La Chapelle L’ange au Violon, France by JR pharma
La Chapelle L’ange au Violon, France by JR pharma
Eine der erfreulichsten Entdeckungen des Jahres 2022 (fast hätte ich 19.. geschrieben) war, worin die Geschichte eines der Bilder bestand, das mich schon länger fasziniert hat, genauer, verschiedene Bilder des offenkundig selben Ortes. Ich weiß beim besten Willen nicht mehr, wann ich eines ursprünglich anbrachte. Nicht, daß ich zu überhaupt 5 % erinnern kann, was ich wann hier geschrieben habe:
Der pflanzenüberwucherte Innenraum einer halbverfallenen (möglicherweise) gotischen Kirche von berückender Schönheit: Angenehme Proportionen eines kraftvollen Raumes, reiches Maßwerk, schöne Fenster, Skulpturen. Im Nachhinein ist völlig klar, daß der Ort nicht besonders ausgedehnt sein konnte, aber das bemerkte man nicht. Denn auch die unscheinbarste Schönheit wirkt immer groß und vollständig. Das ist ihr Geheimnis.
Der Heimatort des großen Kirchleins befindet sich also in Frankreich, genauer „am Fuße des Schwarzen Berges und weniger als 15 Minuten vom Flughafen und der mittelalterlichen Stadt Carcassonne“ entfernt. Erbaut 1866, nunmehr bekannt als Kapelle des Engels mit der Geige, liegt es direkt neben einem größeren Anwesen, das heute als Hotel dient (Domaine de Vic, 11600 Conques-sur-Orbiel). Das Zitat stammt aus dessen aufwendiger Präsentation, die sogar mit der Kirche wirbt, wenn auch nur vermeldet werden kann, daß im Jahr 2016 das Dach gesichert wurde, alles in Privatbesitz ist und nicht betreten werden darf.
Was auch auffällt, wenn man eine Außenansicht betrachtet: Wie klein sich diese Kapelle neben dem größeren Anwesen ausnimmt, aber siehe oben.
Nur um zu zeigen, daß ich genauso nur ein gewöhnlicher Ressentiment-beladener Mensch bin: Unglücklicherweise ist das Französische komplett an mir vorbei gegangen. und nein, nicht etwa etwa wegen der Dinge nach Versailles, mit den Verwüstungen, die es vorher gebracht hat, erst in der Pfalz und dann et cetera pp. Es ist alles nur die die höchst eigene Trägheit meines Geistes.
Ich sage das auch deshalb, weil ich, so weit als nur eben möglich, niemandem in seine Bildrechte eingreifen will, und zugleich nur erahnen kann, worüber engagierte Franzosen tatsächlich sprechen... Aber ich habe ein großes Vertrauen, selbst hier, wo ich nach meinen hilflos endenden Versuchen einfach einige Bilder herausgriff.
Denn das ist die eigentliche Geschichte. Die Kapelle, die lange völlig dem Verfall preisgegeben war, und leicht zugänglich, hatte auch gerade junge Bewunderer gefunden. Ein besonders sympathisch wirkendes Beispiel findet man, so man diesem Verweis folgt.
Ein anderes imposantes Video kann man dort anschauen (nur die Musik ist etwas arg melodramatisch).
Costa Bordino, Urbex: La Chapelle de l'Ange au Violon
Ebenso ist dieses längere Stück empfehlenswert (allerdings auch hier – die Musik!)
Und um doch einmal einen Namen zu nennen, von diesen Helden der Erinnerung. Ein junger Photograph namens Raphaël Coffin beschert uns diese wundervolle Seite voller berückender Bilder. Das obige habe ich mir dort von ihm „entliehen“.
Die Schönheit findet immer würdige und oft überraschende Verteidiger. Auch selbst wenn sie oft nicht siegreich blieben, ihre Haltung wird aufgeschrieben sein im Buch des Ewigen.
In diesem erfreulichen Fall aber scheint der anschwellende Ruhm, genährt von Enthusiasten, dem Besitzer ins Gewissen (oder was immer) geredet zu haben. Es besteht tatsächlich Anlaß zur Hoffnung, auch wenn man sich gegenwärtig in diese kleine Kapelle unweit von Carcassonne nicht hineinschleichen kann. Schönheit vermag immer zu berühren und zur guten Seite des Seienden hinüberzuziehen, wahrscheinlich rührt von daher auch der sonst unbegreifliche Argwohn gegen sie, um es höflich auszudrücken.
Die Schönheit schlägt eine Brücke zum Ewigen. Gehen wollen müssen wir schon selbst.
nachgetragen am 15. Januar
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