Mein letzter Beitrag war einer von denjenigen, die es typischerweise nie zur Veröffentlichung bringen. Wenn mich etwas wirklich wütend macht, laß ich es üblicherweise erst einmal liegen und schieb es dann später ganz beiseite. Das war dann also die Ausnahme.
Ich schreibe von einem Computer aus, den ich erst einmal wieder vom Boden holen mußte, da er eigentlich seine Zeit hinter sich hatte, aber irgendwie ließ er sich wieder zum Leben erwecken, ein wenig jedenfalls. Vom aktuellen hoffe ich das ebenfalls, mit anderen Worten, der freundliche Herr vom Computernotdienst hatte nach einer Stunde aufgegeben, und nun muß ich das "gute Stück" morgen woanders hinbringen. Ich bin gegenwärtig also virtuell eher unsichtbar. Wir werden sehen, wie lang dieser Zustand anhält.
Also unbeantwortete Mails etc. etc. sehe man mir bitte nach, denn ich sehe sie gegenwärtig eher nicht. Dieses alte Teil kann auch jeden Moment wieder abstürzen (es hatte zuletzt diesen unerfreulichen Habitus, trotzdem ein merkwürdiges Gefühl von Melancholie).
Und fast hätten wir, wo dieser alte Computer immer noch weiterlebt, Goethens Epiphaniasgedicht angebracht, aber nein, er ist uns, wo wir es wieder lesen, doch zu, sagen wir es freundlich, launenhaft. Also dann dies:
Joseph von Eichendorff
Die Flucht der Heiligen Familie
Länger fallen schon die Schatten,
Durch die kühle Abendluft,
Waldwärts über stille Matten
Schreitet Joseph von der Kluft,
Führt den Esel treu am Zügel;
Linde Lüfte fächeln kaum,
's sind der Engel leise Flügel,
Die das Kindlein sieht im Traum,
Und Maria schauet nieder
Auf das Kind voll Lust und Leid,
Singt im Herzen Wiegenlieder
In der stillen Einsamkeit.
Die Johanneswürmchen kreisen
Emsig leuchtend übern Weg,
Wollen der Mutter Gottes weisen
Durch die Wildnis jeden Steg,
Und durchs Gras geht süßes Schaudern,
Streift es ihres Mantels Saum;
Bächlein auch läßt jetzt sein Plaudern
Und die Wälder flüstern kaum,
Daß sie nicht die Flucht verraten.
Und das Kindlein hob die Hand,
Da sie ihm so Liebes taten,
Segnete das stille Land,
Daß die Erd mit Blumen, Bäumen
Fernerhin in Ewigkeit
Nächtlich muß vom Himmel träumen -
O gebenedeite Zeit!
Samstag, 7. Januar 2012
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