Sonntag, 8. Februar 2015

Sonntag &




Vielleicht spukt es ja inzwischen auch am Tage, genauer Abend in meinem Kopf, aber offen gestanden zuckte ich bei den harmlosen Kondensstreifen des ersten Bildes für einen Moment etwas zusammen. Möglicherweise auch die Spät-Folgen von zuviel SF-Konsum seit früher Jugend (der dann irgendwann später allerdings sehr nachließ). Wie auch immer. Wir wollen unsere nervösen Gedanken beiseite schieben und vom Essen berichten:


Wir sehen einen Krustenbraten vor uns, der schaut zwar eher niedlich aus, hatte aber tatsächlich seine knapp 2 Kilo, das sollte eigentlich genügen. Ich hatte ihn zuerst zugedeckt in den Ofen getan, auf Rosmarin und anderen südländischen Kräutern und zuvor angeschmorten Zwiebeln. In der 2.Hälfte der Geschichte wurde er dann des öfteren mit dem Sud übergossen. Das ist zwar eine eher einschläfernde Übung, führte am Ende aber zu einer krossen Kruste.


Dazu Sauerkraut, in einem Gemüsefond gegart (mit Pfefferkörnern, Piment und Lorbeer).


Und ein frischer Salat aus allem Möglichen (u.a. Bohnen, Mais, Tomaten, Zwiebeln, Weißkohl).


Die unausweichlichen Kartoffeln natürlich (es wurde schon von ersten Entzugserscheinungen berichtet, nun, nicht bei mir). Eine Sauce gab es auch, die hat es nur irgendwie nicht ins Bild geschafft (schmeckte aber unverdächtig). Allem wurde tüchtig zugesprochen, wie es einstmals so schön hieß (obwohl Frau Mutter gegenwärtig recht schwächelt, es riß sie aber sichtlich aus dem Dauerschlafbedürfnis). Daher kommt wohl der Spruch von dem „gesegneten Appetit“.



Und wo wir schon in dieser frommen Tonlage sind. Ich hatte es diesen Sonntag Sexagesimae sogar einmal wieder in den Gottesdienst geschafft (die Musik – Orgel und Posaunen – war herausragend schön), allerdings eine Stunde zu früh.

Also ich bin in meinem Leben wahrlich schon oft (und sehr) zu spät gewesen (jemand meinte mal, ich sei einfach 10 Minuten zu früh auf die Welt gekommen und hätte es mein Leben lang nicht aufgeholt, mag sein), aber daß ich eine geschlagene Stunde zu früh irgendwo erschienen wäre, und meinen Irrtum erst ebendort bemerke, an einem Sonntagmorgen (!), daran kann ich, wenn ich so auf auf das dahinverflossene halbe Jahrhundert blicke, mich beim besten Willen nicht besinnen.


Das Leben steckt eben doch voller Rätsel. Und wenn wir Glück haben, dann mogeln wir uns so halbwegs hindurch durch seine Truglichter und Blendspiele.


nachgetragen am 9. Februar

5 Kommentare:

naturgesetz hat gesagt…

When I'm cooking pork or heating hot dogs, I often wish I had some sauerkraut to go with the. The problem is that I don't think of it when I'm buying them.

I gather you cook your own sauerkraut. When I do remember, I buy a small can of it (small because my brother won't want any). I add ground dill seed and a little white wine when I heat it.

DirkNB hat gesagt…

Da habe ich sie aber doch entdeckt, die Soße: zwischen Sektflasche und -glas ... ;-)
Angenehm duftendes Essen hat schon bei vielen die Lebensgeister und damit auch den Appetit geweckt, Schmorgerichte und Braten haben mit ihrer bedächtigen Zubereitung schon immer für eine gute Aromatik auch der Umgebungsluft geführt.
Mmhh. Lecker.

MartininBroda hat gesagt…

@DirkNB Ja, so isses, und (ernstgemeinten) besten Dank!

MartininBroda hat gesagt…

@DirkNB Ja, so isses, und (ernstgemeinten) besten Dank!

MartininBroda hat gesagt…

@naturgesetz: Well using a little white wine is nearly a law (or so).

Btw. it might find your interest I made some nasty remarks about (theological) Liberalism recently (unfortunately it's only German).