Freitag, 25. Juli 2014
Freitags-Bilder
Schon der Titel stimmt nicht (ganz). Da ich eben lese, daß am Sonntag die Hitze so richtig zurückkommen soll (und das, wo mein Verstand gerade erst wieder seinen Namen gelernt hat) - ein paar Bilder aus den zurückliegenden Tagen von hier. Ich wollte erst gar nichts dazu schreiben, aber es wird einige sparsame Hinweise geben.
Übrigens sollte ich meine Selbstgespräche vielleicht besser in Englisch führen. Nicht, daß sie davon gehaltvoller würden, aber (und das geschah tatsächlich heute): Ich bin es zwar inzwischen gewohnt, Englisch zu lesen und (vermutlich) so leidlich zu verstehen, aber ich spreche es höchst selten bzw. versuche dies vorzutäuschen. Was dazu führt, wenn man es dann mal unverhofft muß, steht man da wie ein Idiot. Es fällt einem (fast) kein Wort ein!
Eine nette Afro-Amerikanerin (wie sich herausstellte, ja ich weiß, das ist unwichtig, aber wenn sie zitronengelb ausgesehen hätte, würde ich das auch erwähnt haben, es geht lediglich um die Situation) will offensichtlich ein Paket abschicken, die Postangestellte kann kein Wort Englisch, die Dame kein Wort Deutsch, buchstäblich. Alle Voraussetzungen für eine entspannte Konversation sind also gegeben. Die Angestellte der Post ruft endlich verzweifelt der Warteschlange zu: „Kann denn keiner von Ihnen Englisch?“ Meine ehrliche Antwort hätte wohl sein müssen: „Nein, ich auch nicht“, außerdem war ich noch damit beschäftigt, die Retour-Sendung zu beschriften.
Ich glaube, am Ende konnte ich beiden helfen, jedenfalls wurde das Paket mit einem Drucker nach Alabama schließlich abgefertigt und beide machten einen dankbaren Eindruck (ich hoffe, das Ding läßt sich auf die „lahme“ amerikanische Spannung herunterschalten), nur ich war am Ende völlig durcheinander (es ist schrecklich, wenn einem partout das Wort für „Luftfracht“ nicht einfällt, und 10 Minuten später hätte man diese Unterhaltung so entspannt führen können: Nein, Alabama ist kein Land, das können sie in ihrer Liste nicht finden, das ist ein Bundes-Staat in den USA, aber das war der deutsche Part, also der gesagte; doch es gab keinen albernen ausgesprochenen Scherz (auf Englisch, "Ach, zu Forrest Gump, haha"), aber was mir erst 5 Minuten zu spät einfiel waren Worte wie „ATM“ oder die Aussprache von „item“). Es ist wirklich nicht angenehm und sehr kräftezehrend, sich wie ein Idiot zu fühlen. Gut, das wäre gesagt.
Ich wollte die Bilder für Ortsunkundige kurz zuweisen. Eingangs hatten wir einen der wieder in Betrieb genommenen Brunnen (der Schloßgarten wird gerade gründlich umgekrempelt, d.h., er wird natürlich „wiederhergestellt“, und mitunter freut man sich sogar über die Ergebnisse, so auch bei der restaurierten Pergola hinter der Orangerie im nächsten Bild, auch wenn es rund um das Gebäude noch reichlich wüst aussieht, wir hoffen einfach auf zügige Besserung).
Zu dem antikisierenden Sarkophag in der Nähe der barocken Götterallee kann ich leider nichts sagen, was nicht auch jeder Betrachter erkennen würde (ich muß dem endlich einmal nachgehen, er steht zwar etwas verloren herum, ist aber nicht übel geraten).
Es gibt gegenüber der Orangerie ein Bankgebäude, nämlich das der Mecklenburg-Strelitzschen Hypothekenbank von 1897, bei dem sich aus der Glanzzeit innen sogar noch einiges mehr oder weniger erhalten haben soll. Der ist sehr gründerzeitgemäß, wie eine Bank damals halt so aussah, und der Glanz hat sichtlich nachgelassen (der Anblick bestätigt leider, was man hört, nämlich, daß der derzeitige Eigentümer mit dem Bauwerk heillos überfordert sein soll). Bedauerlich.
Übrigens fand ich auf dieser offenkundig verwaisten Website eine (gelegentlich etwas holprige, aber ausführliche) Beschreibung des Baus; wer also neugierig sein sollte, schaue doch hier.
Und vom morbiden Charme des Verfalls wenden wir uns am Schluß in friedvoller Abendstimmung dem hiesigen Zierker See zu.
Aber vielleicht sollten wir zum Ende noch 2 Dinge zusammenbringen, die heute vorkamen, sprich Bank bzw. Geld und Forrest Gump. Der merkwürdig schlichte Held des Films erfährt also, daß für ihn Apple-Aktien gekauft wurden und, ach, lassen wir ihn selbst zu Wort kommen.
„Lieutenant Dan got me invested in some kind of fruit company. So then I got a call from him, saying we don't have to worry about money no more. And I said, that's good! One less thing.“
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Based on your replies to my comments, your English is better than what the computerized versions do.
As always, the pictures are enjoyable. You're fortunate to live in such surroundings.
Sorry to be so remiss in commenting. Things have been kind of hectic, or so it has felt; and, as you may have noticed, I'm leaving for Prince Edward Island tomorrow through Friday. So I'll try to catch up when I get back.
Kommentar veröffentlichen