Sonntag, 19. Juli 2015

Sonntag & (nachgetragen)


Ich gebe es ja zu, die Banalität ist überwältigend, die der Bilder sowieso. Und ich will auch nicht mit Plattitüden über Lebenszeichen oder dgl. langweilen. Also „in medias res“ (soviel an Attitüde wenigstens):

Es war nicht schwer, mich dazu zu überreden, daß eine Gemüsesuppe es auch tun würde, nur bei den mitgedachten Bockwürsten habe ich mich klar verweigert.

Das ist sie also. Den Abend zuvor hatte ich die Einlage verfertigt, das entspannt am Sonntagvormittag doch sehr die Abläufe. Es waren kleine Fleischklöße aus gemischtem Hackfleisch mit ziemlich viel „frisch eingefrorenen“ mediterranen Kräutern, reichlich, tatsächlich frischem Pfeffer und etwas Muskat darin, die anderen üblichen Zutaten stillschweigend vorausgesetzt, die dann in einer Gemüsebrühe vor sich hin köchelten und danach die Nacht ungestört auf dem Herd verbringen konnten.


Die zugehörige Gemüsesuppe vom nächsten Tag bestand aus in Butterschmalz angeschmorten Zwiebeln und weiter Mohrrüben, Sellerie, Porree, und jetzt verläßt mich auch schon mein Gedächtnis. Ah ja, ich hatte noch fette Knacker mit hineingeschnitten, die mir aufgedrängt worden waren. Ich glaube, das war es dann im wesentlichen. Das Ergebnis nicht übel. Zuviel von allem natürlich.

Und es wurde darauf die folgenden Tage nicht wirklich weniger, nachdem der Hauskater im Schlepptau der besuchenden Seniorin von nebenan sich am nächsten Morgen Klöße aus der offenen Terrine, die in der Küche vor sich herumstand, geangelt hatte.

Ich gebe zu, es ging ziemlich schnell. Und wenn im Alter eines gilt, die Zeit schrumpft und dehnt sich zugleich. So man etwas nicht gleich bekommt, werden Jahrhunderte daraus, und Nebensächliches, das auch noch in einem gewissen Zeitmaß stattfindet, schrumpft zum Augenblick. Aber ich klinge miesepetrig, was ich nicht einmal bin.

Was mich offen gestanden doch etwas irritiert, ist der Inhalt des Sektglases auf dem letzten Bild. Denn dort erscheint es so, als wäre der Inhalt komplett einer Chemiebude entsprungen, und ich hoffe doch, daß wir da noch nicht angekommen sind. Merkwürdig wirklich, und mir nicht einmal vorher aufgefallen. Nein, dorthinein waren weiter keine zusätzlichen berauschenden Substanzen aufgelöst worden. Manchmal muß es einfach auch so gehen.

nachgetragen am 23. Juli

5 Kommentare:

naturgesetz hat gesagt…

That sounds good and looks very tasty.

It's not entirely clear to me — even from the so-called translation — whether the cat stole the meat or was given it.

MartininBroda hat gesagt…

before sinking to bed - it was stolen!

sutor hat gesagt…

Kann es sein, dass der Inhalt des Glases sehr kalt war und das Glas deshalb lediglich beschlagen?

MartininBroda hat gesagt…

Ich vermute das auch, die Flasche war ziemlich kalt gewesen; aber merkwürdig aussehen tut es trotzdem.

DirkNB hat gesagt…

Da krame ich doch mal meinen alten Physiklehrer raus: Gerade auch bei der hohen Luftfeuchtigkeit der letzten Tage kondensiert ein Teil des sich in der Luft befindlichen Wasserdampfes an kalten Oberflächen. Da die Aufnahmefähigkeit von Luft, was Wasserdampf betrifft, von der Temperatur abhängig ist, kommt der Effekt zustande. Die warme Luft hatte eine hohe Luftfeuchtigkeit, die kühlere Luft rund um das Glas hatte eine geringe Wasseraufnahmefähigkeit, so dass sie dieses an geeigneten Punkten oder Flächen in kleinen Tropfen verflüssigt. So entstehen Wolken und beschlagene Gläser. In sehr trockener Umgebungsluft wäre vermutlich nix passiert.