Mittwoch, 17. Juli 2013

Umzug / Moving

poorly translated

Unglücklicherweise gestaltet sich ein Umzug (was übrigens zieht da eigentlich tatsächlich um, nebenbei gefragt, und versinkt nicht einfach ins Ungeschehene) weitaus umständlicher als der unseres kleinen Gerätehauses, aber der Gedanke hat schon Elemente der Versuchung an sich. Man nimmt seine ganze (materielle) Existenz an den Haken eines Krans und ist auf einmal an der westirischen Küste oder in Island, auf Rügen, einem neuen Mars oder in der Vergangenheit... Merkwürdige Streiche, die der Verstand einem mitunter so spielt. Ich schreibe diesen Beitrag übrigens in einem fast leeren Haus, habe keine Wörterbücher mehr zur Hand, die Mücken fallen lästig, ich schaue in den übriggebliebenen Garten und versuche, mir Erwartungen einzureden, nun ja.


Unfortunately, a move (what by the way moves there actually, and isn’t simply sinking down to the things which never were) is far more complicated than that of our small garden house, but the thought has elements of temptation on it. One takes all his (material) existence on a hook of a crane and at once he is on the west coast of Ireland or Iceland, at Rügen, a new Mars or in the past... Strange pranks is sometimes our mind doing to us. I write this post in an almost empty house, have no dictionaries at hand, the annoying mosquitoes are, well annoying (it’s there nature), and I’m looking at the leftover garden trying to convince myself to have expectations, well.


Sonntag, 14. Juli 2013

Letzter Sonntag an diesem Ort &



Mir fielen gerade die Bilder vom letzten Sonntagsessen in Broda in die Hand, was natürlich einen „unechten Anachronismus“ bezeichnet, es war schlicht ein Ansammlung von Bildern als Postentwurf. Ich bringe sie einfach einmal so. Sollte mir ein Gedanke dazu über den Weg laufen, werde ich ihn nachträglich vorstellen.





nachgetragen am 6. August

Sonntag, 7. Juli 2013

Sonntag &


Zum Zeitpunkt dieser Bilder waren die meisten Rosen bereits ausgraben, der falscheste Zeitpunkt, ich weiß, aber so ist es nun mal um das Leben bestellt: Was die passenden Momente angeht, fehlt ihm meist, nun ja, die angemessene Rücksicht, das Feingefühl auch. Es ist im Ganzen recht unerzogen, dieses Leben.



Ich dachte, behelfsweise die kleine Gewohnheit der Sonntagsposts irgendwie fortführen zu sollen, wenn auch sehr verspätet diesmal.

Der vorletzte Sonntag hier in Broda, ein Ort der gerade vergeht. An das Essen vermag ich mich kaum noch zu erinnern. Aber meine Erinnerung hakt da ein, daß meine Frau Mutter neben vielem anderen kein Wild mag. Also bekam sie als Gegenstück zu meinem Hirschbraten ein Stück gebratenes Schweinefleisch, nun ja. Es war alles recht unspektakulär, und das ist mitunter doch auch nicht zu verachten.


nachgetragen am 15. Juli

Donnerstag, 4. Juli 2013

Storm &


Gern hätte ich zum Todestag von Theodor Storm (er starb am 4. Juli 1888, im „Dreikaiserjahr“) etwas geschrieben, aber gegenwärtig wollen meine Gedanken einfach nichts Gescheites zustande bringen, es ermangelt wohl der inneren Ruhe. Es gäbe sehr viel, gerade über das „Nichtlyrische“ zu sagen, aber eben nicht diesmal. Also wieder ein Nachtrag, ein recht später sogar, mit ein paar Gedichten von ihm, dem Hans Theodor Woldsen Storm, die ganz bekannten habe ich überwiegend ausgelassen. 

Übrigens hatte ich eines davon, den „Meeresstrand“, hier früher einmal in der Übersetzung von Prof. Aue angebracht, es ist in der Tat eines seiner schönsten. Vor allem mit der Schlußzeile - „Vernehmlich werden die Stimmen / Die über der Tiefe sind“. Dabei war Storm eher nüchtern veranlagt und nicht unbedingt vom Eifer für das Transzendente getrieben, aber in der Dichtung wächst der Menschen eben über sich hinaus, wenn es denn Dichtung ist.

Dazu sollten ein paar Photos von diesem vergehenden Garten passen, die in den letzten Tagen entstanden sind.


Mondlicht

Wie liegt im Mondenlichte
Begraben nun die Welt;
Wie selig ist der Friede,
Der sie umfangen hält!

Die Winde müssen schweigen,
So sanft ist dieser Schein;
Sie säuseln nur und weben
Und schlafen endlich ein.

Und was in Tagesgluten
Zur Blüte nicht erwacht,
Es öffnet seine Kelche
Und duftet in die Nacht.

Wie bin ich solchen Friedens
Seit lange nicht gewohnt!
Sei du in meinem Leben
Der liebevolle Mond!


In seinem Garten wandelt er allein

In seinem Garten wandelt er allein;
In alle Bäume gräbt er immer wieder
Gedankenschwer den einz'gen Namen ein,
Und in dem Namen klagen seine Lieder.

Sanft blaut der Himmel, milde Rosen webt
Die Sommerzeit durch mächt'ge Blättermassen.
Er schaut sie nicht; die Zeit, in der er lebt,
Ist alt, verblüht, von allen längst verlassen.


Juli

Klingt im Wind ein Wiegenlied,
Sonne warm herniedersieht,
Seine Ähren senkt das Korn,
Rote Beere schwillt am Dorn,
Schwer von Segen ist die Flur –
Junge Frau, was sinnst du nur?


Über die Heide

Über die Heide hallet mein Schritt;
Dumpf aus der Erde wandert es mit.

Herbst ist gekommen, Frühling ist weit -
Gab es denn einmal selige Zeit?

Brauende Nebel geisten umher;
Schwarz ist das Kraut und der Himmel so leer.

Wär' ich hier nur nicht gegangen im Mai!
Leben und Liebe - wie flog es vorbei!


April

Das ist die Drossel, die da schlägt,
Der Frühling, der mein Herz bewegt;
Ich fühle, die sich hold bezeigen,
Die Geister aus der Erde steigen.
Das Leben fließet wie ein Traum –
Mir ist wie Blume, Blatt und Baum.


Es ist ein Flüstern

Es ist ein Flüstern in der Nacht,
Es hat mich ganz um den Schlaf gebracht;
Ich fühl's, es will sich was verkünden
Und kann den Weg nicht zu mir finden.

Sind's Liebesworte, vertrauet dem Wind,
Die unterwegs verwehet sind?
Oder ist's Unheil aus künftigen Tagen,
Das emsig drängt sich anzusagen?


Die Nachtigall

Das macht, es hat die Nachtigall
Die ganze Nacht gesungen;
Da sind von ihrem süßen Schall,
Da sind in Hall und Widerhall
Die Rosen aufgesprungen.

Sie war doch sonst ein wildes Kind;
Nun geht sie tief in Sinnen,
Trägt in der Hand den Sommerhut
Und duldet still der Sonne Glut
Und weiß nicht, was beginnen.

Das macht, es hat die Nachtigall
Die ganze Nacht gesungen;
Da sind von ihrem süßen Schall,
Da sind in Hall und Widerhall
Die Rosen aufgesprungen.

nachgetragen am 9. Juli