Thomanerchor Leipzig, hier gefunden
In dulci jubilo,
Nun singet und seid froh!
Unsers Herzens Wonne
Liegt in praesepio
Und leuchtet als die Sonne
Matris in gremio
|: Alpha es et O. :|
O Jesu parvule,
Nach Dir ist mir so weh.
Tröst‘ mir mein Gemüte,
O puer optime,
Durch alle Deine Güte,
O princeps gloriae.
|: Trahe me post te. :|
Ubi sunt gaudia?
Nirgend mehr denn da,
Da die Engel singen
Nova cantica,
Und da die Schellen klingen
In regis curia.
|: Eia, wär'n wir da! :
wohl von Heinrich Seuse (†1366)
Die obige Fassung ist die gesungene, die Übersetzung der lateinischen Teile:
In dulci jubilo - in süßem Jubel,
in praesepio - in der Krippe,
Matris in gremio - im Schoß der Mutter,
Alpha es et O - Anfang bist Du und Ende.
Parvule - klein, winzig.
O puer optime - o bestes Kind.
O princeps gloriae - o Fürst der Herrlichkeit.
Trahe me post te - Ziehe mich zu Dir.
Ubi sunt gaudia - wo sind die Freuden.
Nova cantica - neue Lieder,
In regis curia - in der Ratshalle des Königs.
El Greco, Anunciación,
zwischen 1596 - 1600, hier gefunden
Lumen inclitum refulget
Maximo orte sidere,
Quod per omnem splendet orbem
Noctis umbras aufugans.
Dux Iudææ, quem prophetæ
Iam diu prædixerant,
Nobis lætus, ecce, venit,
Bethlem nascens inclita.
Hunc regalis Virgo Mater
Partu gaudens edidit,
Gabriel quem nuntiavit
Salvatorem gentium.
Cum pastores excubantes
Cura morderet gravis,
Ad lætandum clarus ipsos
Est hortatus nuntius.
Concinebat angelorum
Turba læta laudibus,
Terræ pacem prædicantes
Cælo reddunt gloriam.
O mirandum et stupendum
Sacramentum gloriæ,
Cuncta quod supra tonantem
Virgo gestat parvula.
Factor cæli et factor orbis
Clausus alvo est feminæ,
Summus auctor angelorum
Fit præsepe conditus.
Qui polos metitur ungui,
Qui pugilo ambit solum,
Pannis paucis obvolutus
Vagit infans parvulus.
Os præclarum conditoris,
Quod formavit sæculum,
En admotum nunc libenter
Sugit matris ubera.
O Parens beata Christi,
David stirpis femina,
Tu, Regina, laus et orbis,
Lætare, alma Maria.
Voto adesto tu piorum,
Semper servans sæculum,
Patriarchis et prophetis
Tu corona gloriæ.
Nam te, Virgo nupta cælebs,
Sexus omnis appetit,
Tu parentes atque natos
Deprecando protege.
Gaude cælum cum supernis
Angelorum millibus,
Terræ et omnis plenitudo,
Pontus, astra, flumina!
Walahfridus Strabo (†849)
El Greco, Anbetung der Hirten,
zwischen 1596 - 1600, hier gefunden
Aus der Höh ein Stern uns glänzet
In erhabenem Geleucht,
Der dem ganzen Erdkreis schimmert
Und die dunkle Nacht verscheucht.
Judas König, den Propheten
Uns verheißen, seht, er kam!
Bethlehem, uns zu erfreuen,
Er zu seiner Wohnung nahm.
Königliche Jungfraumutter
Ihn gebar mit Freudigkeit,
Den als Heiland aller Völker
Gabriel ihr prophezeit:
Als die Hirten auf dem Felde
Gramvoll ruhten in der Nacht,
Hat ein heller Himmelsherold
Ihnen froh es kundgemacht.
Jubelhymnen ließ erschallen
Die beglückte Engelschar:
Friede komm aus Himmelshallen
Allen Menschen immerdar.
O wie wunderbar und herrlich,
Wie geheimnisvoll es klingt,
Daß der Donnergott dem Schoße
Einer Jungfrau sich entringt.
Daß den Welt- und Himmelschöpfer
Trägt ein zarter Weibesschoß,
Und den höchsten Engelsbildner
Eine Krippe nackt und bloß.
Dessen Hand umspannt des Himmels
Weiten und den Erdenball,
Arm in Windeln liegt er weinend
Als ein Kindlein hier im Stall.
Der erhabne Mund des Schöpfers,
Der die Zeiten zählt und wiegt,
Liegt, die irdische Nahrung saugend,
An die Mutterbrust geschmiegt.
O beglückte Mutter Christi,
Jungfrau du aus Davids Stamm,
Freue dich, Maria, aller
Welten Königin lobesam.
Höre deine Gläubigen bitten,
Schütz die Erde allezeit,
Du Prophetenschmuck und aller
Patriarchen Herrlichkeit.
Jungfrau, ehelose Gattin,
Zu dir flehen Groß und Klein,
Daß den Eltern du und Kindern
Immer wollest gnädig sein.
Freue, Himmel, dich mit deinem
Tausendfachen Engelheer,
Freut euch, weite Erdgebiete,
Sterne, Ströme, Weltenmeer!
Deutsch von Richard Zoozmann (1863- 1934)
Johannes der Evangelist, Krönungsevangeliar (Aachen, kurz vor 800)
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
Dasselbe war im Anfang bei Gott.
Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht begriffen.
Das war das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.
Es war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht; und die Welt kannte es nicht.
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
Evangelium des Johannes, Kap. 1, 1 – 5, 9 – 10, 14
Evangelist Matthäus, Krönungsevangeliar (Aachen, kurz vor 800)
Dresdner Kreuzchor, Quem pastores laudavere
Ludwig Richter; Die Kerze,
Vignette aus der "Stummen Liebe" von Musäus (1842)
Gesegnete Weihnachten!
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