhaftigkeit auf und hatte darüber hinaus nichts von Bedeutung zu erzählen. Vielleicht ist die Erinnerung zu schroff, aber das ist sie nun mal.

DirkNB hat gesagt…

... und da heißt es, Erinnerungen vergolden alles. ;-)
Und da die Sendung "Late-Night-Live" ist, kann ich noch nicht sagen, wie sie ist. Ich baue sie morgen erst, am Vorabend. ;-)

MartininBroda hat gesagt…

Klingt ja interessant, ich kann sowieso nur mäßig schlafen und hab dann regelmäßig episch filmreife Alpträume, aber sie sind unterhaltsam, meist gruslig, aber unterhaltsam. Nein, Erinnerungen sind tricky, aber zum Glück vergesse ich das meiste. Wenn mich jemand wirklich foltern will, schwelgt er in vermeintlich gemeinsamen Jugenderinnerungn. Das hat für mich mehr was von Gruftöffnung.

DirkNB hat gesagt…

Da bin ich auf der relativ sicheren Seite. Es gibt zwar ein bei kleine "Highlights" aus früheren Zeiten, die mich tagsüber gelegentlich unangenehm ereilen, aber das wird weniger. Ansonsten "goldene Jugend". Was vielleicht auch damit zu tun habe, dass ich mit Menschen aus der Zeit kaum noch zu tun habe. Das letzte "Gespräch" in dem Zusammenhang ist mehr als 10 Jahre her. Sehr viel mehr.
Filmreife Mystery-Träume hatte ich auch mal. Zumindest kann ich seither erahnen, wo die entsprechenden Serienautoren ihre Ideen her haben. Nach einer - gut überstandenen - OP 2020 gab es die Phase. Ich verursachte die Träume in der ungewohnten Schlafposition, die ich da zeitweise einnehmen musste. Eine medizinisch etwas besser bewanderte Verwandte wies mich aber auch noch auf die in mich tröpfelnden Anti-Schmerz-Mittel hin, womit sie vermutlich den Nagel eher auf den Kopf traf.
Naja, so hat eben jeder seins.