Posts mit dem Label Gryphius werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Gryphius werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 1. Januar 2022

Zum Neuen Jahr


Zuerst - unter dem huldvollen Bild des Großherzogs Georg vor der Neustrelitzer Schloßkirche - dem geneigten Leser meine aufrichtigen Wünsche für ein

Erfreuliches und heilsames Neues Jahr!

Was schreibt man zum neu angebrochenen? Aus lauter Verlegenheit habe ich mich entschieden, einfach 3 Stimmen zu versammeln. Zunächst ein Gedicht von Rudolf von Gottschall, mit dem er das neue Jahrhundert, sprich das 20. im Überschwang hoffnungsfroh gestimmter Begeisterung begrüßte. Für mich ein Musterbeispiel, wie man mit seinen Erwartungen, so begründet sie in der Zeit erscheinen mögen, irren kann. So etwas geschieht immer wieder und wird auch dem Erdenwinkel, den wir bewohnen nicht erspart bleiben. Das wäre also der rosarote Wimpel. 

Der nächste ist ein recht düster-schwarzer. Aber es ist ein schönes Gedicht und ein nachdenkenswertes. Offen gestanden taucht es vor allem auf, weil mir beim Anblick des zugesellten Bildes genau die letzte Zeile einfiel.

Das versöhnliche Ende macht dann Wilhelm Busch mit seinem hintersinnigen Humor. 




Andreas Gryphius. 

Menschliches Elende


Was sind wir Menschen doch? ein Wohnhaus grimmer Schmertzen.

Ein Ball deß falschen Glücks / ein Irrlicht dieser Zeit.

Ein Schauplatz herber Angst / besetzt mit scharffem Leid /

Ein bald verschmeltzter Schnee und abgebrante Kertzen.


Diß Leben fleucht davon wie ein Geschwätz und Schertzen.

Die vor uns abgelegt deß schwachen Leibes Kleid

Und in das todten-Buch der grossen Sterbligkeit

Längst eingeschrieben sind / sind uns auß Sinn und Hertzen.


Gleich wie ein eitel Traum leicht auß der acht hinfällt /

Und wie ein Strom verscheust / den keine Macht auffhält:

So muß auch unser Nahm / Lob Ehr und Ruhm verschwinden /


Was itzund Athem holt / muß mit der Lufft entflihn /

Was nach uns kommen wird / wird uns ins Grab nach zihn

Was sag ich? Wir vergehn wie Rauch von starken Winden.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Wilhelm Busch

Der fliegende Frosch

Wenn einer, der mit Mühe kaum 

Gekrochen ist auf einen Baum,

Schon meint, daß er ein Vogel wär,

So irrt sich der. 


Busch - Zeichnungen hier gefunden

nachgetragen am 2. Januar

Donnerstag, 11. Oktober 2018

Andreas Gryphius: 1 & 3 Gedichte über die Vergänglichkeit &



Es ist alles eitel

Du siehst, wohin du siehst nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein:
Wo itzund Städte stehn, wird eine Wiese sein
Auf der ein Schäfers-Kind wird spielen mit den Herden:

Was itzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden.
Was itzt so pocht und trotzt ist Morgen Asch und Bein;
Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.
Itzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.

Der hohen Taten Ruhm muß wie ein Traum vergehn.
Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch bestehn?
Ach! was ist alles dies, was wir für köstlich achten,

Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind;
Als eine Wiesen-Blum, die man nicht wiederfind't.
Noch will was Ewig ist kein einig Mensch betrachten!

All is vanity

Look over Earth, you’ll see but vanity at large.
What this man builds today, that man tears down tomorrow;
Where towns are standing now, one soon will see a meadow
On which a shepherd’s boy is playing with his charge.

What swells in gorgeous bloom, will soon be trampled under.
What vaunts and flouts right now, next sun is ash and bone;
Nothing may hope to last, no metal and no stone.
Now fortune smiles at us, in no time troubles thunder.

The fame of noble deeds must like a dream fall past.
So shall the toy of time, this flimsy man, stand fast?
Ah! what is everything, this all we deem sublime,

But dismal nothingness, but shadow, dust and pain;
A meadow flower one can never find again.
Yet not one man will give eternity his time!

transl. © Michael Haldane




Menschliches Elende

Was sind wir Menschen doch? ein Wohnhaus grimmer Schmerzen
Ein Ball des falschen Glücks / ein Irrlicht dieser Zeit /
Ein Schauplatz herber Angst / besetzt mit scharfem Leid /
Ein bald verschmelzter Schnee / und abgebrannte Kerzen.

Dies Leben fleucht davon wie ein Geschwätz und Scherzen.
Die vor uns abgelegt des schwachen Leibes Kleid /
Und in das Toten-Buch der großen Sterblichkeit
Längst eingeschrieben sind / find' uns aus Sinn und Herzen.

