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Freitag, 22. Mai 2009

Konstantin oder über römische Abschiede



Konstantin I., Kopf einer Kolossalstatue, Rom, Kapitolinisches Museum
hier gefunden

Für jemanden, der Geschichte weniger aus nüchternem, meinetwegen wissenschaftlichem Interesse, sondern eher als lebendigen Anschauungsraum sieht, mit dem er Sympathien und Abscheu, Trauer wie Neugier, Erstaunen oder Befremden und noch vieles andere mehr verbindet, ist Konstantin der Große ein harter Brocken.

Ich gestehe, die Antike ist mir seit Kindesbeinen nahe gewesen, ich erinnere mich, wie ich versuchte, Götterbilder zu zeichnen, was bei meinem Vater ein gewisses Stirnrunzeln hervorrief, ich vermutete darauf, irgend etwas Anstößiges angestellt zu haben und malte Drapierungen dazu. Darum ist das Trauern über ihren Untergang wirklich nicht aufgesetzt. Und Konstantin I. steht für beides, eine Art von Fortdauer und den Untergang.

Allerdings, das römische Reich wäre, was weniger bekannt ist, fast schon 100 Jahre vorher untergegangen. In der Epoche der sogenannten „Soldatenkaiser“ wurden regelmäßig die untersten Elemente nach oben gespült, und in dem dauernden dumpfen Machtkampf gerieten Wohlstand und Wissen, Bildung und Kunstfertigkeit, Kraft und Vermögen in den freien Fall zurück zur Barbarei, im Überlebenskampf setzten die gerade Obsiegenden auf die Überbeanspruchung des Vorhandenen, man fraß sich dabei gewissermaßen selber auf. Und der Niedergang war bereits erschreckend weit vorangeschritten.

Die wiedergewonnene Stabilität begann nicht erst mit Konstantin, doch er ist ihr erfolgreichster Vertreter. Konstantin ist keine entgegenkommende Gestalt, aber als solche hätte er wohl auch kaum den Untergang des Reiches noch einmal abgewendet. Er hat dem Christentum den Weg frei gemacht, und man streitet bis heute, inwieweit er persönlich Christ war; er hat Rom vor den Barbaren gerettet und mit der Gründung Neu-Roms am Bosporus zugleich dessen Absinken in die Bedeutungslosigkeit befördert; er hat eine alte Ordnung bewahren wollen und dabei die Grundlagen für eine neue gelegt, die Jahrhunderte überdauern sollte. Flavius Valerius Constantinus starb am 22. Mai 337.


Mosaik in der Hagia Sophia,
Kaiser Konstantin der Große mit dem Stadtmodell Konstantinopels,
hier gefunden

Samstag, 7. März 2009

Verfrühte Prophezeiungen oder Vorfrühling 2



Gegenüber dem guten Greg vom „Midnightgarden“ war ich offenkundig etwas voreilig mit meiner Behauptung, wir hätten jetzt tatsächlich Frühling, aber mitunter ist der Wunsch nach Veränderung wohl so energisch, daß man überall Anzeichen sieht, eine Variante optischer Täuschung.

Daher wenigstens eine Versammlung dessen, was gerade blüht, auch wenn die Bilder nicht wirklich gut sind. Es wird andere, bessere geben.







Und da wir uns am Vorabend eines Sonntags befinden, doch noch etwas Historie. Am 7. März des Jahres 321 erklärte Kaiser Konstantin I. den dies solis zum Feiertag, an dem alle Arbeit ruhen solle.