Ein allerletztes Mal leuchtet uns also noch Weihnachten nach, denn am nächsten Tag ist Mariä Lichtmeß und damit ist Weihnachten bzw. die Epiphaniaszeit definitiv vorbei. Andererseits ist es auch schon der Sonntag Septuagesimae (also (etwa) 70 Tage vor Ostern). Der frühe Ostertermin dieses Jahr schiebt hier die Gedenktage ein wenig wie Eisschollen übereinander. Aber wir müssen auf der Kante ja nur im Geiste balancieren.
Daher kommt also letztmalig die Heilige Familie auf dem Fensterbrett ins Bild, bevor sie in den Karton und fürs Jahr in den Schrank muß. Der Rest wird folgen müssen. Denn irgendwie hat es doch etwas unnötig Befremdliches, wenn man zu sehr aus der Zeit fällt. Was auch für das Kommende gilt!
Also Ostern ist es definitiv noch nicht, auch wenn sich die Kaufgeschäfte bereits abartig früh mit entsprechenden Süßigkeiten vollgepackt haben. Zwei kleine Exemplare davon als gewissermaßen mißbilligend entgegengestreckter Beweis.
Nein, ich bereite gerade keinen Voodoozauber vor. Aber angeblich soll Ingwer ja gegen Halsschmerzen helfen. Ich fürchte, an dieser Stelle fehlt mir zu sehr der Glaube. Wir pflegen gerade sehr unsere jahreszeitbedingten Beschwerlichkeiten. Da greift man dann wahrscheinlich nach jedem Haar in der Suppe, ich meinte natürlich den rettenden Strohhalm.
Da möge man es mir nachsehen, wenn ich von dem Rest nicht viel Worte machen mag. Abgesehen davon vielleicht, daß das Essen diesmal eine sehr gelassene Veranstaltung war. Die Hefeklöße (Kartoffeln sind mir einfach über derzeit) gingen ordentlich auf (und wurden keine „kleinen Steinchen“ wie von anderer Seite angekündigt). Der Schweinerücken mit Kräuterkruste war nett (in Butterschmalz auf Zwiebeln mit Thymian und Rosmarin geschmort). Die Sauce davon wurde sichtlich schnell weniger, vielleicht lag's an der beigemengten Kochsahne. Ich hab's nicht so mit Saucen, aber es freut einen natürlich. Der Apfel-Rotkohl hatte sicherlich zu viel Nelken und Muskat abbekommen, war aber immer noch genießbar (ich hatte mit einem Löffel Honig das Malheur auszugleichen versucht).
Ein gutes Rekonvaleszenz-Essen sozusagen, und anschließend konnte sich daher auch jeder entspannt in seine „Räume“ zu ebenderselbigen zurückziehen (bzw. dort verbleiben). Wozu das (weitgehend) störungsfreie Verfertigen von Gerichten doch alles gut sein kann.
nachgetragen am 3. Februar
2 Kommentare:
Für einen "alten" Mecklenburger sieht das letzte Bild wohl doch etwas dröch aus. Der herrliche Braten und die ebenso anzuschauenden Klöße, die schreien doch eigentlich nach Soße. ;-)
Ja, der Braten war nicht ganz übel, das gebe ich zu. Natürlich ist das letzte Bild nicht das Ende der Geschichte, man könnte es also insofern auch mit Fug und Recht ein wenig als "gestellt" bezeichnen.
Aber ein Bild mit Soße sieht nun einmal zu leicht so aus, als wäre der Kreis der Wiedergeburten schon öfters durchlaufen worden (um ein wenig esoterisch daherzureden). Ich denke, es ist klar, was eigentlich gemeint ist.
Und ich räume ein (nebenbei wundert es mich immer noch, warum geschmorte Zwiebeln mitunter dieses starke Pilzaroma gewinnen), die eben nicht kartoffelmatschigen Hefeklöße waren eine gute Präsentationsgrundlage für mein gutes Gewissen (in diesem Fall).
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