Gleich wie ein eitel Traum leicht aus der Acht hinfällt /
Und wie ein Strom verfließt / den keine Macht aufhält /
So muß auch unser Nam' / Lob / Ehr und Ruhm verschwinden.

Was itzund Atem holt, muß mit der Luft entfliehn /
Was nach uns kommen wird / wird uns ins Grab nachziehn /
Was sag ich? Wir vergehn' wie Rauch von starken Winden.




Einsamkeit

IN diser Einsamkeit / der mehr denn öden Wüsten
Gestreckt auff wildes Kraut / an die bemoßte See:
Beschau ich jenes Thal und dieser Felsen Höh'
Auf welchem Eulen nur und stille Vögel nisten.

Hier / fern von dem Palast; weit von des Pöbels Lüsten /
Betracht ich: wie der Mensch in Eitelkeit vergeh'
Wie auf nicht festem Grund' all unser Hoffen steh'
Wie die vor Abend schmähn / die vor dem Tag uns grüßten.

Die Höhl' / der rauhe Wald / der Todtenkopf / der Stein /
Den auch die Zeit auffrißt / die abgezehrten Bein /
Entwerfen in dem Mut unzählige Gedancken.

Der Mauren alter Grauß / diß ungebau'te Land
Ist schön und fruchtbar mir / der eigentlich erkannt /
Daß alles / ohn ein Geist / den Gott selbst hält / muß wancken.


Betrachtung der Zeit

Mein sind die Jahre nicht, die mir die Zeit genommen,
Mein sind die Jahre nicht, die etwa mögen kommen.
Der Augenblick ist mein, und nehm ich den in acht,
so ist der mein, der Jahr und Ewigkeit gemacht.


Anschluß - Betrachtungen

Wir Deutsche sind vertraut mit Untergängen, oder, um Grass zu zitieren: „Teutschland, das herrlichste Kaiserthumb der Welt, ist nun mehr auff den Grund außgemergelt, verheeret und verderbet...“.  Ach, und die Deutschen hätten „fremdländischen Horden das Vaterland preisgegeben“, diese hätten sich Deutschland als Tummelplatz auserkoren, so daß es zerstückelt und nach dem „Verlust seiner Schönheit“ nicht mehr kenntlich - „ohne alte Ordnung“ sei „alle Treu verloren“. In der Tat.

Dieser historisch gewordene Charakter führt auf der einen Seite zu überspannten Naturen wie etwa Schelling oder Nietzsche, um nur zwei zu nennen, auf der anderen (natürlich ist das alles selbstgefällig, aber man gruselt sich schon bei jedem Beispiel) etwa dem Wahn, das Weltklima anhalten zu wollen. Nur, daß die einen sich ihrer wohl im Übermaß bewußt waren, während andere, heutige vollkommen ohne das auskommen.

Wir wischen das jetzt einfach beiseite.  Zuvor noch: Die Zitate waren aus dem „Treffen in Telgte“. Mein früheres Ich hatte dazu einmal ein paar Gedanken.

Andreas Gryphius war einst ein sehr berühmter Dichter im Reich, das gerade verbrannte. Über die Vergänglichkeit solchen Ruhms hätte man gar nicht erst anfangen müssen, ihn zu belehren. Er wußte das alles bereits hinreichend, und ist wohl an einem 2. Oktober A.D. 1616 geboren worden (die frühere Elf war demnach ein Verleser der römischen II, ich bin auch wieder darauf hineingefallen, hatte aber schon angefangen, wie auch immer). Wer mehr wissen will, nehme mit diesem oder auch diesem Vorlieb.

Wenn wir sie denn kennen, haben wir eine Dichtung, die uns auf alles vorbereitet, die Abgründe des Grauens und die Wertschätzung des Schönen, destotrotz. Um nur das zu sagen:

Grypius hat den wesentlichen Teil seines Lebens in der wahrscheinlich grausamsten Zeit zubringen müssen, die Deutschland je befallen hat. Angesichts dessen, was in späteren Jahrhunderten nachfolgen soll, mag ein solches Urteil anmaßend klingen, aber wenn man nüchtern auf die Totenwaage schaut, ist es so. Ihm war es aber, wie den meisten seiner Zeitgenossen, dabei vergönnt, zwar das Grauen zu erleben und zu beschreiben (dafür hat er eine gewisse Bekanntheit behalten), aber nicht auch in eine seelische Obdachlosigkeit zu fallen.

(Ich kann nur erahnen, was das bedeutet, etwa wenn ich nachts öfters fremde Alpträume übergeholfen bekomme. Mir genügen bereits die wenigen eigenen Erfahrungen. Man merkt, ich schreibe dies gerade nachts, darum diese Rosen, die lange vergangen sind und in meine Erinnerung eingegangen. Mit der sich zugleich die Ratlosigkeit verbindet gegenüber dem Bedürfnis von Menschen, schöne Dinge, die ihnen zufallen, zerstören zu müssen. Als Rache wofür? Wir werden das Böse nie verstehen.)


