Sonntag, 15. Februar 2015

Sonntag & (verquer nachgetragen)


„Eingangseinfälle“, die gar nichts mit dem Thema zu tun haben (folglich besser zu überspringen). Gerade fällt mir wieder auf, daß das Wort „Einfall“ irgendwie doch auch eine feindselige Konnotation hat, die Sprache halt und ihre Fallstricke.

Ich weiß nicht, wann ich zuletzt einen Eisentopf auf den Mittagstisch gestellt habe. Nun fällt einem bei dem Wort „Eisen“ viel ein wie „Der Gott, der Eisen wachsen ließ“ oder das „Eiserne Zeitalter“ und sonst noch vieles. Es ist trotzdem einfach einen Tick zu rustikal. Aber ich war leicht ermüdet, und mir fehlt eine sehr große Auflaufform. Wir belassen es dabei. Keine Erklärungen mehr oder Entschuldigungen.

Ich werde gelegentlich zurecht geschimpft, warum dieser Ort so zusammengeschrumpft ist, das kann man im Grunde nur dem Autor zuweisen. Nun habe ich eine erste Ausnahme gemacht, indem ich etwas ausführlicher ausführte, was mich jüngst theologisch ärgerte, das war eigentlich eher unfreiwillig, ich wollte nur die Gedanken weghaben (ich habe mit dem Datum gemogelt, das folgt also im Anschluß).

Ich würde gern und viel lieber, und sei es leidlich, etwas über Palladio zu Ende bringen (letzlich war dieser Herr schuld daran). Das aber ist ein wenig wie mit dem Hefeteig, den man nicht gebändigt bekommt. Und je mehr man sich hineinbegibt, fängt man auf einmal wieder an, etwa Georg IV. zu verabscheuen, wie albern, der ist doch nun auch schon lange tot etc. etc.


Unter der Oberfläche des Eisentopfes, der hier zu sehen ist, verbirgt sich folgendes: Geschmorte Zwiebeln, zunächst angebratene Schnitzel, Pilze (genauer gesagt, Champignons und Shii-Take-Pilze – bei letzteren war das Etikett leicht verschmiert, so daß ich erst einmal laut loslachen mußte (dabei war es wohl nur meine herumvagabundierende Phantasie die aus einem „I“ ein „T“ gemacht hatte)). Eine Art Fond. Viel Kochsahne. Rosmarinzweige. Und oben drauf gehobelter Käse, der weg mußte (Alt-Mecklenburger und Schweizer Gruyère, glaube ich mich zu erinnern).

Das war zu meiner Überraschung durchaus sehr eßbar. Für den (entgegengesetzten) Notfall hatte ich viel Blumenkohl hinzugetan, der wurde zwar auch schnell weniger, aber es wurde eben kein Notfall.


Der Tag kippte dann (lichttechnisch) mehr ins Düstere, daher dieses zusätzliche Licht, das dem Ganzen eher Gerechtigkeit antut. Mit anderen Worten: Es war alles recht gut, was das Essen angeht (immer noch, es wurde inzwischen mehrfach aufgewärmt).


Und, es tut mir leid, der Satz muß auch noch sein: Seltsam, was man alles so vor sich dahin schreibt, aus Gewohnheit, Eitelkeit, Pflichtempfinden oder gar Einsicht, es sei, wie es ist...

Ach, und warum dieser Sonntag „Estomihi“ heißt, habe ich letztes Jahr so versucht zu erklären (wie viel Frühling wir da schon hatten).

nachgetragen am 18. Februar

1 Kommentar:

DirkNB/Herdnerd hat gesagt…

Wenn ich das so sehe, zerstreut es ein wenig meine Bedenken, mit "Schnitzelfleisch" irgendwas anderes zu machen außer Schnitzel. Und selbst die mache ich eigentlich nicht. Vermutlich wirkt da noch meine alte Erfahrung nach, die aus einer Zeit stammt, als Kochen noch nicht so mein Ding war, ich mich aber am Braten von Schnitzeln versuchte und dabei nicht wirklich was genießbares heraus kam. Vielleicht sollte ich dem Fleischstück doch nochmal eine Chance geben.