Wir sind wieder bei Gryphius.

Andreas Gryphius wurde also 1616 zu  Glogau in Schlesien geboren, an einem 2. Oktober. Das dortige Theater von 1799, daher das obige Bild, wurde irgendwann nach ihm benannt, bevor es, wie der ganze Ort, im letzten Krieg vernichtet wurde. Er dürfte heute auch aus dem Bewußtsein der meisten Deutschen verschwunden sein, wofür man bei Gryphius schon die passenden Kommentare findet.

Aber: Seit 2017 baut man wieder daran. Wie immer das Ergebnis schließlich aussehen wird, die Erkenntnis des Untergangs wie das Bedauern darüber scheinen einen Umweg gesucht und gefunden zu haben, um der Vergänglichkeit aller Dinge noch einmal zu entgehen. Nur nicht hier, hinreichend, fürchte ich. Insofern haben die heutigen Bewohner des Ortes uns etwas voraus. Man mag einwenden, wie sehr das Bemühen um das Wiedergewinnen von Verlorenem auch bei uns eingesetzt hat. Das stimmt zwar, aber wie weit reicht dies nach innen? Also hoffen wir weiter.

Gryphius-Büste am Stadttheater

Dienstag, 9. Oktober 2012

abends



Andreas Gryphius
Abend

DEr schnelle Tag ist hin / die Nacht schwingt ihre Fahn /
Und führt die Sternen auff. Der Menschen müde Scharen
Verlassen Feld und Werck / Wo Thir und Vögel waren
  Trawert itzt die Einsamkeit. Wie ist die zeit verthan!
  Der Port naht mehr und mehr sich / zu der Glider Kahn.
Gleich wie diß licht verfil / so wird in wenig Jahren
Ich / du / und was man hat / und was man siht / hinfahren.
  Diß Leben kömmt mir vor alß eine Renne-Bahn.
Laß höchster Gott mich doch nicht auff dem Lauffplatz gleiten
Laß mich nicht Ach / nicht Pracht / nicht Lust / nicht Angst verleiten!
  Dein ewig-heller Glantz sey vor und neben mir /
Laß / wenn der müde Leib entschläfft / die Seele wachen /
Und wenn der letzte Tag wird mit mir Abend machen /
  So reiß mich aus dem Thal der Finsternüß zu dir.


Friedrich Schlegel
Am Abend

Der schwarze Mantel will sich dichter falten,
die freundlichen Gespräche sind verschollen.
Wo allen Wesen tief Gesang entquollen,
da muß die stumme Einsamkeit nun walten.

Es darf den großen Flug das Herz entfalten
und Phantasie nicht mehr der Täuschung zollen.
Was farbig prangt, muß bald ins Dunkel rollen,
nur unsichtbares Licht kann nie veralten.

Willkommen, heilge Nacht, in deinen Schauern!
Es strahlt in dir des Lichtes Licht den Frommen,
führt ihn ins große All aus engen Mauern.

Er ist ins Innre der Natur gekommen
und kann um irdschen Glanz nun nicht mehr trauern,
weil schon die Binde ihm vom Haupt genommen.


Georg Trakl
Melancholie des Abends

- Der Wald, der sich verstorben breitet -
Und Schatten sind um ihn, wie Hecken.
Das Wild kommt zitternd aus Verstecken,
Indes ein Bach ganz leise gleitet

Und Farnen folgt aus alten Steinen
Und silbern glänzt aus Laubgewinden.
Man hört ihn bald in schwarzen Schlünden -
Vielleicht, daß auch schon Sterne scheinen.

Der dunkle Plan scheint ohne Maßen,
Verstreute Dörfer, Sumpf und Weiher,
Und etwas täuscht dir vor ein Feuer.
Ein kalter Glanz huscht über Straßen.

Am Himmel ahnet man Bewegung,
Ein Heer von wilden Vögeln wandern
Nach jenen Ländern, schönen, andern.
Es steigt und sinkt des Rohres Regung.


Freitag, 2. Oktober 2009

Kleine Zeitreise



„Zeit ist das Grausamste, was es gibt, vor allem für Frauen.“ Das hat mir der liebe Arkadi heute abend erzählt. Der Hintergrund, ich war moralisch verpflichtet, der Beerdigung einer Bekannten meiner Mutter beizuwohnen, die ich selbst kaum kannte. Das führte mich erneut an den Ort meiner Kindheit und ich hatte ihm von der Begegnung mit einer alten Klassenkameradin erzählt. Übrigens zeigt das obige Bild ein Gutshaus, das zu meiner Zeit dort als Schule diente, genauer gesagt, ich selbst bin darin zur Schule gegangen. Sie ist lange geschlossen.

Ich war dem Beerdigungskaffeetrinken entflohen und hatte mich dort umgeschaut. Das Skurrile, im ehemaligen Park dieses Eichhorster Gutshauses lagen einst die Sportanlagen und es war alles noch zu finden, die Fußballtore von vor 30 Jahren, inzwischen erheblich verwittert, das Gras brach durch den Asphalt, auf dem wir damals unsere Runden zu drehen hatten. Selbst eine Baracke, in der sowohl die medizinische Erste Hilfe als auch die Wehrertüchtigung pädagogisch vermittelt wurden, war noch vorhanden. Nur den Staat, dem diese Ertüchtigung dienen sollte, gibt es lange nicht mehr.

Wie passend darum mit einem Gedicht an Andreas Gryphius zu erinnern, der am 2. Oktober 1616 geboren wurde, einer der bedeutenderen deutschen Dichter des Barock:



Andreas Gryphius

ES IST ALLES EITEL

Du siehst, wohin du siehst nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein:
Wo itzund Städte stehn, wird eine Wiese sein
Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden:
Was itzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden.
Was itzt so pocht und trotzt ist Morgen Asch und Bein;
Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.
Itzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.
Der hohen Taten Ruhm muß wie ein Traum vergehn.
Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch bestehn?
Ach! was ist alles dies, was wir für köstlich achten,
Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind;
Als eine Wiesenblum, die man nicht wiederfind't.
Noch will was ewig ist kein einig Mensch betrachten!

ALL IS VANITY

Look over Earth, you’ll see but vanity at large.
What this man builds today, that man tears down tomorrow;
Where towns are standing now, one soon will see a meadow
On which a shepherd’s boy is playing with his charge.
What swells in gorgeous bloom, will soon be trampled under.
What vaunts and flouts right now, next sun is ash and bone;
Nothing may hope to last, no metal and no stone.
Now fortune smiles at us, in no time troubles thunder.
The fame of noble deeds must like a dream fall past.
So shall the toy of time, this flimsy man, stand fast?
Ah! what is everything, this all we deem sublime,
But dismal nothingness, but shadow, dust and pain;
A meadow flower one can never find again.
Yet not one man will give eternity his time!

trans. © Michael Haldane

Dienstag, 2. Dezember 2008

Aufgefunden

Dieses folgende "Zitat" ist eines ohne Anspielungen, ohne Zweck, ohne Absichten, es ist einfach nur der Freude geschuldet, daß sich ein Englisch sprechender Mensch der deutschen Barockdichtung angenommen hat (vielleicht spielt auch das schlechte Gewissen mit, daß ich jüngst fest einschlief, gerade während ich eine mutmaßlich sehr rudimentäre Mail an ihn zurücksandte).


"Andreas Gryphius

AUFF DIE LETZTE NACHT SEINES XXV. JAHRS.
DEN 11. OCTOBR. ST. GREGOR

Kom Mitternacht und schleuß diß Thränen-reiche Jahr!
Die Schmertzen-volle Zeit, die mich so tiff verletzet,
Die dich, mein Bruder, hat in jenes Reich versetzet,
Vnd Schwester, deine Leich gestellet auff die Baar.

Die Zeit, die auff mich Angst, und grimmer Seuchen Schaar,
Vnd Trauren, und Verdruß und Schrecken hat verhetzet.
Wer hat noch neulich mich nicht schon vor todt geschätzet,
Da, als ich mir nicht mehr im Sichbett ähnlich war.

Wenn deine Treu' O Gott mich nicht mit Trost erquicket
Als so vil grause Noth den blöden Geist verstricket,
So wär ich gantz in Angst ertruncken und verschmacht.

Herr, dessen linde Faust wischt die bethränten Wangen,
Laß doch nach so vil Sturm mich linder' Zeit anfangen
Vnd heiß, die herben Jahr vergehn mit diser Nacht.


ON THE LAST NIGHT OF HIS 25TH YEAR;
THE 11TH OF OCTOBER; ST. GREGORY

trans. Michael Haldane

Come midnight, close the lids of this tear-flooded year!
This time cut deep with pain, which leaves me devastated,
Which you, my brother, has to yonder realm translated,
And, sister, laid your cadaver upon the bier.

The time which loosed on me a merciless collection
Of scourges, torment and terror, mourning and dread.
Who has of late not counted me among the dead
As I lay, on my sickbed, not my own reflection?

Had not your soothing faith, oh God, my heart refreshed
When such cruel misery the sluggish soul enmeshed,
I had half-drowned, half-pined away in cold affright.

My Lord, who wipes the tear-stained cheek with gentle hand,
After such storms let balmy times revive my land,
And bid the bitter year to vanish with this night."